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Die erfolgreiche Landung der Raumsonde Chandrayaan 3 in der Nähe des Mondsüdpols hat Indiens Raumfahrt ins Rampenlicht gerückt. Mit dieser bemerkenswerten Leistung ist Indien nicht nur die vierte Nation, die auf dem Mond gelandet ist, sondern auch das einzige Land, dem dies am Südpol des Mondes gelungen ist.
Chandrayaan 3, die dritte Monderkundungsmission der Indian Space Research Organisation (ISRO), wurde mit einem Budget von 74,22 Mio. USD durchgeführt. Der Lander namens „Vikram“ und der Rover namens „Pragyan“ haben beiden am 23. August 2023 sicher die Mondoberfläche erreicht.
Auch die Aktienmärkte nahmen diese Errungenschaft zur Kenntnis. Innerhalb der ersten vier Handelstage nach der Mondlandung stieg die Marktkapitalisierung von 13 indischen auf die Raumfahrt fokussierten Unternehmen um über 3,70 Mrd. USD.
„Indien hat ein gut entwickeltes Weltraumprogramm… Die Öffnung der Weltraumwirtschaft für die Privatwirtschaft hat das Potenzial, die digitale Kluft zu überbrücken, innovative weltraumgestützte Dienstleistungen einzuführen und Indien an die Spitze des Wettlaufs der Weltraumtechnologien zu katapultieren“, so Ernst & Young.
Indien Raumfahrt – ein 100-Milliarden-Sektor?
Der indische Raumfahrtsektor wird derzeit mit 8 Mrd. USD bewertet und trägt nach Angaben der indischen Regierung 2% zur weltweiten Raumfahrtindustrie bei. In den letzten Jahren ist der Markt mit einer jährlichen Rate von etwa 4% gewachsen.
Darüber hinaus belaufen sich die Ausgaben der Regierung für die Raumfahrt auf etwa 2 Mrd. USD, und Indien hat seit 1999 über 380 ausländische Satelliten für 34 Länder gestartet und damit 279 Mio. USD an Einnahmen erzielt.
Bis 2040 soll der indische Raumfahrtmarkt ein Volumen von 40 Mrd. USD erreichen und mit den richtigen Strategien könne das Land sogar die Marktchance von 100 Mrd. USD wahrnehmen, heißt es in dem Bericht „India in Space“: A $100 Billion Industry by 2040″ des Beratungsunternehmens Arthur D. Little.
„Die indische Raumfahrtindustrie steht an der Schwelle zu einem großen Wandel, da die staatlichen Ausgaben für die Raumfahrt steigen, die Investitionen in den privaten Raumfahrtsektor des Landes rapide zunehmen und die Politik der Regierung kommerzielle Raumfahrtunternehmen fördert“, kommentierte Barnik Chitran Maitra, Managing Partner, Arthur D. Little, Indien & Südasien.
„Indien ist ein sehr lukrativer Markt mit vielen Möglichkeiten für private Akteure, und die Indian Space Research Organisation ist ein großartiger Botschafter für Indien im Weltraum“, fügte er hinzu.
Dennoch gibt es nach wie vor einige Herausforderungen. In Indien gibt es immer noch keinen klar definierten Rechtsrahmen für die Raumfahrt, obwohl bereits 2017 ein Gesetzentwurf für Raumfahrtaktivitäten vorgelegt wurde, der jedoch noch nicht verabschiedet wurde.
Außerdem sind das Fehlen eines starken Streitbeilegungsmechanismus und die im Vergleich zu Ländern wie den USA und China geringeren Staatsausgaben in diesem Sektor Probleme, die in Zukunft angegangen werden müssen.
Welches sind die vielversprechendsten Unternehmen in Indiens Raumfahrt?
Angesichts des robusten Wachstums und der positiven Aussichten des indischen Raumfahrtsektors werfen wir einen Blick auf drei vielversprechende Aktien.
Linde India
Linde India mit Hauptsitz im indischen Bengaluru ist auf die Produktion und den Vertrieb von Industriegasen wie Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Argon spezialisiert. Das 1935 gegründete Unternehmen spielt eine wichtige Rolle bei Weltraummissionen, indem es wichtige Gase und Ausrüstung liefert.
Für das Gesamtjahr 2022 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 8% gegenüber dem Vorjahr auf 33,4 Mrd. USD. Auch der operative Gewinn von Linde India stieg in diesem Zeitraum auf 5,6 Mrd. USD und damit um 8% gegenüber dem Vorjahr.
Die Aktien des Unternehmens sind an der Bombay Stock Exchange (BOM: 523457) und an der National Stock Exchange of India (NSE: LINDEINDIA) notiert. Der Aktienkurs ist im letzten Jahr um 94,4% gestiegen. Das Unternehmen hat ein KGV von 143,79 und ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 17,79.
Centum Electronics
Centum Electronics konzentriert sich auf Subsysteme, Mikroelektronik und Systemintegrationsdienste und ist in Indiens Raumfahrtsektor stark vertreten. Das Unternehmen hat mehr als 200 missionskritische Module und Systeme für die Chandrayaan-3-Mission geliefert.
Die Gesamteinnahmen des Unternehmens stiegen im Geschäftsjahr, das am 31. März 2023 endete, im Vergleich zum Vorjahr um 42,79% auf 60,95 Mio. USD. Im gleichen Zeitraum verzeichnete Centum Electronics einen Nettogewinn von 31,72 Mio. USD, was einem Anstieg von 64,87% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die Aktien von Centum Electronics sind an der Bombay Stock Exchange (BOM: 517544) und an der National Stock Exchange of India (NSE: CENTUM) notiert. Seit dem letzten Jahr haben die Aktien des Unternehmens um 247,97% zugelegt. Das KGV liegt bei 150,84 und das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 10,10.
CRISIL Ratings ist der Ansicht, dass CEL (Centum Electronics) mittelfristig weiterhin von seiner etablierten Marktposition profitieren wird. „Die Verschuldungskennzahlen sind komfortabel, da die Zinsdeckung und der NCATD (Nettobarmittelzufluss im Verhältnis zur Gesamtverschuldung) im GJ23 das 3,14-fache bzw. 27% betrugen.
Avantel
Dieses indische Unternehmen hat sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Funkkomponenten und verschiedenen Produkten für die Satellitenkommunikation, Hochfrequenzkommunikation, Radarsysteme und mehr spezialisiert. Durch seine aktive Beteiligung an Satellitenstartdiensten hat das Unternehmen seine Präsenz im indischen Raumfahrtsektor relevant gemacht.
Das Unternehmen verzeichnete im Geschäftsjahr, das am 31. März 2023 endete, einen Umsatzanstieg von 47% im Vergleich zum Vorjahr und erreichte 18,58 Mio. USD. Im gleichen Zeitraum lag der Nettogewinn von Avantel bei 3,62 Mio. USD.
Notiert an der Bombay Stock Exchange (BOM: 532406), sind die Aktien seit dem letzten Jahr um 398,82% gestiegen. Das KGV liegt bei 74,58 und das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 19,16.
Anmerkung der Redaktion: Alle Angaben zu den Aktienbewegungen vom 5. September 2023.
