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Japans Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist zum ersten Mal seit drei Monaten wieder gestiegen und verzeichnete im Februar ein Wachstum von 1,8%, wie das Japan Center for Economic Research (JCER) mitteilte.
Darüber hinaus geht die Denkfabrik davon aus, dass das BIP des Landes im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023 (bis März 2023) auf der Grundlage der Zahlen von Januar und Februar um 3% gegenüber dem Vorquartal schrumpfen wird.
Bereits vor der Covid-19-Pandemie hatte die japanische Wirtschaft mit sinkendem Wachstum zu kämpfen, genauer gesagt sankt das BIP im Jahr 2019 um 0,36%. Durch die Pandemie verzeichnete Japan einen Rückgang um 4,62 %, bevor sich 2021 wieder ein Wachstum von 1,66% und 2022 von 1,1% einstellte.
„Die vollständige Auflösung der pandemiebedingten Beschränkungen hat einen Nachholbedarf bei den Konsumausgaben ausgelöst. Leider untergräbt die hohe Inflation schnell die Kaufkraft der Haushalte“, heißt es von Deloitte. „Da der Nachholbedarf nachlässt und die Realität schwächerer inflationsbereinigter Löhne eintritt, wird die Wirtschaft im Jahr 2023 nur bescheiden wachsen.“
Was gibt Japans BIP-Wachstum Schwung?
Nach Angaben von JCER wurde das BIP-Wachstum in Japan im Februar durch einen Anstieg der Waren- und Dienstleistungsexporte um 2,3% gegenüber dem Vormonat angeheizt. Nach Angaben des Forschungsinstituts fiel dies mit einer Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten in China nach dem Mondneujahrsfest Ende Januar zusammen.
„Da sich die Normalisierung nach der Corona-Katastrophe fortsetzt, war die Erholung des Dienstleistungskonsums im Inland bemerkenswert“, so der JCER-Bericht.
Den Daten des Think Tanks zufolge trug die Auslandsnachfrage (Exporte minus Importe) 1,2 Prozentpunkte zur Wachstumsrate des japanischen BIP bei.
Die privaten Wohnungsbauinvestitionen stiegen im Monatsvergleich um 1,7%, während der private Verbrauch um 0,9% zunahm. Letzterer ist ein wichtiger Bestandteil von Japans BIP, da er im Dezember 2022 55,9% des nominalen BIP des Landes ausmachte. Nach Angaben des JCER wurde der Anstieg des privaten Verbrauchs durch einen Anstieg des Dienstleistungsverbrauchs in verschiedenen Sektoren, darunter auch im Tourismus, begünstigt.
Offiziellen Statistiken zufolge begrüßte Japan im Februar 2023 1,47 Millionen Touristen und erreichte damit 57% der Besucherzahlen, die vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie verzeichnet wurden. Im Gegensatz dazu besuchten im Jahr 2019 rund 31,9 Millionen Touristen Japan, die 11,2% zum BIP des Landes beitrugen. Die Zahl ging drastisch auf nur 4,12 Millionen im Jahr 2020 und 0,25 Millionen im Jahr 2021 zurück. Im Jahr 2022 verzeichnete Japan wieder 3,2 Millionen Touristen.
Für dieses Jahr wird prognostiziert, dass der japanische Tourismussektor wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen kann. Einem Bericht des World Travel and Tourism Council zufolge könnte der Beitrag des Sektors zum japanischen BIP bis Ende 2023 mehr als 40 Bio. Yen (ca. 300 Mrd. USD) erreichen, was in etwa dem Wert von 359 Mrd. USD im Jahr 2019 entspricht.
„Der Einreise-Tourismus ist erst im Oktober (2022) wieder in Gang gekommen, aber die aufgestaute Nachfrage, Japan zu besuchen, hat zu einem Anstieg der Besucherzahlen geführt“, meint Michael Causton, Japan Retail and Consumer Specialist, der auf SmartKarma veröffentlicht.
„Da viele Touristen aufgrund der eingeschränkten Ausgaben während der Pandemie ihre Geldbörsen gefüllt haben und der Yen auf einem sehr niedrigen Niveau ist, sind die Ausgaben deutlich höher“, fügt Causton hinzu.
