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Angesichts der Abkühlung in der weltweiten Halbleiterindustrie haben Südkoreas führende Chipunternehmen in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 Verluste verzeichnet. Samsung Electronics meldete am Donnerstag, dass sein Halbleitergeschäft in den ersten drei Monaten des Jahres einen Nettoverlust von 4,6 Bio. Won (3,4 Mrd. USD) verzeichnete. Gleichzeitig musste das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 18,1% im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen.
Konkurrent SK Hynix verbuchte in diesem Zeitraum Verluste in Höhe von 3,4 Bio. Won (2,5 Mrd. USD) und einen Umsatzrückgang von 58% im Vergleich zum Vorjahr. Diese beiden Unternehmen spielen eine zentrale Rolle am globalen Markt für Halbleiter: Samsung ist der weltweit größte Hersteller von Speicherchips und SK Hynix der zweitgrößte.
„Die kurzfristigen Aussichten für die Umsätze im Halbleiterbereich haben sich verschlechtert. Die rapide Verschlechterung der Weltwirtschaft und die nachlassende Verbrauchernachfrage werden den Halbleitermarkt im Jahr 2023 negativ beeinflussen“, sagte Richard Gordon, Practice Vice President bei Gartner.
Laut Schätzungen der Unternehmensberatung soll der weltweite Umsatz mit Halbleitern in diesem Jahr voraussichtlich 596 Mrd. USD betragen. Vorherige Prognosen waren von 623 Mrd. USD ausgegangen.
Angesichts dieser Situation hat die südkoreanische Regierung vor kurzem den „K-Chips Act“ verabschiedet. Dieses Gesetz zielt darauf ab, den Steuerfreibetrag für die großen südkoreanischen Chip-Unternehmen wie Samsung und SK Hynix von 8% auf 15% anzuheben. Für mittlere und kleine Unternehmen wird ein Steuerfreibetrag zwischen 16% und 25% eingeräumt.
Darüber hinaus kündigte Präsident Suk Yeol Yoon im vergangenen Monat an, dass Branchen wie Halbleiter und Elektrofahrzeuge mit 422 Mrd. USD gefördert werden sollen. Dazu gehören auch Mittel für Zentren, in denen Chiphersteller angesiedelt sind.
Südkoreas Chip-Produktion auf niedrigstem Stand seit 2008
Parallel zu den sinkenden Umsätzen der südkoreanischen Chip-Unternehmen ist die Produktion von Halbleitern im Februar 2023 auf den niedrigsten Stand seit 2008 gesunken. Die Chipproduktion fiel in diesem Zeitraum im Jahresvergleich um 41,8%, verglichen mit 33,9% im Januar. Auch die Fabriklieferungen von Chips fielen um 41,6%, während die Lagerbestände im Februar um 33,5% stiegen, wie aus Daten der südkoreanischen Regierung hervorgeht.
Die südkoreanischen Chiphersteller spielen eine Schlüsselrolle in der handelsabhängigen Wirtschaft des Landes. Im Februar trugen sie zu fast 12% der Gesamtexporte bei. Mit dem Rückgang der Chipproduktion im Februar verzeichnete Südkorea allerdings auch einen Rückgang der Gesamtexporte um 7,5% im Vergleich zum Vorjahr, die sich im selben Monat auf 50,10 Mrd. USD beliefen. Dieser Trend verstärkte sich im März, denn die südkoreanischen Exporte gingen den sechsten Monat in Folge zurück.
„Die Exporte gingen im März im Jahresvergleich um -13,6% zurück (gegenüber -7,5% im Februar und -16,0% Marktkonsens). Der größte Exportartikel, Halbleiter, fiel im März um 34,5%, da die Preise für Speicherprodukte, Koreas Aushängeschild, die Talsohle erreicht haben“, schreibt Min Joo Kang, Senior Economist, Südkorea und Japan bei ING.
„Es wird erwartet, dass sich das Handelsbilanzdefizit weiter verringert… aber ein Überschuss wird nicht vor Ende des Jahres erwartet… die Daten unterstützen unsere Ansicht, dass die schleppenden Exporte die Erholung verzögern werden und das BIP im ersten Quartal 2023 zum zweiten Mal in Folge schrumpfen wird (-0,1% QoQ sa)“, fügt sie hinzu.
