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Chinesische Industrie kämpft mit starkem Nachfragerückgang

Der instabile Aufschwung in China und die schleppende weltweite Nachfrage haben das verarbeitende Gewerbe des Landes in Mitleidenschaft gezogen. Die offizielle Produktionstätigkeit im Juli war jetzt schon den vierten Monat in Folge rückläufig. Der chinesische Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe lag bei 49,3, wie Daten des Nationalen Statistikamtes zeigen. Damit hat er sich gegenüber Juni zwar leicht verbessert, liegt aber immer noch unter der wichtige Wachstums-Schwelle von 50.

Obwohl sich das verarbeitende Gewerbe im Abschwung befindet, hat es sich in den letzten drei Monaten kontinuierlich verbessert. Im Mai lag der PMI bei 48,8, gefolgt von 49,0 im Juni und dem Anstieg um 0,3 Punkte im Juli. Andererseits war der PMI für das nicht-verarbeitende Gewerbe im Juli mit 51,5 der schwächste in diesem Jahr, nachdem er im Vormonat noch bei 53,2 gelegen hatte.

Wie sind die Daten zu interpretieren?

Die Daten kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Spitzenpolitiker in China versprachen, die Immobilienpolitik anzupassen und zu optimieren, um die „quälende“ wirtschaftliche Erholung anzukurbeln. Peking ist entschlossen, eine „antizyklische“ Politik zu verfolgen und gleichzeitig seine lockere Geldpolitik fortzusetzen und angeschlagene Sektoren zu unterstützen, wie es Ende letzten Monats in einer Diskussion im Politbüro hieß.

Die offiziellen Daten zum chinesischen verarbeitenden Gewerbe stimmen mit der Caixin/S&P Global PMI-Umfrage überein, der zufolge der PMI im Juli auf 49,2 fiel. Der privaten Umfrage zufolge schrumpfte die Produktion des verarbeitenden Gewerbes in diesem Monat, während die Auftragseingänge so stark zurückgingen wie seit Dezember letzten Jahres nicht mehr. Auf der anderen Seite verzeichneten die neuen Exportaufträge den stärksten Rückgang seit September 2022.

Die instabile Erholung Chinas hat die Investorenstimmung getrübt und bereitet Peking Probleme bei dem Versuch, das Wirtschaftswachstum wieder anzukurbeln. Das Land hat bereits mit schwacher Nachfrage, hoher Jugendarbeitslosigkeit und steigender Verschuldung der Kommunen zu kämpfen.

„Die offiziellen PMI-Daten Chinas sind wenig ermutigend, dass die Wirtschaft die Kurve kriegt. Und obwohl die Behörden ihre Unterstützung für die Wirtschaft lautstark bekundet haben, hat sich dies bisher nicht in der Art von umfangreichen fiskalpolitischen Impulsen niedergeschlagen, an die sich viele am Markt gewöhnt haben. Wir glauben nicht, dass es dazu kommen wird“, so ING in einer Einschätzung.

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Die Verlagerung der Produktion und die Deglobalisierungstendenzen werden sich wahrscheinlich auch auf die weltweite Produktion auswirken. Der „Nearshoring“-Trend hat auch die Aufmerksamkeit von Investmentmanagern auf sich gezogen. Richard Clode, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors, der vor kurzem China besuchte, sagte: „…wir haben China immer als eine Art Kraftzentrum der Welt für die Produktion gesehen, und alle kommen hierher, um zu produzieren. Aber jetzt scheint man sich darauf zu konzentrieren, für sich selbst zu produzieren, die Lieferketten zu lokalisieren und unabhängiger zu werden.“

Die Verlangsamung in der chinesischen Industrie hat auch andere asiatische Hersteller belastet: Taiwans PMI für Juli fiel auf ein Achtmonatstief von 44,1, Japans PMI meldete einen Wert von 49,6, der südkoreanische PMI lag bei 49,4, und auch Indiens Produktionstätigkeit verlangsamte sich den zweiten Monat in Folge.

„Die PMIs für das verarbeitende Gewerbe blieben im vergangenen Monat in den meisten asiatischen Schwellenländern im kontraktiven Bereich, und die zugrunde liegenden Daten deuten auf eine weitere Schwäche hin“, schreibt Shivaan Tandon, Ökonom für asiatische Schwellenländer bei Capital Economics. „Sinkende Auftragseingänge, trübe Beschäftigungsaussichten und hohe Lagerbestände deuten auf eine gedämpfte Industrietätigkeit in den kommenden Monaten hin.“

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