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Der chinesische Elektroauto-Gigant Build Your Dreams, besser bekannt als BYD Company Ltd., hat die Führung beim weltweiten Absatz von Elektrofahrzeugen übernommen und den US-Riesen Tesla überholt. BYD Co. Ltd. hat Tesla im Juni 2022 mit einem weltweiten Halbjahresabsatz von 641.000 Fahrzeugen die Krone gestohlen. Im dritten Quartal lag der weltweite Absatz von Tesla bei 343.830 Einheiten und stieg im Jahresvergleich um 3%, während BYD im dritten Quartal 537.164 Einheiten verkaufte und damit einen Zuwachs von 187,01% verzeichnete.
Die Verkäufe von BYDs New Energy-Fahrzeugen stiegen allein im September um 249,56% von 71.099 auf 201.259 Einheiten. Angesichts der Marktnachfrage nach E-Fahrzeugen und Fahrzeugen mit neuer Energie hat BYD beschlossen, in mehr als 15 internationale Märkte zu expandieren, darunter Schweden, Deutschland, Dänemark, Israel und Thailand, um nur einige zu nennen. Im Juli 2022 kündigte die BYD Co. Ltd. ihren Eintritt in den japanischen Pkw-Markt an und stellte dort drei Modelle vor: BYD ATTO 3, BYD DOLPHIN und BYD SEAL. Ende September 2022 gab BYD außerdem die Vorverkaufspreise für seine europäische Pkw-Palette bekannt.
BYDs Geschäftsmodell
BYD wurde 1995 gegründet und ist ein multinationales Unternehmen, das Hightech-Innovationen implementiert und hauptsächlich in vier Branchen tätig ist – Automobil, Elektronik, neue Energien und Schienenverkehr. Das Unternehmen begann mit der Entwicklung von Fachwissen im Bereich wiederaufladbarer Batterien und hat sich nach und nach in über 70 Ländern auf 6 Kontinenten mit verschiedenen Geschäftsbereichen etabliert.
BYD Co. hat sich als Marktführer in der Energie- und Transportbranche etabliert, indem es ein Null-Emissions-Energie-Ökosystem entwickelt hat, das aus kosteneffizienter Solarstromerzeugung, zuverlässiger Energiespeicherung und hochmodernen elektrifizierten Transportmitteln besteht. „Noch vor ein paar Jahren waren sie auf einem Level, den man BYD nicht wirklich ernst nehmen konnte, aber jetzt sind sie auf einem Niveau, bei dem man ganz schön pingelig sein muss, um irgendetwas zu entdecken, das wie ein Fehler aussieht“, sagte ein Mitarbeiter eines japanischen Automobilherstellers gegenüber Nikkei Asia.
Der chinesische Elektroautohersteller hat im Geschäftsjahr 2002 insgesamt 1,86 Millionen Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge verkauft, was mehr ist als in den vier vorangegangenen Jahren zusammen und mehr als 30% aller in China verkauften Fahrzeuge mit neuen Energien ausmacht. BYD verzeichnete im vierten Quartal einen Nettogewinn von 16,6 Mrd. Yuan (2,4 Mrd. USD), 446 % mehr als im Vorjahr.
Das Geschäft von BYD läuft gut, da die EV-Branche von Peking unterstützt wird. Der Automobilsektor ist ein großer Nutznießer verschiedener Steueranreize und Verkaufssubventionen in Höhe von 5 Mrd. Yuan im Jahr 2021. BYD hat die Volkswagen AG als drittwertvollsten Autohersteller der Welt hinter Toyota und Tesla Inc. überholt. Die internationalen Expansionspläne des Unternehmens werden durch eine neue Produktionsstätte in Thailand mit einer Kapazität von 150.000 Einheiten unterstützt, die bis 2024 in Betrieb gehen soll.
Wie sieht es mit der Aktie von BYD Co. Ltd. aus?
Die BYD-Aktie, die an den Börsen von Shenzhen (002594.SZ) und Hongkong (1211.HK) notiert ist, profitiert von einer breiten Produktpalette und höheren Umsätzen und steht trotz der Marktkrise in China besser da. Die aktuelle Marktkapitalisierung von BYD liegt bei 82,09 Mrd. USD, das KGV bei 48,35 und das Terminkursverhältnis bei 42,55. Das aktuelle Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei 6,54.
Während höhere Umsätze den Aktienkurs in die Höhe treiben und die höheren Inputkosten und Unterbrechungen durch Covid auffangen, macht der Abbau von Aktien im Besitz von Warren Buffetts Berkshire Hathaway Inc. den Markt für BYD unbeständig. Warren Buffett hat zwischen dem 30. Juni 2022 und dem 24. August 2022 rund 6,3 Millionen Aktien verkauft, wie Berechnungen auf der Grundlage des BYD-Zwischenberichts zeigen. Berkshire, das im September 2008 225 Millionen Aktien erworben hat, ist der mit Abstand größte Anteilseigner des Elektrofahrzeugherstellers und hat Gewinne von über 2.000% eingefahren.
Im vergangenen Jahr ist der Aktienkurs von BYD um mehr als 35% gefallen, nachdem Berkshire Hathway seinen Anteil um rund 100 Mio. USD reduziert hat. „Kurzfristig erwarte ich einen anhaltenden Verkaufsdruck von ‚Value-Investoren‘ wie Warren Buffet“, sagte Qi Wang, CEO von MegaTrust Investment (HK), gegenüber Caixin Global. „Längerfristig gehen die Risiken von drei Dingen aus: steigender Wettbewerb, disruptive technische Innovationen wie Wasserstoff und unvorhersehbarer Verbrauchergeschmack.“
Was bringt die Zukunft für BYD Co. Ltd.?
„Elektrofahrzeuge sind die Schlüsseltechnologie zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs, einem Sektor, der für 16% der weltweiten Emissionen verantwortlich ist. In den letzten Jahren hat der Verkauf von Elektrofahrzeugen exponentiell zugenommen, und die Reichweite, die Verfügbarkeit und die Leistung haben sich verbessert. Elektroautos erfreuen sich zunehmender Beliebtheit“, heißt es in einem Bericht der IEA.
BYD Co. Ltd. baut eine Produktionsstätte in Thailand mit einer Kapazität von 150.000 Einheiten. Außerdem baut das Unternehmen in der chinesischen Küstenstadt Shanwei ein Werk für Elektrofahrzeugteile mit einer Jahreskapazität von 600.000 Einheiten, das Ende 2023 in Betrieb gehen soll. BYDs EV-Exporte waren bis vor kurzem hauptsächlich auf den öffentlichen Sektor beschränkt, wobei Produkte wie Busse, LKWs und andere Nutzfahrzeuge vorwiegend außerhalb Chinas an Bekanntheit und Anerkennung gewonnen haben. Mit dem Eintritt in mehrere Märkte und der globalen Expansion werden die Exporte von Elektrofahrzeugen laut Hua Chuang Securities im Jahr 2025 voraussichtlich um 300.000 bis 500.000 Einheiten steigen.
„Elektrofahrzeuge sind jedoch noch kein globales Phänomen. Die Verkäufe in Entwicklungs- und Schwellenländern sind aufgrund höherer Anschaffungskosten und mangelnder Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur langsam“, so die IEA weiter. Die Steuerbefreiungen der chinesischen Regierung werden BYD auf externen Märkten nicht helfen und der harte Wettbewerb durch neue und bestehende Anbieter könnte eine Herausforderung darstellen.
