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Laos – die nächste krisengeschüttelte Volkswirtschaft Südostasiens

Das Jahr 2022 sollte das Jahr des wirtschaftlichen Aufschwungs sein, stattdessen treibt die Inflation die asiatischen Volkswirtschaften nahe an den Abgrund. Nach Sri Lanka ist nun auch Laos auf dem Weg zum wirtschaftlichen Zusammenbruch. Die Verschuldungszahlen von Laos beunruhigen die Bürger, die jetzt gegen die kommunistische Führung des Landes auf die Straße gehen.

Unterdessen haben die steigenden Lebensmittel- und Energiekosten die Devisenreserven Myanmars aufgebraucht, das nun die Einfuhr von Autos und anderen Luxusgütern verboten hat, um die schwindenden Reserven aufzufüllen.

Verschuldung von Laos sorgt für Ärger

Die Inflation in Laos lag im Mai mit 12,8% auf einem 18-Jahres-Hoch und ist eine der höchsten in Asien. Die Landeswährung, der Kip, ist gegenüber dem US-Dollar auf etwa 15.000 gefallen, nachdem er im September 2021 noch bei 9.400 lag.

Darüber hinaus haben die steigenden Ölpreise zu einer Treibstoffkrise im Land geführt, so dass die Landwirte des Landes Mühe haben, ihre Ernten in den Boden zu bringen. Die Landwirte befürchten nun, ihre Existenzgrundlage zu verlieren, und einige haben in diesem Jahr sogar ihre Felder aufgegeben. Der Verfall der Währung hat die Treibstoffkrise noch weiter verschärft, da die Importeure nicht in der Lage sind, ausreichende Mengen an Treibstoff zu kaufen.

Die Weltbank hat Loas‘ Wirtschaftswachstumsprognose für 2022 auf rund 3,8% festgesetzt, warnte aber, dass dies davon abhängt, ob die Regierung das Schuldenproblem des Landes in den Griff bekommt. Im Jahr 2021 belief sich die Staatsverschuldung des Landes auf 14,5 Mrd. USD, wovon die Hälfte allein auf China entfällt. Laut Weltbank entspricht dieser Betrag 88% des BIP des Landes.

Die chinesischen Gesamtinvestitionen in Laos‘ Energie-, Verkehrs-, Grenzwirtschaftszone und andere Projekte belaufen sich bereits auf über 16 Mrd. USD. Im Jahr 2020 übergab Laos die Mehrheit der Kontrolle über sein Stromnetz an ein chinesisches Unternehmen.

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Moody’s Investors Service stufte die Kreditwürdigkeit des Landes im Juni auf Caa3 (sehr hohes Risiko) herab und erklärte, Laos stehe „am Rande der Zahlungsunfähigkeit“. Das Land hat seit Jahren mit Haushalts- und Leistungsbilanzdefiziten zu kämpfen und befindet sich in einer Liquiditäts- und Solvenzkrise.

Der laotische Premierminister Phankham Viphavanh hat den Zorn der Nutzer sozialer Medien auf sich gezogen, die ihrer Frustration auf Facebook, TikTok und anderen Plattformen Luft machen. Die Empörung ist überraschend, da die Menschen in dem Land seit der Machtübernahme durch die kommunistische Partei Mitte der 1970er Jahre oft zum Schweigen gebracht wurden.

Der Finanzminister des Landes hat den zunehmenden Druck auf die 22-Milliarden-Dollar-Wirtschaft eingeräumt und kürzlich vor der Nationalversammlung erklärt, dass Laos aufgrund der „massiven Kredite, die zwischen 2010 und 2016 für die nationale Entwicklung aufgenommen wurden“, enorme Schulden angehäuft hat. Die Weltbank schätzt die Auslandsschulden von Laos auf 1,3 Mrd. USD, die bis 2025 jährlich zu begleichen sind.

„Ein großes Leistungsbilanzdefizit, geringe Reserven, eine hohe Verschuldung, ein verwalteter Wechselkurs und ein dollarisiertes Bankensystem verstärken die makroökonomischen Anfälligkeiten“, hieß es bereist im August 2019 vom IWF.

Die Wirtschaftskrise in Myanmar

Seit die Armee das Land übernommen und die gewählte Regierungschefin Aung San Suu Kyi inhaftiert hat, ist Myanmar weitgehend isoliert. Die Covid-19-Pandemie, die russische Invasion in der Ukraine und die gegen Myanmar verhängten Sanktionen haben die Wirtschaft des Landes in den Ruin getrieben.

Die Währung Myanmars verlor nach dem Armeeputsch im vergangenen Jahr ein Drittel ihres Wertes, was auch dazu führte, dass die in den USA gehaltenen Devisenreserven des Landes eingefroren wurden. Ein weiterer Schlag kam, als die USA die multilaterale Hilfe für das Land aussetzten.

Die Regierung hat nun die Einfuhr von Autos und Luxusgütern eingeschränkt, während sie der Einfuhr von lebenswichtigen Gütern wie Düngemitteln und landwirtschaftlichen Erzeugnissen Vorrang einräumt. Myanmar hat außerdem mit einer Stromkrise zu kämpfen, da das Land nicht in der Lage ist, ausreichend Treibstoff zu importieren, und Anfang des Jahres erklärte die Weltbank, dass der Putsch die Wirtschaft des Landes immer noch belastet.

Inzwischen erwägt Myanmar, sich dem russischen Finanznachrichtenübermittlungssystem (SPFS) anzuschließen und das Swift-Interbankensystem zu umgehen. Dieser Schritt ist ein Versuch, die Wirtschaft zu de-dollarisieren.

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