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Die globale Automobillandschaft steht vor einem Umbruch, wobei Elektrofahrzeuge (EVs) an der Spitze einer nachhaltigen Zukunft stehen. Der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN), der zehn Mitgliedsstaaten umfasst, macht bei diesem Wandel hin zu einer saubereren Mobilität rasche Fortschritte. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Ambitionen der ASEAN-Staaten im Bereich der Elektromobilität in den letzten Jahren stark zugenommen haben, angetrieben durch eine Regierungspolitik, die diesen Paradigmenwechsel unterstützt.
Anfang 2023 gaben die Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Region eine Erklärung ab, um ein regionales EV-Ökosystem zu fördern. Die Gruppe bekräftigte ihre Verpflichtung, Netto-Null-Emissionen zu erreichen, und plant Südostasiens als Zentrum für die Herstellung von Elektrofahrzeugen zu etablieren. Darüber hinaus haben Länder wie Indonesien, Thailand, Vietnam, die Philippinen und Indien bereits individuelle Programme zur Förderung ihrer EV-Sektoren eingeführt.
„Die Regierungen spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Da die Regierungen der ASEAN-Staaten die weitere Elektrifizierung von Fahrzeugen vorantreiben, muss es Anreize für die Nutzung und den Kauf geben, die entweder die Gesamtbetriebskosten senken oder das Fahren von Elektrofahrzeugen für die Kunden bequemer machen“, so Mordor Intelligence.
In diesem Zusammenhang hat Malaysia im vergangenen Monat einen ehrgeizigen Plan vorgestellt, der Investitionen von 95 Mrd. MYR (19,8 Mrd. USD) über sieben Jahre in Schlüsselsektoren seiner Wirtschaft vorsieht, darunter auch Elektrofahrzeuge. Darüber hinaus hat die Regierung im kürzlich dem malaysischen Parlament vorgelegten Haushaltsplan für 2024 einen Vorschlag für ein gestaffeltes Steueranreizprogramm für den E-Fahrzeugsektor vorgelegt. Diese Initiative umfasst ein Spektrum von Steuervergünstigungen zwischen 60% und 100%.
Angetrieben durch staatliche Anreize wird erwartet, dass der Markt für Elektrofahrzeuge in ASEAN mit einer CAGR von 32,73% von 0,86 Mrd. USD im Jahr 2023 auf 3,54 Mrd. USD im Jahr 2028 wachsen wird.
Diversifizierung der Lieferketten, reiche Mineralienvorkommen zum Vorteil der ASEAN-Länder
Auch wenn China beim weltweiten Absatz von Elektrofahrzeugen führend ist, glauben Experten, dass die fortschreitende Diversifizierung der globalen Lieferketten die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, dass die Ambitionen der ASEAN-Länder im Bereich Elektrofahrzeuge florieren.
„Unserer Ansicht nach werden die südostasiatischen Produktionsstandorte von den Unternehmen profitieren, die sich gegen die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China absichern, und die ASEAN-Länder werden weiterhin attraktive Investitionsziele sein“, so Oxford Economics.
Zu diesen günstigen Aussichten kommt hinzu, dass die ASEAN-Länder mit reichlich natürlichen Ressourcen ausgestattet sind. Indonesien, die größte ASEAN-Nation, zeichnet sich durch die größten Nickelreserven der Welt aus. Daneben verfügt das Land über reiche Reserven an Zinn und Kupfer. Diese beiden Mineralien sind Voraussetzung für die Herstellung von Elektroautobatterien.
Derzeit versucht das Land durch die Einführung eines Nickelexportverbots, seine EV-Industrie zu konsolidieren. „Da Nickel eine Schlüsselkomponente in den Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen ist, könnte sich Indonesien durch die Konzentration auf die inländische Verarbeitung von Nickel als wichtiger Akteur in der Lieferkette für Elektrofahrzeugbatterien positionieren und möglicherweise sogar die Batterien selbst herstellen, die einen wesentlich höheren Wert haben als Rohnickel“, so Nikko AM.
Auch Vietnam, ein weiteres ASEAN-Mitglied, verfügt über große Nickelreserven. VinFast, ein bekanntes privates Konglomerat im Land, baut eine 14 Hektar große Batteriefabrik mit einer Jahreskapazität von 5 Gigawattstunden. Nach ihrer Fertigstellung wird die geplante Anlage als erster vietnamesischer Hersteller von Lithium-Eisenphosphat-Batteriezellen (LFP) gelten. Die Fabrik soll bis zum Ende des Jahres 2023 ihren Betrieb aufnehmen.
Unter den ASEAN-Staaten ist Thailand bei der Einführung von EVs führend. Auf das Land sind im ersten Quartal 2023 79% der EV-Verkäufe in der Region gefallen. Die thailändische Regierung verfolgt aktiv eine ehrgeizige Expansion im EV-Sektor mit dem Ziel, bis zum Jahr 2030 30% der Automobilproduktion auf EVs umzustellen.
Darüber hinaus gewinnen Länder wie die Philippinen und Singapur ebenfalls an Boden. Elektrische Jeepneys und Dreiräder sind auf den Philippinen zum alltäglichen Anblick geworden und tragen zur Verringerung der Emissionen und zur Verbesserung der städtischen Luftqualität bei. Der Stadtstaat Singapur investiert in Forschung und Entwicklung sowie in die Erprobung von autonomen Elektrofahrzeugen und fördert die Einführung von Elektrofahrzeugen durch Anreize und den Ausbau der Infrastruktur.
„Der Aufbau eines E-Fahrzeug-Ökosystems in den asiatischen Schwellenländern ist für die ASEAN-Länder unerlässlich, um die Akzeptanz bei den Verbrauchern zu erhöhen und ihre Klimaziele zu erreichen. Der Aufbau des EV-Ökosystems von morgen bedeutet, die EV-Wertschöpfungskette radikal auszubauen, indem sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite der Gleichung stimuliert wird“, meint McKinsey & Company.
