Australien
China
Indien
Indonesien
Japan
Malaysia
Philippinen
Singapur
Südkorea
Taiwan
Thailand
Vietnam
Hong Kong
USA
Switzerland
Singapore
United Kingdom
Other / International
Indonesien verzeichnete im zweiten Quartal 2023 die höchste Wachstumsrate der letzten drei Quartale, obwohl die hohen Zinsen und die sinkenden Rohstoffpreise die Exporte beeinträchtigten.
Nach Angaben der Regierung wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes zwischen April und Juni 2023 im Jahresvergleich um 5,17% und übertraf damit die Expertenprognosen von 4,93%. Diese unerwartete Beschleunigung kommt trotz der schwächer werdenden Exporte, die im zweiten Quartal um 2,75% schrumpften, verglichen mit einem Wachstum von über 10% in den ersten drei Monaten des Jahres 2023.
Darüber hinaus wuchs die indonesische Wirtschaft auf vierteljährlicher, nicht saisonbereinigter Basis um 3,86% und übertraf damit die Expertenprognosen von 3,72% Wachstum.
„Regional gesehen zeigt die indonesische Wirtschaft im zweiten Quartal eine Stärkung in mehreren Regionen. Die Provinzgruppe auf der Insel Java trägt mit einem Anteil von 57,27% am meisten zur nationalen Wirtschaft bei und verzeichnete eine Wachstumsrate von 5,18% im Vergleich zum Vorjahresquartal“, sagte die Statistikbehörde des Landes.
Zuvor hatte Indonesien im Jahr 2022 mit einem Anstieg von 5,31% gegenüber dem Vorjahr die höchste Wachstumsrate seit neun Jahren verzeichnet. In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 verzeichnete die Wirtschaft des Landes eine BIP-Wachstumsrate von 5,03%. Für dieses Jahr prognostiziert die Bank of Indonesia ein Wirtschaftswachstum von 4,5% bis 5,3%.
Ausgaben der Haushalte und der Regierung unterstützen Indonesiens Wachstum
Indonesien ist im zweiten Quartal 2023 vor allem aufgrund des Anstiegs des Konsums der privaten Haushalte stärker als erwartet gewachsen. Der private Konsum macht mehr als die Hälfte des BIP des Landes aus und stieg im letzten Quartal um 5,2% im Vergleich zum Vorjahr.
Dieser Anstieg wurde vom Statistikamt des Landes auf die erhöhten Ausgaben während des Eid al-Fitr-Festes Ende April und der Schulferien im Juni zurückgeführt. Darüber hinaus verzeichneten auch die Investitionen und die Staatsausgaben Indonesiens in diesem Zeitraum ein erhebliches Wachstum, nämlich 4,63% bzw. 10,62%.
„Das Wachstum wurde durch einen robusten Binnenkonsum und einen kräftigen Anstieg der Staatsausgaben erzielt. Die Ausgaben der privaten Haushalte profitierten von der nachlassenden Inflation, die möglicherweise schon im Mai wieder auf das Zielniveau zurückkehren wird. Die starken Ausgaben der Haushalte und des Staates trugen dazu bei, die Herausforderungen an der Außenfront auszugleichen…“, schreibt Nicholas Mapa, Senior Economist bei ING.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die indonesische Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2023 um 5,11% im Vergleich zum Vorjahr gewachsen ist. Auf der Produktionsseite verzeichnete das Geschäftsfeld Transport und Lagerhaltung mit 15,59% das höchste Wachstum, während auf der Ausgabenseite die staatlichen Konsumausgaben mit 7,53% am stärksten zulegten.
„Da sich die Inflation weiter abschwächt, können wir davon ausgehen, dass die Ausgaben der privaten Haushalte das schwache Exportwachstum in den kommenden Monaten ausgleichen werden. In der Zwischenzeit könnte eine verstärkte Wirtschaftstätigkeit im Vorfeld der Wahlen im Februar 2024 auch die Verlangsamung der Kapitalbildung ausgleichen, die durch den jüngsten Zinserhöhungszyklus der Bank Indonesia belastet zu sein scheint“, so Mapa.
