Australien
China
Indien
Indonesien
Japan
Malaysia
Philippinen
Singapur
Südkorea
Taiwan
Thailand
Vietnam
Hong Kong
USA
Switzerland
Singapore
United Kingdom
Other / International
Japans Handelsbilanzdefizit stieg im Geschäftsjahr (GJ) 2022* auf 21,72 Bio. Yen (rund 160 Mrd. USD), den höchsten Wert seit dem GJ13, wie das japanische Finanzministerium am Donnerstag mitteilte. Darüber hinaus beliefen sich die Importe auf 120,95 Bio. Yen (0,89 Bio. USD) und stiegen damit im letzten Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr um 32%. Die Exporte stiegen im gleichen Zeitraum um 15,9% auf insgesamt 99,23 Bio. Yen (ca. 0,73 Bio. USD).
Sowohl die Import- als auch die Exportzahlen sind die höchsten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979. Außerdem ist dies das zweite Jahr in Folge, in dem das Land ein Handelsdefizit verzeichnet, nach einem Defizit von 5,59 Bio. Yen (41 Mrd. USD) im GJ21.
Nach Angaben der japanischen Regierung führte ein 44%iger Anstieg der Importe von mineralischen Brennstoffen wie Erdöl, Flüssiggas und Kohle zu einem Anstieg der Importe des Landes letzten Geschäftsjahr. Im gleichen Zeitraum wertete die japanische Währung im Durchschnitt gegenüber dem US-Dollar von 111,91 Yen auf 135,05 Yen ab, was zu steigenden Importkosten führte.
Parallel dazu wurde der Anstieg der japanischen Exporte durch die Ausfuhren von Kraftfahrzeugen und Eisen und Stahl angekurbelt, die im Jahresvergleich um 28% bzw. 15,1% zunahmen. „Wachstum durch Exporte ist wichtig für Unternehmen und die japanische Wirtschaft. Es wird auch weiterhin wichtig sein“, erklärte Kabinettschef Hirokazu Matsuno auf einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Matsuno gab an, dass die Entwicklung der Rohölpreise sowie die nationalen und internationalen wirtschaftlichen Bedingungen einen Einfluss auf den Anstieg des japanischen Handelsdefizits in der Zukunft haben werden. „Ich möchte dies auch weiterhin genau im Auge behalten“, fügte er hinzu.
Japans Handelsdefizit mit China erreicht neuen Höchststand
Unterdessen erreichte Japans Handelsdefizit mit China im GJ22 ein Rekordhoch von 6,81 Bio. Yen (0,05 Bio. USD). Die Exporte in das Land beliefen sich auf 18,51 Bio. Yen (0,14 Bio. USD), was einem Anstieg von 1,3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich dazu stiegen die Einfuhren aus China im selben Zeitraum um 19,6% auf 25,33 Bio. Yen (0,19 Mrd. USD).
Darüber hinaus verzeichnete Japan 11 Jahre in Folge ein Handelsdefizit mit der EU, mit einem Defizit von 1,77 Bio. Yen (13,16 Mrd. USD) im GJ22. Mit den USA verzeichnete das Land einen Handelsüberschuss von 6,65 Bio. Yen (49,44 Mrd. USD).
Außerdem verzeichnete Japan in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 ein Haushaltsdefizit von 5,16 Bio. Yen (38,36 Mrd. USD), was einem Anstieg von 51,9% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Allein im März 2023 wuchs Japans Handelsdefizit um 61% gegenüber dem Vorjahr auf 754,51 Mrd. Yen (5,61 Mrd. USD). Die Importe und Exporte stiegen im März um 7,3% bzw. 4,3%.
„Das Handelsbilanzdefizit verringerte sich im März zum zweiten Mal leicht, da die Importe (7,3% gegenüber dem Vorjahr) langsamer wuchsen als im Vormonat (8,3%), was hauptsächlich auf günstige Währungseffekte und sinkende Rohstoffpreise zurückzuführen ist. Die Handelszahlen für März waren etwas besser als vom Markt erwartet, aber der Trend der sich verlangsamenden Exporte hat sich fortgesetzt“, so ING in einer Markteinschätzung.
„In Anbetracht der Tatsache, dass sich das IRA-Gesetz der USA negativ auf die japanischen Automobilhersteller auswirken dürfte und die Nachfrage in den USA nachlässt, gehen wir davon aus, dass sich die Exporte in den kommenden Monaten negativ entwickeln werden“, heißt es weiter.
*Geschäftsjahr in Japan: 1. April – 31. März
