Disclaimer

by clicking a geography button, you agree to abide by terms and conditions listed herein.

Home Analysen Die komplexe ...

Die komplexe Dynamik des chinesischen Aktienmarktes

Der chinesische Aktienmarkt weist eine verblüffende Disparität auf: Er hat trotz eines BIP-Wachstums von 5,2% im letzten Jahr eine unterdurchschnittliche Performance gezeigt. Jian Shi Cortesi, Investment Director bei GAM Investments, betont in einer aktuellen Markteinschätzung, dass „diese Divergenz die konventionelle Weisheit in Frage stellt, dass Aktienmarktrenditen direkt mit dem Wirtschaftswachstum korrelieren“.

„Die USA haben eine BIP-Wachstumsrate von 2,5%, das europäische BIP wuchs im vergangenen Jahr um bescheidene 0,6%, Korea verzeichnete ein BIP-Wachstum von 1,4%, und Indiens robuste Wirtschaft legte mit einem bemerkenswerten Wachstum von 7,3% kräftig zu. Überraschenderweise ist der chinesische Aktienmarkt trotz eines BIP-Wachstums von 5,2% im selben Zeitraum um 11% zurückgegangen“, so Shi Cortesi. Die anderen genannten Märkte erzielten Renditen von mehr als 20%.

Shi Cortesi geht davon aus, dass das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage eher den vorherrschenden Pessimismus in Bezug auf Chinas Aussichten widerspiegelt als fundamentale wirtschaftliche Schwächen, die den Abschwung verursacht haben.

In der aktuellen Marktanalyse hebt GAM auch die Rolle Chinas bei der Entwicklung der globalen Fertigungsindustrie hervor. Während Unternehmen ihre Produktionsstätten zunehmend aus China verlagern, bleibt das Land widerstandsfähig. „Es verlagert den Fokus auf Industrien mit höherer Wertschöpfung, Technologie, Innovation und fortschrittliche Fertigung“, sagt Shi Cortesi.

Nach Ansicht von GAM steht China jetzt an einem Scheideweg. Indien befindet sich auf einem Aufwärtstrend, und Japans Aktienmarkt boomt. Der Schweizer Vermögensverwalter ist jedoch der Ansicht, dass der Aufstieg Indiens nicht zwangsläufig den Niedergang Chinas zur Folge hat, sondern China indirekt davon profitieren könnte. „Mit dem Aufschwung des indischen Produktionssektors gewinnen die Bürger an Kaufkraft. Diese gestärkten Verbraucher können dann in China hergestellte Fernseher, Smartphones und Autos kaufen“, meint Shi Cortesi.

Sie geht auch auf die Bedenken ein, dass China ein Szenario der „Japanisierung“ mit anhaltend niedrigem Wachstum und Deflation drohen könnte, und weist auf die erheblichen Unterschiede in den wirtschaftlichen Phasen und Kontexten der beiden Länder hin. „Die Annahme, dass China unweigerlich den Weg Japans einschlagen wird, vereinfacht die komplizierte Struktur ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zu sehr. Wenn sich der Vorhang hebt, werden wir Zeuge einer Nation, die sich in unbekannten Gewässern bewegt, eine Geschichte, die sich von allen vorherigen unterscheidet.“

Asian Market Insights

Exclusive news, analyses and opinion on Asian economies and financial markets

Asian Market Insights

Exklusive News, Analysen und Meinungen zu den asiatischen Finanzmärkten

More News

Japanischer Yen sinkt weiter auf 34-Jahres-Tief

0
Der Yen stürzt weiter ab, und die globalen makroökonomischen Aussichten scheinen ungünstig für die japanische Währung z ...
Der Kampf um den Markt für Elektrofahrzeuge wird härter

Der Kampf um den Markt für Elektrofahrzeuge wird härter

0
Xiaomi, einer der größten Smartphone-Hersteller der Welt, ist in den Kampf um den Elektrofahrzeuge-Markt eingestiegen. Es ...

Wie sich Chinas Rolle in der globalen Lieferkette verändert

0
Multinationale Unternehmen sind dabei, ihre Herangehensweise an globale Produktions- und Lieferketten grundlegend zu ändern ...

Wie Japans Chipindustrie an ihrer Renaissance arbeitet

0
Im südwestlichen Teil Japans liegt eine kleine Insel namens Kyushu. Kyushu ist auch als "Silicon Island" bekannt und spielt ...