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Verliert Huawei seine Dominanz in der 5G-Technologie?

Als Grundlage für künftige technologische Innovationen und Wachstum ist die 5G-Technologie heute weltweit gefragt. Dominierend in diesem Bereich ist ein einziges chinesisches Unternehmen, Huawei. Und mit dem breiten Einfluss von 5G auf Zukunftstechnologien wie das Internet der Dinge und Smart Cities wurde diese Dominanz zu einem Problem, insbesondere für die wichtigsten Volkswirtschaften der Welt. Laut dem Telecom Equipment Marketing-Bericht der Dell’Oro Group lieferte Huawei 28 Prozent der weltweiten Telekommunikationsausrüstung, vom 3. Quartal 2018 bis zum 2. Quartal 2019. Huawei ist auch in der 5G-Forschung führend, was dazu geführt hat, dass das Unternehmen immer leistungsfähiger wurde und qualitativ hochwertige Ausrüstung zu niedrigen Preisen anbietet.

Die Technologie zu beherrschen bedeutet, die Wirtschaft der Zukunft zu kontrollieren, und China will sich als weltweiter Technologie- und Innovationsführer positionieren und auch in Fragen der nationalen Sicherheit die Oberhand behalten. Huawei gerät immer mehr unter Druck, da die USA nach wie vor versuchen, andere Länder davon zu überzeugen, den chinesischen Telekommunikationsriesen zugunsten – in ihren Augen – vertrauenswürdigerer Anbieter auszuschließen.

Der Feldzug der USA gegen Huawei begann am 15. Mai 2019, als US-Präsident Donald Trump eine Verfügung erließ, die der Regierung die Befugnis gab, US-Unternehmen den Kauf von im Ausland hergestellten Telekommunikationsgeräten zu verbieten, die sie als Risiko für die nationale Sicherheit einstufte. Die Anordnung nennt kein bestimmtes Unternehmen als Bedrohung, wurde aber weitgehend als ein Schritt gegen den chinesischen Technologieriesen Huawei angesehen, den einige US-Gesetzgeber als Sicherheitsrisiko betrachteten.

Die kürzliche Verlängerung der ursprünglichen Verfügung bis Mai 2021 in Verbindung mit den im Mai dieses Jahres angekündigten US-Sanktionen, macht es für Huawei schwieriger, Zugang zu amerikanischer Technologie zu erhalten.

Was sind die Bedenken bezüglich Huawei und 5G?

Abgesehen von der Strafanzeige des US-Justizministeriums gegen Huawei und die Finanzchefin Meng Wanzou, ist die Coronavirus-Pandemie ein weiterer Grund für die angespannten Beziehungen. Der Ausbruch des Coronavirus in China und der Umgang mit der Pandemie ist einer der Faktoren, der zu einem verstärkten Misstrauen gegenüber der chinesischen Regierung und auch chinesischen Unternehmen führte. Einige Länder, wie z.B. die USA, gaben China die Schuld an dem Ausbruch, und noch weitere Staaten wurden durch die Art und Weise, wie China auf die Kritik reagierte, abgeschreckt.

Die Trump-Regierung hat Huawei aus den US-Kommunikationsnetzwerken verbannt, weil sie befürchtet, dass die chinesische Regierung deren Ausrüstung zum Ausspionieren anderer Länder und Unternehmen nutzen könnte. Das Unternehmen hat diese Behauptungen wiederholt bestritten und darauf bestanden, dass es nicht akzeptieren würde, auf diese Weise instrumentalisiert zu werden. Allerdings ist Chinas Nationales Geheimdienstgesetz von 2017 ein Warnsignal für die USA, da Peking dadurch chinesische Firmen zur Herausgabe von Daten zwingen kann. Es gibt außerdem Bedenken hinsichtlich der Finanzierung des Unternehmens durch die chinesische Regierung.

