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Adani Aktien: Kursrutsch und noch mehr Ärger

Die jüngsten Aktien-Manipulationsvorwürfe von Hindenburg Research gegen Unternehmen der indischen Adani-Gruppe haben zu einem Kurssturz von über 100 Mrd. Dollar geführt. Während Gautam Adani alle Vorwürfe konsequent zurückgewiesen hat, haben sich Investoren den Bericht von Hindenburg zu Herzen genommen. Es tauchen immer mehr Probleme für Adani auf, da sowohl globale Investoren als auch andere Unternehmen versuchen, sich von den Betrugsvorwürfen zu distanzieren.

In der letzten Januarwoche hieß es von Hindenburg Research, dass die Unternehmen der Adani-Gruppe auf der Grundlage der Fundamentaldaten ein Abwärtsrisiko von 85% hätten und ihre Aktien sehr hoch bewertet seien. Am nächsten Tag verloren die Adani-Aktien 5,6 Mrd. USD an Wert.

Was geschah mit den Adani-Aktien?

Hindenburg gibt an, den Adani-Betrug zwei Jahre lang untersucht zu haben, unter anderem durch Befragung ehemaliger Führungskräfte und Prüfung von Unternehmensunterlagen. Gautam Adanis Vermögenszuwachs von 100 Mrd. USD in den letzten drei Jahren ist größtenteils auf den Anstieg des Aktienkurses der sieben wichtigsten börsennotierten Adani-Firmen zurückzuführen, die in diesem Zeitraum um 819% gestiegen sind.

Der in den USA ansässige Short-Seller hatte von Adani eine Antwort auf die in seinem Bericht gestellten Fragen gefordert. Das indische Konglomerat bezeichnete den Bericht zwar vorerst als „falsch“, veröffentlichte dann aber eine Klarstellung zu mehreren dieser Fragen. Der Markt war jedoch mit den Antworten nicht zufrieden, und die Aktien der Adani-Gruppe fielen in den folgenden Tagen auf ihre niedrigsten Kurse.

Die indische Marktaufsichtsbehörde leitete Anfang Februar eine Untersuchung der Aktienkrise der Adani-Gruppe ein, die nun dazu geführt hat, dass Gautam Adani aus der Liste der 10 reichsten Inder gestrichen wurde, nachdem er in den letzten Monaten der reichste Asiate war.

Kurz darauf berichteten indische Banken über ihr Kreditrisiko bei Adani, da die Beleihung von Aktien einer der Hauptpunkte war, die von Hindenburg angesprochen wurden.

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Insgesamt hat dies auch das Vertrauen in die indischen Unternehmensführungspraktiken beeinträchtigt, was dazu führte, dass ausländische Anleger indische Aktien in hohem Tempo abstießen. Ausländische Portfolio-Investoren verkauften allein im Januar indische Aktien im Wert von netto 3,51 Mrd. USD, so viel wie seit Juni 2022 nicht mehr.

Der Hindenburg-Bericht erschien kurz vor der Emission neuer Aktien (Follow-on Public Offer, FPO) von Adani Enterprise, die das Unternehmen schließlich absagte und erklärte, es werde allen Anlegern ihr Geld zurückgeben. Berichten zufolge akzeptierte die britische Bank Standard Chartered die von der Adani-Gruppe ausgegebenen Anleihen nicht mehr als Sicherheiten für Margin-Kredite.

MSCI nimmt Adani-Streubesitz ins Visier

Die Adani Group hat Kredite im Wert von 1,1 Mrd. USD vorzeitig zurückgezahlt, die sie mit Aktien als Sicherheiten aufgenommen hatte, um die Krise zu stoppen. Das Konglomerat hat zudem angekündigt, dass es weitere 500 Mio. USD an Darlehen, die in den nächsten Monaten fällig werden, an eine Gruppe ausländischer Banken vorzeitig zurückzahlen wird. Adani Ports hat ebenfalls erklärt, dass es Kredite im Wert von 605 Mio. USD zurückzahlen wird, nachdem seine Aktien geshortet wurden.

Dadurch konnten die Adani-Aktien einen Teil ihrer Verluste wieder wettmachen, einige verzeichneten sogar Gewinne von 20%. Doch nun braut sich weiteres Ungemach für Adani zusammen: Der Indexanbieter MSCI hat mitgeteilt, dass er die im Streubesitz befindlichen Aktien einiger Unternehmen der Gruppe überprüft. Dies, nachdem der norwegische Staatsfonds mitgeteilt hat, dass er seine Anteile an den Unternehmen der Adani-Gruppe vollständig verkauft hat.

„MSCI hat festgestellt, dass die Charakteristika bestimmter Investoren so unsicher sind, dass sie nicht mehr als Streubesitz ausgewiesen werden sollten“, so MSCI in einer Erklärung. „Diese Feststellung hat eine Überprüfung des Streubesitzstatus von Wertpapieren der Adani-Gruppe ausgelöst.“

Die Entscheidung von MSCI zur Überprüfung führte dazu, dass die Aktien der Unternehmen der Adani-Gruppe am 9. Februar erneut einen Sturzflug erlebten und einige Titel um 20% fielen.

Die MSCI-Überprüfung kann nur eine schlechte Nachricht für die Adani-Gruppe sein, meint Insight Provider Travis Lundy von Quiddity Advisors, der auf Smartkarma veröffentlicht. „Wir kennen die Zahlen noch nicht, aber die passive Einbeziehung war ein Grund, warum die Aktien in die Höhe schossen. Nur wenige der Unternehmen werden nicht betroffen sein. Einige könnten stark betroffen sein.“

Das ganze Adani-Fiasko hat zudem zu einer politischen Schlammschlacht im indischen Parlament geführt, bei der die Opposition die Regierungspartei BJP beschuldigte, mit Gautam Adani zusammenzuarbeiten.

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