Disclaimer

by clicking a geography button, you agree to abide by terms and conditions listed herein.

Home Märkte Asien: 50 Bio...

Asien: 50 Bio. USD für den Kampf gegen den Klimawandel

Wetterextreme, Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen haben in den letzten Jahren in Asien immense Schäden verursacht. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) steigen die Temperaturen in der Region zweimal schneller als im globalen Durchschnitt, was den Klimawandel in Asien in den Mittelpunkt rückt. Mark Carney, der UN-Sonderbeauftragte für Klima und Finanzen, sagt, dass die Reduzierung des Kohlenstoffausstoßes auf dem Kontinent eine Investmentchance von 50 Bio. USD darstellt.

In seiner Rede auf dem Global Financial Leaders‘ Investment Summit in Hongkong sagte Carney, dass Finanzinstitute eine Schlüsselrolle bei der Kompensation von Kohlenstoffemissionen durch umweltschädliche Unternehmen spielen werden. „Wenn immer klarer wird, welche Unternehmen auf dem richtigen Weg sind oder sich auf den Weg machen, werden sie einen Bewertungsaufschlag erhalten“, sagte Carney.

BNY Mellon Investment Management hatte zuvor geschätzt, dass die Welt 100 Bio. USD an Investitionen benötigt, um in den nächsten drei Jahrzehnten die Netto-Null-Ziele zu erreichen.

Asien Klimawandelpolitik

„Der Weg zu Netto-Null wird einen enormen, schnellen Wandel und einen groß angelegten Technologieeinsatz in allen Branchen erfordern. Die Umstellung wird enorme Möglichkeiten für den Aufbau völlig neuer Unternehmen schaffen“, so McKinsey und Co. In Asien verpflichten sich immer mehr Länder zu Netto-Null-Zielen und der Trend zur Dekarbonisierung des Geschäftsbetriebs beschleunigt sich in der gesamten Region.

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Kantar sind 58% der asiatischen Verbraucher bereit, Zeit und Geld zu investieren, um Unternehmen zu unterstützen, die Gutes tun, und 63% berücksichtigen bei ihren Kaufentscheidungen bereits Nachhaltigkeitsaspekte. Einige der Hauptsorgen der asiatischen Verbraucher in Bezug auf den Klimawandel sind u.a. Wasserverschmutzung, extreme Wetterereignisse, Luftverschmutzung, Kohlenstoff- und Treibhausgasemissionen, Abholzung und der Verlust der Artenvielfalt.

Das Pariser Abkommen hat das Jahr 2050 als Ziel für den Netto-Null-Ausstoß festgelegt, und mehrere asiatische Länder haben sich zu diesem Ziel verpflichtet. Aber wie nahe sind sie dran, dieses Ziel zu erreichen, wenn man bedenkt, dass der asiatisch-pazifische Raum für mehr als die Hälfte der Treibhausgasemissionen der Welt verantwortlich ist?

Asian Market Insights

Exclusive news, analyses and opinion on Asian economies and financial markets

Asian Market Insights

Exklusive News, Analysen und Meinungen zu den asiatischen Finanzmärkten

China, das 27% der weltweiten Treibhausgase ausstößt, will bis 2060 kohlenstoffneutral sein. Der chinesische Präsident Xi Jinping sagte im Jahr 2020, dass das Land den Höhepunkt der Kohlenstoffemissionen im Jahr 2030 ansteuert, bevor es mit der Reduzierung bis 2060 beginnt. Um klimaneutral zu werden, muss China die Emissionen aus seiner Wirtschaftstätigkeit ausgleichen.

Das Land hat versucht, sich von der Kohle zu verabschieden, und Präsident Xi hat erklärt, dass China keine neuen Kohlekraftwerksprojekte im Ausland bauen wird. Chinas Kohleindustrie unterliegt CO2-Emissionsstandards, aber die Kohlepolitik steht auf wackligen Beinen, da China darum kämpft, Stromausfälle zu vermeiden. China ist jedoch bereits führend bei verschiedenen Bemühungen zur Dekarbonisierung.

Das Land ist der größte Produzent von Solarmodulen. Es stellt mehr als 80% der Solarmodule auf der ganzen Welt her und produziert 95% der Materialien, die zur Herstellung von Solarmodulen verwendet werden. Das Land ist führend bei der Herstellung und dem Verkauf von Elektroautos und Batterien. Der chinesische Elektroautohersteller BYD hat kürzlich mehr Autos verkauft als Tesla und baut nun sein Geschäft in Europa aus. Ein weiteres EV-Startup, Nio, startete vor kurzem in Europa.

Der Offshore-Windsektor ist ein weiterer interessanter Bereich für China, und die im Inland hergestellten Turbinen kosten weniger als die Hälfte des weltweiten Durchschnitts. Einige namhafte Unternehmen in diesem Sektor sind Xinjiang Goldwind Science & Technology Co. Ltd, Mingyang Smart Energy Group Ltd. und Envision Energy. Diese Unternehmen sind zwar auf dem chinesischen Inlandsmarkt stark vertreten, müssen sich aber erst noch auf dem internationalen Markt durchsetzen.

Im Jahr 2021 startete China sein nationales Emissionshandelssystem, um Unternehmen dabei zu helfen, Emissionen auszugleichen. Derzeit deckt der Emissionshandelsmarkt in China etwa 40% der CO2-Emissionen des Landes ab. In einem Bericht des Weltwirtschaftsforums Anfang dieses Jahres hieß es, dass China etwa 22 Bio. USD benötigt, um seine Netto-Null-Ziele zu erreichen.