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Ablehnung außerhalb der USA

Nach dem Ausschluss von Huawei 5G-Technologie üben die USA auch Druck auf ihre Verbündeten in Europa und im pazifischen Raum aus, ein Huawei-Verbot als Sicherheitsvorkehrung durchzusetzen. Mitglieder der Five Eyes wie Neuseeland und Australien sind diesem Beispiel gefolgt, und auch das Vereinigte Königreich hat kürzlich eine Kehrtwende gegenüber seiner früheren Entscheidung vollzogen, die es Huawei erlaubte, 35% der im Land benötigten 5G-Ausrüstung zu liefern.

Die USA hatten davor gewarnt, dass der Informationsaustausch und die militärische Zusammenarbeit mit Verbündeten wie Großbritannien gefährdet sein könnten, wenn Großbritannien an dem Plan festhielte – das Chinesische Geheimdienstgesetz dient als Argumentationsgrundlage. Obwohl Huawei nicht explizit genannt wurde, empfahl die Europäische Kommission den EU-Mitgliedstaaten auch, „risikoreiche“ Lieferanten aus ihren Netzwerken auszuschließen. Darüber hinaus gibt es in Europa Unternehmen, die 5G-Netze aufbauen können, wie das schwedische Unternehmen Ericsson und das finnische Unternehmen Nokia.

Großbritannien hat kürzlich angekündigt, dass es seinen Mobilfunkanbietern bis Ende 2020 den Kauf neuer Huawei-Ausrüstung untersagen wird, und alle werden innerhalb der nächsten sieben Jahre die bestehenden 5G-Huawei-Komponenten aus ihren Netzen entfernen müssen. Laut dem Minister für Digitales und Kultur, Oliver Dowden, haben die Sanktionen der USA gegen das Unternehmen im Mai die Landschaft „erheblich verändert“. Bowden zeigte sich besorgt, dass dieser Schritt eine chinesische Gegenreaktion gegen das Land auslösen könnte, vor allem inmitten der Verhandlungen im Rahmen des Brexit. Er fügte jedoch hinzu, dass sich Großbritannien auf einem „unumkehrbaren Weg“ befinde, um die „risikoreichen Anbieter“ im 5G-Bereich, einschließlich Huawei, vor den nächsten Parlamentswahlen im Jahr 2024 auszusperren. Dowden erklärte weiterhin, dass dieser Schritt die Verbraucher bis zu 2 Mrd. Pfund kosten und die Umstellung auf 5G um „zwei bis drei Jahre“ verzögern würde.

Die Ablehnung von Huawei zeigt sich auch in Asien, wo die drei größten Telekommunikationsunternehmen Singapurs erklärten, dass sie 5G-Netzwerkausrüstung von Nokia und Ericsson verwenden würden. Die Unternehmen haben ihre Betriebslizenzen bereits von der Regierung Singapurs erhalten, wobei die Regierung erklärte, dass dies keine Ablehnung des chinesischen Unternehmens bedeute. Vietnams Telekommunikationsunternehmen Viettel hat ebenfalls mit Nokia zusammengearbeitet und auch eigene 5G-Ausrüstung entwickelt.

Berichte aus Indien deuten zudem darauf hin, dass das Land nach den jüngsten Grenzkonflikten mit China chinesische Hersteller von seinen 5G-Ausschreibungen ausschließen könnte. Indien hat auch chinesische Apps wie WeChat und TikTok verboten und bezeichnet sie als „Bedrohung der Souveränität und Integrität“.

Huawei verlagert Produktion

Als Reaktion auf die neuen US-Regularien hat Huawei seine Beziehungen zu anderen chinesischen Chipherstellern und -entwicklern wie Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC), MediaTek und Unisoc ausgebaut. Zudem hatte Huawei bereits vorher einen Großauftrag bei dem taiwanesischen Chip-Titan TSMC aufgegeben. Laut den Analysten von Jefferies brachte dies dem Unternehmen genügend 5G-Basisstations-Chips für die Zeit bis Ende 2021.

Letztendlich hat Huawei den größten Anteil der Netzwerkausrüstung für die 5G-Einführung in China geliefert.

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