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Japan soll zu einem asiatischen Glücksspielziel werden. Die Regierung des Landes hat Pläne für das allererste japanische Casino in der Stadt Osaka genehmigt.
Alles begann im Jahr 2018, als in dem Land ein Gesetz eingeführt wurde, das den Betrieb von Casinos in „integrierten Resorts“ (IRs) erlaubt. Seitdem haben sich die Pläne für das erste Casino in Japan mehrmals verzögert. Jetzt ist der Plan, ein Casino zu bauen, endlich beschlossene Sache.
Die japanischen Kabinettsminister gaben grünes Licht für den Vorschlag lokaler Beamter zum Bau eines integrierten Resorts (IR) mit Hotels und Kongresszentren in Osaka. Das IR soll Ende 2029 seine Pforten öffnen.
Berichten zufolge soll der Bau des Resorts, das auf der künstlichen Insel Yumeshima errichtet werden soll, 1,08 Mrd. Yen (~ 8,1 Mrd. USD) kosten. Nach seiner Fertigstellung soll das integrierte Resort 20 Millionen Besucher pro Jahr anziehen. Darüber hinaus erwägt die Regierung auch ein konkurrierendes Angebot in der Präfektur Nagasaki.
Japans Casino gut für den Tourismus?
„Der ursprüngliche Auslöser für die Einführung von IRs in Japan war die allgemeine Besorgnis über die stagnierenden Wirtschaftswachstumsprognosen seit der großen Rezession in den späten siebziger Jahren. Der Tourismus wurde als einer von vielen potenziellen Schlüsselfaktoren für das Wirtschaftswachstum genannt“, sagte Howard J. Klein, Spezialist für die globale Glücksspiel- und Kasinobranche, der auf Smartkarma veröffentlicht.
„Offizielle Stellen prognostizieren ein Ziel von 60 Millionen Touristenankünften bis 2030, ausgehend von ~32 Millionen im Jahr 2019. Davon kamen 9,6 Millionen aus China, gegenüber 2,4 Millionen im Jahr 2014. Die operative Prognose lautet, dass der IR-Tourismus ein Wachstum der China-Ankünfte auf 18 Mio. auslösen könnte“, fügte Klein hinzu.
Insgesamt machte der japanische Tourismussektor im Jahr 2019 11,2% des BIP des Landes aus. Die 9,6 Millionen chinesischen Besucher, die 2019 Japan besuchten, gaben 1,7 Bio. Yen (~ 12,5 Mrd. USD) aus und machten rund 36 % aller ausländischen Besucher aus.
Nach dem Ausbruch der Pandemie sind diese Zahlen deutlich gesunken. Nur 0,042 Millionen chinesische Touristen besuchten Japan im Jahr 2021 und 0,189 Millionen im Jahr 2022. Der Rückgang der chinesischen Besucher reiht sich in den allgemeinen Trend der rückläufigen Besuche internationaler Touristen in Japan ein: 2020 wurden 4,12 Millionen Besucher und 2021 0,25 Millionen Touristen verzeichnet.
Danach haben sich die Zahlen wieder erholt, mit 3,2 Millionen Touristen im Jahr 2022 und 2,97 Millionen Touristen in den ersten beiden Monaten des Jahres 2023. Und es wird erwartet, dass die Eröffnung des ersten japanischen Casinos der Tourismusbranche zu einer weiteren Erholung verhelfen wird.
Japans Glücksspielsektor
Glücksspiel ist in Japan ein umstrittenes Thema. Obwohl es in dem Land ausdrücklich verboten ist, gibt es viele Möglichkeiten für Glücksspiele. Dazu gehören Lotterien, Pachinko (japanisches Arcade-Spiel) und Wetten auf verschiedene Sportarten.
Die Zahl der Pachinko-Spieler ist jedoch im Laufe der Jahre langsam zurückgegangen. Auch die Zahl der Besucher von Live-Veranstaltungen für Sportwetten ist seit dem letzten Jahrzehnt stetig zurückgegangen.
Mit der rasanten Digitalisierung und neuen technologischen Innovationen wird das Online-Glücksspiel in Japan jedoch immer beliebter. In einer Studie von International Market Analysis Research and Consulting Services Private Limited (IMARC) wird der Online-Glücksspielmarkt in Japan auf 7,2 Mrd. USD geschätzt. IMARC erwartet, dass dieser Markt zwischen 2023 und 2028 mit einer CAGR von 6,3 % wachsen wird.
„Darüber hinaus haben die strengen Vorschriften, die von der japanischen Regierung für Online-Glücksspiele erlassen wurden, zahlreiche Vorteile gebracht, wie z.B. die Erzielung hoher Steuereinnahmen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Bereitstellung von Geldern für soziale Zwecke“, so IMARC in seinem Bericht.
