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Japans Verteidigung: Erhöhung der Ausgaben im siebten Jahr in Folge

Japan hat im siebten Jahr in Folge seine Ausgaben für die Verteidigung erhöht. Damit reagiert das Land der aufgehenden Sonne nicht nur auf die verstärkten militärischen Aktivitäten seiner Nachbarn, sondern will auch gegen die Zollbedrohung durch die USA vorgehen.

Japans Verteidigungsausgaben steigen in diesem Jahr auf 5,26 Billionen JPY (47 Mrd. USD). Das Budget ist Teil der genehmigten nationalen Ausgaben in Höhe der 912 Mrd. USD für das neue Geschäftsjahr 2019, das im April beginnt. Japan plant, über einen Zeitraum von fünf Jahren 27 Billionen JPY (240 Mrd. USD) für seine Verteidigungsinteressen auszugeben. Der Jahresdurchschnitt der Ausgaben steigt damit auf 1,1 Prozent, gegenüber 0,8 Prozent im Durchschnitt des vorherigen Fünfjahresplans. In den letzten sieben Jahren sind die japanischen Verteidigungsausgaben um fast 12 Prozent gestiegen. Die Ausgaben sind jedoch durch die Verfassung auf ein Prozent des BIP des Landes beschränkt. Japans Premierminister Shinzo Abe hat wiederholt sein Interesse an einer Revision der Verfassung bekundet, was auf viel Kritik in der japanischen Bevölkerung stößt.

Erhöhte Verteidigungsausgaben, um mit den Nachbarn Schritt zu halten

Der Anstieg von Japans Verteidigungsausgaben ist der Versuch, mit den militärischen Aktivitäten seiner Nachbarn Schritt zu halten. China setzte im Februar erstmals seine J-20-Jäger ein und drängte Japan so, mit neuen Kampfflugzeugen aufzurüsten. Gleichzeitig beobachtet Japan vorsichtig die Versprechen Nordkoreas, Atomwaffen und Raketengeschosse abzuschaffen.

Auf der anderen Seite drängt US-Präsident Donald Trump, das Handelsungleichgewicht zwischen Japan und den USA zu verringern. Im letzten Jahr erreichte es 61,2 Mrd. USD. Trump droht, Zölle auf japanische Autoimporte zu erheben, um das Handelsdefizit zu reduzieren. Japan hingegen plant, seine nationalen Ausgaben für den Kauf hochwertiger amerikanischer Militärausrüstung zu erhöhen.

Japan Verteidigung: Kampfflugzeuge und Raketen

Über 80 Prozent der gesamten japanischen Verteidigungsausgaben in diesem Jahr entfallen auf die Beschaffung von Ausrüstung und Personalkosten. Ein erheblicher Teil des Budgets wird für den Kauf verschiedener Verteidigungsausrüstungen aus den USA verwendet, darunter zwei landgestützte Raketenabfangsysteme von Aegis Ashore, die 2,15 Mrd. USD kosten, und sechs Stealth-Jets vom Typ F-35A.

Japan stellt auch Mittel für den Umbau der Helikopter-Zerstörer der Izumo-Klasse in einen vollwertigen Flugzeugträger bereit, der F-35B Jäger an Bord starten kann. Das Schiff wird der erste Flugzeugträger Japans seit Ende des Zweiten Weltkriegs sein. Japan wird auch seine Flotte von Seeraumüberwachungsflugzeugen um 12 weitere Kawasaki P-1 erweitern.

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Die japanische Regierung will auch Langstreckenraketen mit einer Reichweite von über 300 Kilometern einsetzen. Zudem sind Hyperschall-Raketen in den Plänen vorgesehen. Sie sollen bis Mitte der 2020er Jahre eine Geschwindigkeit von fünffacher Schallgewschwindigkeit erreichen. Beide Raketen sollen Japans verstreute Inseln vor äußeren Bedrohungen schützen, so die offizielle Erklärung der Regierung.

Bis 2024 will Japan 42 Jets vom Typ F-35A beschaffen, um seine F-4-Flugzeuge zu ersetzen. Im weiteren Zeitraum von zehn Jahren beabsichtigt Japan, 105 zusätzliche F-35 Stealth-Jets aus den USA zu bestellen, die seine veralteten F-15-Geschwader ersetzen sollen. Bei Stückkosten pro F-35-Flugzeug von mehr als 10 Mrd. JPY beliefe sich der Gesamtwert der Bestellung auf 1 Billionen JPY. Dadurch ließe sich der Handelsbilanzüberschuss mit den USA deutlich senken.

Künstliche Intelligenz für Japans Verteidigung

Neben der Ausrüstung investiert Japan in den nächsten Jahren auch stark in Forschung und Entwicklung technologiebasierter Verteidigungssysteme. Japan richtet seine Ressourcen auf die Entwicklung von Weltraum- und Cyberabwehr sowie der digitalen Kriegsführung. Im Geschäftsjahr 2019 wird Japan das Space Situational Awareness System anschaffen und die Fähigkeit elektronischer Kriegsführungsinformationen der Japan Aerospace Defense Ground Environment verbessern.

Das Land der aufgehenden Sonne erweitert seine Verteidigungsfähigkeiten auch um künstliche Intelligenz. Im Rahmen des Fünfjahresplans wird die Japan Air Self-Defence Force Seeraumüberwachungsdrohnen und unbemannte Global Hawk Langstrecken-Luftfahrzeuge (UAV) erwerben. Da die japanische Bevölkerung kontinuierlich schrumpft, steht das Land vor einem Arbeitskräftemangel. Durch die Stärkung der KI-Fähigkeiten will Japan den Einsatz von unbemannten oder minimal besetzten Geräten zur Lösung des Problems fördern.

Länder mit führenden Fähigkeiten im militärischen Bereich, wie die USA und Russland, haben bereits Drohnen entwickelt, die viele Sonderaufgaben erfüllen. Dazu gehören das Sammeln von Informationen und die Unterstützung von Soldaten bei der Entscheidungsfindung durch die Beurteilung von Bedrohung und Gefahr.

In der Vergangenheit hat die Privatwirtschaft von der Rüstungsforschung profitiert. Die Technologieförderung erhöht potenziell das mittelfristige Wachstum der Wirtschaft und schafft Mehrwert für Verbraucher und Industrie.

Verteidigungsausgaben halfen Japan, Rezessionen zu überwinden

Die japanischen Verteidigungsausgaben haben dem Land in den vergangene 150 Jahren immer wieder geholfen, Rezessionen zu überwinden. Verteidigungsausgaben haben Japan auch während der Ölkrise in den 1970er Jahren geholfen. Zum jetzigen Zeitpunkt werden Japans Ausgaben für Verteidigung die Fertigungsindustrie stärken, wobei unter anderem Mitsubishi, Kawasaki, Toshiba und Daikin profitieren könnten.

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