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Was ist von Chinas BRI-Gipfel zu erwarten?

Chinas Belt and Road Initiative (BRI) feiert dieses Jahr ihr 10-jähriges Bestehen. Im Oktober wird die Volksrepublik ein Gipfeltreffen abhalten, um über die Ausrichtung ihrer globalen Infrastruktur-Strategie zu sprechen.

Bereits Mitte September fand in Hongkong das achte BRI-Gipfeltreffen statt, auf dem 21 Kooperationsabkommen zwischen Regierungsstellen und Unternehmen aus Hongkong, dem chinesischen Festland und den ASEAN-Ländern unterzeichnet wurden. Erneuerbare Baumaterialien, nachhaltige Energie, Forschung und Entwicklung, Infrastruktur und Logistik waren die wichtigsten Projektthemen. Unter anderem wurden Absichtserklärungen mit Bahrain, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unterzeichnet, um die Beziehungen zwischen Hongkong und dem Nahen Osten zu stärken.

Die BRI wurde 2013 vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping ins Leben gerufen, um die Wirtschaftsbeziehungen zu stärken und den wirtschaftlichen Einfluss des Landes auf der ganzen Welt auszuweiten. Ursprünglich war geplant, Ostasien und Europa durch physische Infrastrukturen zu verbinden. In den folgenden Jahren wurde das BRI-Netzwerk auf Afrika, Ozeanien und Lateinamerika ausgeweitet.

China BRI – stärkerer Fokus auf ASEAN, den Nahen Osten und grüne Projekte

Der für Oktober geplante BRI-Gipfel in China bekommt bereits einiges an Aufmerksamkeit.

Während einige Beobachter der Meinung sind, dass Chinas massive Infrastrukturinvestitionen eine neue Ära des Handels und des Wachstums für die asiatischen Volkswirtschaften und darüber hinaus einläuten könnten, heben Kritiker hervor, dass einige Länder, die an Chinas BRI angeschlossen sind, extreme Schuldenkrisen und Handelsdefizite erleben. Italien, das seit 2019 Mitglied der BRI ist, hat sein Handelsdefizit mit China innerhalb der ersten drei Jahren verdoppelt. Berichten zufolge hat die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dem chinesischen Premierminister Li Qiang signalisiert, aus der BRI auszusteigen.

Die ASEAN-Länder werden für China im Rahmen der Belt and Road-Initiative wahrscheinlich weiterhin eine Priorität darstellen. Nach Angaben der Maybank IBG stiegen die Investitions- und Bauaufträge aus China an die ASEAN-Länder im Laufe des letzten Jahres um 72% auf 18,6 Mrd. USD. „Diese Investitionsströme werden wahrscheinlich zunehmen, wenn China seine Wirtschaft wieder vollständig öffnet und die nächste Phase der BRI-Entwicklung einleitet, wobei der Schwerpunkt auf der Risikokontrolle liegen drüfte“, sagte Dr. Chua Hak Bin, Co-Head of Macro bei Maybank IBG. „Für die Region insgesamt ist es unwahrscheinlich, dass eine Erholung der chinesischen BRI-Zuflüsse das Engagement auf das Niveau von vor der Pandemie anhebt.“

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Laut BRI-Daten erreichten Chinas nichtfinanzielle Direktinvestitionen in allen Ländern entlang der Belt and Road-Strecke zwischen Januar und Juni 2023 11,22 Mrd. USD. Im Juli 2023 überschritten die Gesamtinvestitionen im Rahmen der BRI den bedeutenden Meilenstein von 1 Bio. USD.

Singapur, Indonesien, Malaysia, die Vereinigten Arabischen Emirate, Vietnam, Thailand, Laos, Kasachstan, Kambodscha und Russland gehören zu den Ländern, die chinesische Investitionen erhalten haben. Mehrere Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich China auf dem bevorstehenden BRI-Gipfel neben der ASEAN auch auf den Ausbau seiner Beziehungen zum Nahen Osten konzentrieren wird.

Zudem könnten auf dem nächsten BRI-Gipfel mehr Projekte in den Bereichen Nachhaltigkeit, Technologie und Elektrofahrzeuge (EVs) vorgestellt werden, da sich die meisten ASEAN-Länder ebenfalls auf Netto-Null-Verpflichtungen konzentrieren. Marktbeobachter glauben, dass China wahrscheinlich einige konkrete Wege aufzeigen wird, um sein Ziel einer grünen BRI bis 2025 zu erreichen.

BRI vs. IMEC

Analysten sind jedoch der Ansicht, dass der wirtschaftliche Abschwung in China und der wachsende Schuldenberg die Position des Landes auf dem bevorstehenden BRI-Gipfel belasten könnten.

Ein neuer Konkurrent der BRI ist der India-Middle East-Europe Economic Corridor (IMEC), ein Ergebnis des jüngsten G-20-Gipfels. Dieser multimodale Korridor würde Eisenbahnen, eine Wasserstoffpipeline und ein Hochleistungs-Glasfasernetz umfassen. Dabei würde der IMEC zwei Hauptstrecken umfassen: den Ostkorridor, der Indien mit dem Nahen Osten verbindet, und den Nordkorridor, der den Nahen Osten mit Europa verbindet. Nach Angaben des Indian Council for Research on International Economic Relations (ICRIER) könnte der neue Korridor den Handel Indiens mit dem Nahen Osten und Europa bis 2030 um bis zu 200 Mrd. USD steigern. Die USA und die Europäische Union unterstützen dieses Projekt, um Chinas wachsende wirtschaftliche Macht durch die BRI zu kontern.

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