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APAC-Länder vor Zinserhöhung?

Die südkoreanische Zentralbank ist die jüngste Zentralbank in der asiatisch-pazifischen Region, die ihren Leitzins erhöht hat. Dies ist das zweite Mal seit Beginn der Covid-19-Pandemie, dass das Land eine Zinserhöhung vornimmt. Zudem korrigierte die Zentralbank seine Inflationsprognose nach oben.

Der geldpolitische Ausschuss der Bank of Korea (BOK) beschloss eine Anhebung der Zinssätze um 25 Basispunkte von 0,75% auf 1,00%. Es wird zudem erwartet, dass die BOK die Straffung ihrer Maßnahmen fortsetzt und die Zinssätze bis Ende 2022 auf 1,50% anheben wird.

BOK-Gouverneur Lee Ju-yeol hat auch die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung im ersten Quartal 2022, vor den Präsidentschaftswahlen im März, ins Spiel gebracht.

Die südkoreanische Zentralbank war eine der ersten Zentralbanken weltweit, die die zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 eingeführten geldpolitischen Anreize zurücknahm. Diese Entscheidung fußt auf der Besorgnis über finanzielle Ungleichheit, da die Verschuldung der privaten Haushalte im dritten Quartal dieses Jahres 1,55 Mrd. USD erreicht hat. Ebenfalls im Einklang mit ihren jüngsten Entscheidungen hat die BOK ihre Inflationsprognose für 2022 von 1,5% auf 2,0% angehoben.

Unterdessen hat auch die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75% angehoben. Dies ist die zweite Zinserhöhung der Zentralbank in Folge, und zwar nach der Rücknahme der zuvor auf Grund der Pandemie eingeführten geldpolitischen Anreize. Neuseeland geht davon aus, dass die VPI-Inflation (Verbraucherpreisindex) in nächster Zeit um mehr als 5% ansteigen wird, bevor sie in den nächsten zwei Jahren auf das 2 -Ziel zurückgeht.

In einer Erklärung zur Ankündigung der Erhöhung des Leitzinses wies die RBNZ darauf hin, dass dieser kurzfristige Inflationsanstieg durch höhere Ölpreise, steigende Transportkosten und die Auswirkungen von Versorgungsengpässen noch verstärkt wurde.

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Andere APAC-Zentralbanken halten Zinssätze konstant

In anderen asiatischen Volkswirtschaften zeichnet sich ein anderes Zinssatz-Szenario ab. Die Reserve Bank of Australia (RBA) hält derzeit an ihrer Position fest, dass eine Zinserhöhung bis 2024 unwahrscheinlich ist – trotz der Vorhersage von Ökonomen, dass die Löhne schneller steigen würden als von der australischen Zentralbank erwartet. Dies könnte sie zu einer früheren Zinserhöhung zwingen.

Anfang November schloss Philip Lowe, Gouverneur der RBA, eine Zinserhöhung im Jahr 2022 mit der Begründung aus, dass die Inflation zwar erhöht sei, der Anstieg aber wohl nicht nachhaltig. Er sieht eine Anhebung des Leitzinses nicht vor 2023.

Unterdessen wird die thailändische Zentralbank ihren im September bestätigten rekordtiefen Zinssatz von 0,50% voraussichtlich bis mindestens 2023 beibehalten. Laut dem stellvertretenden Gouverneur Titanun Mallikamas dürften die Zunahme der Impfungen und die schneller als erwartete Lockerung der Beschränkungen die Wirtschaft für den Rest des Jahres 2021 und das nächste Jahr stützen.

Malaysias Zentralbank, die Bank Negara Malaysia (BNM), beschloss ebenfalls, ihren Tagesgeldsatz auf dem derzeitigen Rekordtief von 1,75% zu belassen. Das Land hatte aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante verschiedene Lockdownmaßnahmen ergriffen, diese aber inzwischen gelockert.

Laut der BNM wird sich die Wachstumsdynamik Malaysias bis 2022 aufgrund mehrerer Faktoren verbessern, darunter eine höhere globale Nachfrage, höhere Ausgaben des Privatsektors im Zuge der Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit und eine anhaltende politische Unterstützung durch die Regierung.

Die Zentralbank weist jedoch auf die verbleibenden Risiken hin, darunter ein langsameres als erwartetes globales Wirtschaftswachstum, sich verschärfende Störungen in der Lieferkette und das Auftreten neuer Covid-19-Varianten.

Auf den Philippinen gab der Gouverneur der Bangko Sentral ng Pilipinas (BSP), Benjamin Diokno, im September die Entscheidung der Zentralbank bekannt, die Zinssätze auf dem historischen Tiefstand von 2,0% zu belassen.

Dies ist die siebte Vorstandssitzung in Folge, auf der die Beibehaltung der aktuellen Zinssätze beschlossen wurde. Außerdem wurden die Tagesgeld- und Kreditzinsen bei 1,5% bzw. 2,5% belassen.

Der Wirtschaftswissenschaftler Alex Holmes von Capital Asia erklärte gegenüber CNN Philippines, dass die philippinische Wirtschaft zwar noch einige Zeit unter Druck bleiben werde, die Inflation aber voraussichtlich bald zurückgehen dürfte, sodass die Zentralbank gezwungen sein wird, eine unterstützende Geldpolitik beizubehalten, möglicherweise bis Ende 2022.

Der geldpolitische Ausschuss der BSP prognostiziert für dieses Jahr eine durchschnittliche Inflation von 4,4% gegenüber seiner vorherigen Prognose von 4,1%, bevor sie sich 2022 auf 3,3% und 2023 auf 3,2% einpendeln soll.

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