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Wenn sie gezwungen wären, zwischen China und den Vereinigten Staaten zu wählen, würde sich mehr als die Hälfte der Südostasiaten für die Volksrepublik entscheiden. Dies ist das Ergebnis der Umfrage „State of Southeast Asia 2024„, die jährlich vom ASEAN Studies Centre am ISEAS-Yusof Ishak Institute durchgeführt wird.
Der Umfrage zufolge ist die Beliebtheit Chinas unter den ASEAN-Befragten von 38,9% im letzten Jahr auf 50,5% in diesem Jahr gestiegen. Vor allem Menschen aus Malaysia (75,1%), Indonesien (73,2%), Laos (70,6%), Brunei (70,1%) und Thailand (52,2%) würden sich auf die Seite Chinas stellen. „Insbesondere Indonesien, Laos und Malaysia, die erheblich von Chinas Belt and Road Initiative (BRI) und robusten Handels- und Investitionsbeziehungen profitiert haben, verzeichneten im Vergleich zu 2023 einen bemerkenswerten Anstieg ihrer Präferenz für China um mehr als 20 Prozentpunkte“, so die Studie.
Umgekehrt ist die Beliebtheit der USA von 61,1% im letzten Jahr auf 49,5% in diesem Jahr gesunken. Die Philippinen (83,3%), Vietnam (79,0%), Singapur (61,5%), Myanmar (57,7%) und Kambodscha (55,0%) bevorzugen weiterhin die größte Volkswirtschaft der Welt. Die Unterstützung der Philippinen hat sogar zugenommen, was die engere Allianz mit den USA im Kampf gegen Chinas Aggression im Südchinesischen Meer widerspiegelt.
Seitdem die jährliche Umfrage diese Frage erstmals im Jahr 2020 stellte, ist es das erste Mal, dass Peking Washington überholt hat.
Die Umfrage ergab jedoch auch, dass die Südostasiaten es vorziehen, nicht Partei zu ergreifen. Auf die Frage, wie ASEAN auf die eskalierende Rivalität zwischen den USA und China reagieren sollte, waren nur 8% der Meinung, dass sich der Block für eine Seite entscheiden müsse, da es unpraktisch sei, neutral zu bleiben. 46,8% sprachen sich dafür aus, dass sich ASEAN auf die Stärkung seiner Widerstandsfähigkeit und Einheit als Strategie konzentrieren sollte, um dem Druck der beiden Supermächte standzuhalten.
Gleichzeitig äußerte die Hälfte der Befragten (50,1%) Misstrauen gegenüber China, wobei 45,5% von ihnen befürchteten, dass China seine wirtschaftliche und militärische Macht nutzen könnte, um die Interessen und Souveränität ihres Landes zu bedrohen. Japan bleibt die Großmacht, der die Südostasiaten am meisten vertrauen (58,9%). Die USA liegen mit großem Abstand an zweiter Stelle (42,4%), dicht gefolgt von der EU (41,5%).
Im Januar und Februar dieses Jahres wurden im Rahmen der Umfrage 1.994 Südostasiaten befragt. Ziel der Umfrage war es, die aktuellen Stimmungen unter denjenigen zu erfassen, die in der Lage sind, die Politik in Bezug auf regionale Themen zu informieren oder zu beeinflussen. Die Teilnehmer vertraten daher verschiedene Sektoren, darunter den privaten Sektor, die Regierung, Hochschulen, Denkfabriken und Forschungseinrichtungen, Medien, Nichtregierungsorganisationen und andere regionale oder internationale Einrichtungen.
