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Die Aufhebung der Null-Covid-Politik durch Peking und die Erholung der Wirtschaftstätigkeit haben dazu beigetragen, dass das verarbeitende Gewerbe in China im Februar 2023 das beste Wachstum seit mehr als einem Jahrzehnt verzeichnete. Laut neusten Daten des Statistikamtes des Landes stieg der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes im Februar auf 52,6 (50,1 im Vormonat) und erreichte damit den höchsten Wert seit April 2012. Ein Wert über 50 zeigt eine Expansion an.
Die Zahl ist eine Überraschung, da u.a. von Reuters befragte Marktanalysten einen PMI-Wert von 50,5 erwartet hatten. Der chinesische Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe, zu dem das Baugewerbe und der Dienstleistungssektor gezählt werden, stieg von 54,4 auf 56,3 im Februar, was auf eine Erholung des Dienstleistungssektors und der Bautätigkeit hinweist.
„Diese PMI-Daten geben der Regierung einen sehr guten Grund, ein hohes Wachstumsziel (bei den kommenden zwei Sitzungen) festzulegen. Auch wenn der Aufschwung auf dem richtigen Weg ist, wird dieses Jahr nicht einfach werden, da die Zentralregierung von den lokalen Regierungen verlangt, ihre Wirtschaft mit Blick auf hochwertige Wachstumsaussichten zu entwickeln“, schreibt ING.
Wie nachhaltig ist der Aufschwung in Chinas verarbeitenden Gewerbe?
Laut Statistikamt haben Unternehmen im Land die Wiederaufnahme der Arbeit und der Produktion beschleunigt. Zudem haben politische Maßnahmen in Verbindung mit den geringeren Auswirkungen von Covid-19 die Wirtschaftsleistung angekurbelt.
„Die breit angelegten offensichtlichen Verbesserungen der PMIs für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe im Februar spiegeln die solide Dynamik der Erholung nach der Wiedereröffnung wider“, so Ökonomen der Citi Bank in einer Mitteilung.
Unter den Subindizes jenseits des PMI erreichten die Auftragseingänge mit 54,1 den höchsten Wert seit September 2017, und neue Exportaufträge lagen bei 52,4, dem höchsten Wert seit März 2011. Dies zeigt eine starke Nachfrage seitens der Einzelhändler. Auf der anderen Seite erlebt auch der Arbeitsmarkt ein Comeback, da die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe auf 50,2 gestiegen ist, der erste Anstieg seit zwei Jahren.
„Da sich die lokalen Wachstumsaussichten verbessern, glauben wir, dass der Anreiz für die People’s Bank of China (PBoC), die Geldpolitik in naher Zukunft zu lockern, abgenommen hat. Wir gehen nun davon aus, dass die geldpolitischen Einstellungen kurzfristig unverändert bleiben werden, und wir glauben nicht mehr, dass die PBoC die Reserve Requirement Ratios (RRR) der Banken im ersten Quartal dieses Jahres senken wird“, so Wells Fargo.
Die offiziellen PMI-Daten liegen nahe an der Caixin PMI-Umfrage. „Zusammenfassend lässt sich für Februar sagen, dass sich die Wirtschaft nach dem Höhepunkt der jüngsten Welle von Covid-Infektionen schneller erholte, da sich Angebot und Nachfrage ausweiteten, die Nachfrage aus dem Ausland anstieg, die Beschäftigung sich zu erholen begann und die Logistik sich schneller erholte. Auch die Zahl der Käufe nahm zu, während die Lagerbestände sanken und die Preise stabil blieben. Die Hersteller äußerten mehr Vertrauen in die künftige Wirtschaftstätigkeit“, sagte Wang Zhe, Senior Economist bei der Caixin Insight Group.