Indien, das zweitbevölkerungsreichste Land und einer der drei größten Umweltverschmutzer der Welt, will die Emissionsintensität seines Bruttoinlandsproduktes bis 2030 um 45% gegenüber dem Stand von 2005 senken. Das Land hat sich verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis 2070 auf null zu reduzieren, was im Vergleich zu anderen Ländern ein deutlich späterer Termin ist. Bis 2030 will Indien 50% seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen decken. Die Regierung schätzt, dass kohlenstoffarme Technologien in Indien bis 2030 einen Markt im Wert von 80 Mrd. USD kreieren könnten.

Indien ist gerade dabei, seine ersten grünen Staatsanleihen auszugeben, und die Regierung beabsichtigt, zwischen Oktober 2022 und März 2023 grüne Anleihen im Wert von 1,93 Mrd. USD auszugeben.

Japan ist das Land mit der dritthöchsten Umweltverschmutzung in Asien und hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden. Allerdings kämpft das Land mit einer Energiekrise, da es stark von importierten Brennstoffen abhängig ist. Um seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, nimmt Japan jetzt seine Atomkraftwerke wieder in Betrieb.

Japan ist ein großer Produzent von Grüner Wasserstoff und plant, seine Produktion noch zu erweitern, um seinen Energiebedarf zu decken. Das Land verfügt bereits über 195 Wasserstofftankstellen, die meisten der Welt. Japanische Unternehmen kündigten jetzt Investitionen an, um weitere Wasserstofftankstellen zu bauen, während die Stahlindustrie daran arbeitet, bis 2030 eine Technologie zu entwickeln, um Stahl mit Elektro- und Wasserstofföfen zu produzieren.

Anderswo in Asien-Pazifik hat Australien ein bahnbrechendes Gesetz verabschiedet, mit dem die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 43% gegenüber dem Stand von 2005 reduziert werden sollen. Der Gesetzentwurf ist einer der ersten seiner Art, der die Klimapolitik in der Gesetzgebung verankert.

Australien ist einer der weltweit größten Exporteure von Kohle, Erdgas, Eisenerz und Uran. Mehrere Energieunternehmen des Landes schließen Kohlekraftwerke, aber die Regierung sträubt sich gegen die Kürzungen, da das Land bereits einen der teuersten Stromtarife hat.

Ein zentraler Plan zur Bekämpfung des Klimawandels ist der Emissionsreduktionsfonds, der rund 4,5 Mrd. USD bereitstellt, um Unternehmen und Landwirte bei der Reduzierung von Emissionen zu unterstützen.

Auch Malaysia hat einen ehrgeizigen Plan, um die Kohlenstoffintensität im Verhältnis zum BIP bis 2030 um 45% gegenüber 2005 zu senken, Singapur hat eine Kohlenstoffsteuer für Unternehmen eingeführt, während Indonesien eine Abgabe auf Kohle ankündigte, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 29%-41% zu senken und bis 2060 netto null zu erreichen.

Kampf gegen den Klimawandel in Asien – welche Chancen birgt er?

Laut McKinsey haben sich im asiatisch-pazifischen Raum über 15 Länder und 670 Unternehmen Ziele zur Emissionsreduzierung gesetzt. „Es wird erwartet, dass der adressierbare Markt für umweltfreundliche Unternehmen in Asien bis 2030 zwischen 4 und 5 Bio. USD erreichen wird“, so das Beratungsunternehmen.

McKinsey hat verschiedene Sektoren identifiziert, in denen es einen Markt für Unternehmen zur Kohlenstoffreduzierung gibt: Verkehr, Energie, Gebäude, Wasser, Wasserstoff, Verbraucher, Landwirtschaft und Land, Öl, Abfall, Industrie und Kohlenstoffmanagement.

Laut Invesco wird sich das weltweit verwaltete ESG-Vermögen zwischen 2020 und 2025 auf 6,5 Mrd. USD verdreifachen, wobei Asien den Löwenanteil davon ausmachen wird. „Da die ESG-Berichterstattung in Asien immer ausgereifter wird, werden die Unternehmen wahrscheinlich zunehmend Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Strategie und Finanzplanung integrieren. Investoren sollten die Entwicklungen in der sich schnell wandelnden asiatischen ESG-Szene im Auge behalten“, so Invesco.

More News

Warum die Welt den Klimawandel nicht ohne Asien bewältigen kann

0
Der globale Übergang zur Nachhaltigkeit kann ohne die aktive Beteiligung Asiens nicht vollständig verwirklicht werden. Da ...

„Value-Up“: Mehr Details zu Südkoreas Vorstoß in Sachen...

0
Die koreanische Finanzdienstleistungskommission sagte, die Leitlinien seien nicht das Ende, sondern der Anfang von Corporate ...

Hochfliegende Ambitionen: Chinas Aufstieg im globalen Markt für fli...

0
Mehrere chinesische Unternehmen haben elektrische fliegende Autos in der Erprobung und warten auf die Genehmigung der Behör ...

Indiens ehrgeiziger Sprung in Richtung erneuerbare Energien

0
Indien, eine der am schnellsten wachsenden großen Volkswirtschaften der Welt, befindet sich an einem kritischen Punkt seine ...