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BYD, Chinas größter Hersteller von Elektroautos, hat in der ersten Hälfte des Jahres 2023 einen bemerkenswerten Gewinnsprung erzielt. Laut einem Börsenbericht des Unternehmens hat sich der Nettogewinn in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht, was auf Rekordauslieferungen zurückzuführen ist und die Position des Unternehmens als meistverkaufte Automarke in China festigt.
Zwischen Januar und Juni 2023 stieg der Nettogewinn des Unternehmens von 3,59 Mrd. Yuan (492,21 Mio. USD) auf beeindruckende 10,95 Mrd. Yuan (1,50 Mrd. USD), was einer Steigerung von über 204,68% im Jahresvergleich entspricht.
Auch die Umsätze von BYD stiegen im gleichen Zeitraum um 72,17% auf 260,12 Mrd. Yuan (35,66 Mrd. USD) im Vergleich zum Vorjahr. Außerdem stiegen die Auslieferungen in der ersten Jahreshälfte 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 96% auf 1,26 Millionen Einheiten. Gleichzeitig meldete das Unternehmen für das Quartal von April bis Juni einen Nettogewinn von 6,82 Mrd. Yuan (935,07 Mio. USD), was einer deutlichen Steigerung von 144,7% entspricht.
BYDs Geschäft hat derzeit ordentlich Rückenwind. Das Unternehmen überholte im Oktober 2022 zum ersten Mal Volkswagen auf dem chinesischen Automarkt und wurde so zur meistverkauften Automarke des Landes. Dies ist umso bedeutender, als China der größte Automarkt der Welt ist und 50% aller EV-Verkäufe aus dem Land stammen.
„Steigende Verkaufszahlen trieben die Gewinne von BYD in der ersten Jahreshälfte an und festigten seine Position als Chinas führender Hersteller von Elektroautos… Der sich verschärfende Wettbewerb und der potenzielle Anstieg der Materialkosten bergen Risiken für das weitere Wachstum von BYD“, so Huang Chengbao, Analyst bei Guolian Securities, in einer Research Note.
BYD mit besseren Zahlen als Tesla
Während BYD einen Anstieg des Nettogewinns um mehr als das Dreifache meldete, geriet das Unternehmen in der jüngsten Vergangenheit aufgrund des Preiswettbewerbs durch inländische Konkurrenten und Tesla unter Druck. Unter der Führung von Elon Musk hat Tesla einen Preiskrieg begonnen und seine Fahrzeugpreise seit Oktober 2022 drastisch um fast die Hälfte gesenkt.
Trotzdem hat BYD bessere Geschäftszahlen als der US-EV-Hersteller vorlegen können. Die Bruttogewinnmarge des chinesischen Unternehmens lag in dem im Juni 2023 abgeschlossenen Quartal bei 18,73%, verglichen mit 17,86% in den ersten drei Monaten des Jahres. Dies steht in krassem Gegensatz zu Tesla, das im gleichen Zeitraum einen Rückgang der vierteljährlichen Bruttomarge bei Automobilen verzeichnete.
Parallel zu Tesla haben auch andere einheimische Wettbewerber wie Nio und Xpeng Preissenkungen vorgenommen. Dieser Preiswettbewerb hat sich auf den gesamten Elektrofahrzeugsektor ausgeweitet und betrifft auch Batteriehersteller wie CATL. Diese Preisanpassungen stehen im Einklang mit der Zurückhaltung der Verbraucher bei ihren Ausgaben, die darauf zurückzuführen ist, dass sich die Wirtschaft in China nach der Aufhebung der strengen Covid-Maßnahmen weniger stark erholt hat als erwartet.
„In einem schwierigen Marktumfeld hat das Unternehmen (BYD) immer noch eine starke Widerstandsfähigkeit gezeigt und ist in einen neuen Zyklus von qualitativ hochwertigem, schnellem Wachstum eingetreten“, sagte der chinesische Milliardär und Eigentümer von BYD Wang Chuanfu in einer Erklärung. Er hob auch hervor, dass sein Unternehmen seinen Marktanteil aktiv erhöht und seine Geschäftsstruktur weiter optimiert hat.
Für die Zukunft plant BYD über den Automobilbereich hinauszugehen und in andere Sektoren zu expandieren. So gab der Autobauer BYD erst kürzlich bekannt, den Geschäftsbereich Mobilelektronik des US-amerikanischen Unternehmens Jabil zu einem geschätzten Wert von 2,2 Mrd. USD übernehmen zu wollen.
