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Taiwan wurde am Morgen von dem stärksten Erdbeben seit 25 Jahren erschüttert. Das Erdbeben der Stärke 7,4 brachte die Produktion der Halbleiterhersteller auf der Insel vorübergehend zum Erliegen und unterstreicht einmal mehr die entscheidende Rolle Taiwans in der globalen Technologiebranche.
Der Chip-Gigant Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) stellte vorübergehend die Produktion ein und evakuierte seine Mitarbeiter. Wie die DigiTimes aus Taipeh berichtet, ist auch der Hauptsitz von TSMC in Hsinchu im Nordwesten der Insel betroffen. Nach Angaben einer anonymen Quelle wurden mindestens zwei Produktionsstätten beschädigt, so dass alle Maschinen angehalten wurden. Eine offizielle Erklärung zum Ausmaß der Schäden liegt noch nicht vor.
Taiwan spielt in der weltweiten IT-Branche eine entscheidende Rolle. Auf das Land entfallen rund zwei Drittel der Marktkapitalisierung des Sektors in den Schwellenländern (EM) und es produziert etwa 80% bis 90% der Chips der Spitzenklasse.
Mehrere Faktoren machen Taiwan anfällig für Störungen. Die Insel liegt an der Kreuzung zweier tektonischer Platten und ist daher erdbebengefährdet. Außerdem ist sie ein geopolitischer Brennpunkt. Die Kommunistische Partei Chinas betrachtet sie als abtrünnige Provinz und strebt ihre Wiedereingliederung in das chinesische Festland an.
„Was das geopolitische Risiko angeht, so stehen viele taiwanesische Unternehmen unter dem Druck, ihre Produktion zu diversifizieren, und haben daher in Kapazitäten in Südostasien und den USA investiert. Produktivität und Kostenstrukturen in diesen Regionen sind tendenziell weniger wettbewerbsfähig als in Taiwan und China“, sagt Guido Giammattei, EM Equity Portfolio Manager bei RBC BlueBay Asset Management.
TSMC beispielsweise eröffnete Anfang des Jahres sein erstes Werk in Japan. Das Unternehmen baut derzeit auch eine zweite Fabrik in Arizona (USA) und plant sein erstes Werk in Europa, das in Deutschland errichtet werden soll.
