Von revidiert 2,5% Wachstum im Jahr 2022 auf 1,9% Wachstum im Jahr 2023 – Thailands Wirtschaftswachstum verlangsamt sich. Der Rückgang ist hauptsächlich auf die schwachen Exporte zurückzuführen, wie aus den am Montag veröffentlichten offiziellen Statistiken hervorgeht.
Die schwache globale Nachfrage beeinträchtigt die exportorientierten Volkswirtschaften Südostasiens erheblich. Thailand, Malaysia, Singapur und Vietnam verzeichneten im vergangenen Jahr aufgrund der weltweiten Konjunkturabschwächung und des Einbruchs in China ein langsameres Wachstum. Thailands Exporte fielen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 1,0%.
Der Nationale Rat für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (NESDC) senkte seine Wachstumsprognose für Thailand 2024 auf 2,2% bis 3,2% gegenüber der vorherigen Prognose von 2,7% bis 3,7%.
Der Gouverneur der Bank of Thailand (BOT), Sethaput Suthiwartnarueput, sieht die thailändische Wirtschaft jedoch nicht in einer „Krise“.
„Die Erholung ist zwar schwach, aber sie ist da und setzt sich fort“, sagte Sethaput in einem Exklusivinterview mit Nikkei Asia und widersprach damit der Einschätzung des thailändischen Premierministers Srettha Thavisin, der von einer Krise der Wirtschaft sprach.
Die Exporte haben sich bereits im letzten Quartal des vergangenen Jahres erholt, was die Haltung des Gouverneurs stützt. Allerdings geben die geringeren Ausgaben für den Tourismus Anlass zur Sorge, und Sethaput äußerte Zweifel daran, dass Thailand wieder die Ankünfte von Ausländern aus der Zeit vor der Pandemie erreichen könnte.
Premierminister drängt angesichts niedriger Inflation auf Zinssenkung
Darüber hinaus sagte der Gouverneur der BOT, dass niedrigere Zinssätze nicht zu einer schnellen Erholung der Wirtschaft beitragen würden. „Wenn wir die Zinssätze senken, wird das nicht dazu führen, dass chinesische Touristen mehr Geld ausgeben, dass chinesische Firmen mehr Petrochemikalien aus Thailand importieren oder dass die Regierung den Haushalt schneller ausgibt, und das sind die drei Hauptfaktoren, die dem langsamen Wachstum zugrunde liegen“, meinte Sethaput in dem Nikkei-Interview.
Die Headline Inflation ist seit vier Monaten negativ und ging im Januar auf -1,11% zurück, den niedrigsten Stand seit 35 Monaten.
Premierminister Srettha hat die Zentralbank mehrfach aufgefordert, die Zinssätze zu senken, ein Schritt, den der Gouverneur der Bank of Thailand als „verfrüht“ und als „Risiko für die Finanzstabilität“ bezeichnet.
Die thailändische Zentralbank geht davon aus, dass die Inflation im ersten Quartal 2024 in den positiven Bereich übergehen wird, und prognostiziert für das gesamte Jahr 2024 eine Inflation von 2%.