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Die hohen Rohstoffpreise des vergangenen Jahres haben sich nachteilig auf die aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien ausgewirkt, aber es gibt auch einige, die profitiert haben. So hat der Energieexporteur Indonesien eines der besten Jahre seit fast einem Jahrzehnt verzeichnet. Im Jahr 2022 wuchs Indonesiens Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,31%, das beste Wachstum seit 2013.
Eine Reuters-Umfrage unter Ökonomen hatte mit einem Wirtschaftswachstum von 5,29% gerechnet. Das über den Erwartungen liegende Wachstum im vergangenen Jahr ist auch auf die Erholung nach der Lockerung der Covid-19-Beschränkungen zurückzuführen.
Wie nachhaltig ist Indonesiens BIP-Wachstum?
Auch wenn die Zahlen für das Gesamtjahr gut aussehen, so zeigte sich im letzten Quartal 2022 jedoch ein Rückgang. In Q4 betrug das indonesische BIP-Wachstum 5,01% auf Jahresbasis, ein Rückschritt vom Wachstum von 5,72% im Vorquartal. Es war auch die langsamste jährliche Wachstumsrate seit Q3 2021.
Die größte Volkswirtschaft Südostasiens verzeichnete im vergangenen Jahr einen Anstieg des privaten Verbrauchs, der mehr als die Hälfte des BIP des Landes ausmacht. Die aufgestaute Verbrauchernachfrage nach der Wiedereröffnung von Covid-19-Beschränkungen hat das Wirtschaftswachstum mit angetrieben.
Zudem hat der Russland-Ukraine-Krieg und die anschließende Verknappung von Rohstoffen Indonesien zu höheren Preisen für seine Exporte verholfen. Inzwischen haben sich die Lieferketten jedoch wieder normalisiert und der Markt kehrt zur Normalität zurück.
„Die indonesischen Export- und Produktionssektoren haben Anfang 2022 von den steigenden Rohstoffpreisen profitiert, aber diese wichtige Unterstützung hat nun nachgelassen“, so ING in einer Notiz. Indonesien liefert hauptsächlich Kohle, Palmöl und Nickel in die Welt.
Die Exporte des Landes haben in den letzten Monaten des Jahres 2022 gelitten, wobei die Ausfuhren im Dezember um 1,10% niedriger waren als im Vormonat. Für das Gesamtjahr 2022 sind die Exporte jedoch zweistellig gestiegen, und einige Rohstoffaktien erfreuen sich eines größeren Anlegerinteresses.
„Weltweit haben die hohen Preise der wichtigsten indonesischen Exportgüter die Handelsleistung im letzten Jahr unterstützt“, sagte Margo Yuwono, Leiter von Statistics Indonesia, während eines Pressegesprächs. „Allerdings befinden sich die globalen Rohstoffpreise bereits im Abwärtstrend, was sich auf das künftige Wachstum auswirken wird.“
Weiter fügte der Offizielle hinzu, dass ein Anstieg der ausländischen Touristenankünfte auch das Wachstum im Dienstleistungssektor angetrieben hätten. Von allen Wirtschaftssektoren verzeichnete das produzierende Gewerbe für Transport und Lagerung das höchste Wachstum.
„Wir können davon ausgehen, dass die Exporte und das verarbeitende Gewerbe im Jahr 2023 mit Gegenwind konfrontiert sein werden, da sich die Wirtschaft stärker auf den Konsum der Haushalte stützen muss, um zu wachsen“, schätzt ING .
Die Weltwirtschaft verlangsamt sich aufgrund der Straffung der Geldpolitik und der Inflation, was sich auch auf das BIP-Wachstum Indonesiens auswirken könnte. Das südostasiatische Land verzeichnete im Januar eine Inflation von 5,28%, die zwar niedriger war als im Vormonat, aber immer noch über dem Zielwert der Zentralbank lag. Die Bank Indonesia hatte auf ihrer Januar-Sitzung die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 5,75 % angehoben.
