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Das Ziel „gemeinsamer Wohlstand“ der Kommunistischen Partei Chinas hat zu einer Anti-Korruptionskampagne gegen chinesische Banken geführt, und die Behörden warnen Spitzenmanager vor einem harten Durchgreifen. Die behördliche Kontrolle folgt auf das Verschwinden eines berüchtigten Investmentbankers und die Ermittlungen gegen den ehemaligen Vorsitzenden der Bank of China Ltd, Liu Liange.
Anfang März kündigte China an, dass eine neue Finanzaufsichtsbehörde die China Banking and Insurance Regulatory Commission (CBIRC) ablösen und verschiedene Bereiche der Finanzdienstleistungsbranche unter die Aufsicht einer einzigen Stelle stellen wird.
Chinas Banken unter Beschuss?
Peking will mit einer Anti-Korruptionskampagne bei einigen staatlichen Unternehmen wie der China Investment Corp, PetroChina, der China Development Bank und anderen die Gewinne steigern und Entlassungen verhindern.
Die Zentrale Kommission für Disziplinarinspektion (Central Commission for Discipline Inspection, CCDI) hat bereits angekündigt, dass sie fünf Finanzunternehmen, die bei früheren, 2021 begonnenen Anti-Betrugs-Kontrollen ins Visier genommen wurden, „überprüfen“ wird. Seit Beginn dieser Kampagne sind Dutzende von Beamten ins Visier der Behörden geraten.
Allein im März wurden Ermittlungen gegen mindestens acht leitende Angestellte großer staatlicher Banken eingeleitet. Auf der Liste stehen unter anderem Liu Liange, ehemaliger Vorsitzender der Bank of China (BOC), Wang Jianhong, ehemaliger Leiter der BOC-Niederlassung in Peking, und Zhao Zhiran, leitender Angestellter der China Construction Bank in Shenzhen.
Der bedeutendste Name ist jedoch Liu Liange, der zu den ranghöchsten Finanzmanagern Chinas gehört. Zuvor kam bereits Wang Bing, der frühere Vorsitzende der China Life Insurance Co, auf Grund von Bestechung und Offshore-Einlagen vor Gericht.
Seit 2021 sind im Rahmen von Anti-Korruptionsuntersuchung mehrere Investmentbanker angeklagt worden, darunter welche von Everbright Securities und Guotai Junan Securities Co.
Ende letzter Woche luden die CBIRC und die CCDI Spitzenmanager von mindestens sechs staatlichen Banken ein, um über die Untersuchung von Liu Liange zu sprechen. Sie erklärten, dass die Korruptionsbekämpfung bei den chinesischen Banken intensiviert werde und dass das Bankpersonal die Gesetze und Vorschriften einhalten müsse.
In der Zwischenzeit ist Bao Fan, Gründer und Vorsitzender der China Renaissance Holdings, seit zwei Monaten verschwunden, woraufhin das Unternehmen erklärte, es „kooperiere bei einer Untersuchung, die von bestimmten Behörden in der Volksrepublik China durchgeführt wird“. Das plötzliche Verschwinden kommt nicht überraschend, da in den letzten Jahren immer wieder Milliardäre in China untergetaucht sind, nachdem Peking seine Kontrollen verschärft hatte, wie zum Beispiel bei Jack Ma von Alibaba zu sehen war.
Im Jahr 2021 richtete China den Top-Banker Lai Xiaomin, den ehemaligen Vorsitzenden von China Huarong Asset Management, hin, nachdem er wegen der Annahme von Bestechungsgeldern im Wert von 260 Millionen Dollar verurteilt worden war.
Zu anderen großen Namen in der chinesischen Bankenbranche, die in Ungnade gefallen sind und gegen die ermittelt wird oder wurde, gehören Wang Bin, der ehemalige Vorsitzende der China Life Insurance, Fan Yifei, der stellvertretende Gouverneur der People’s Bank of China, sowie Cai Esheng, der ehemalige stellvertretende Vorsitzende der CBIRC, und Hu Huaibang, der ehemalige Vorsitzende der China Development Bank.
