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Chinesische Chipunternehmen und staatliche Fonds wollen Investitionen in Höhe von 50 Mrd. CNY (7,26 Mrd. USD) in den Sektor stecken, um die Halbleiterlieferkette des Landes zu stärken, wie lokale Medien berichten. Der Schritt kommt inmitten des seit Jahren anhaltenden Chipkriegs zwischen China und den USA.
Im Rahmen ihrer Strategie „Made in China 2025“ hatte die chinesische Regierung zuvor Subventionen für chinesische Unternehmen gewährt, die Anlagen und Ausrüstung zur Herstellung von Chips produzieren. Infolgedessen haben die Halbleiterfabriken des Landes den Einsatz inländisch produzierter Maschinen und Ausrüstung im Jahr 2022 um 31% erhöht, gegenüber 21% im Jahr 2021. Außerdem haben einheimische Unternehmen rund die Hälfte aller öffentlichen Ausschreibungen für Ausrüstung der wichtigsten chinesischen Chiphersteller im Jahr 2023 gewonnen.
„Das wird die größte Chance für chinesische Unternehmen sein, die Produktionsmaschinen und Materialien herstellen“, sagte Chiu Tzu-Yin, Präsident des staatlich unterstützten Waferriesen National Silicon Industry Group (NSIG), auf einer Konferenz zur Chiplieferkette in Guangzhou.
Chinesische Chip-Ausrüster verzeichnen Umsatzplus
Chinas Speicherchiphersteller, die von den USA auf die schwarze Liste gesetzt wurden, wenden sich nun in dem Bemühen, ihre Lieferketten zu stärken, inländischen Lieferanten zu. Die Yangtze Memory Technologies Corp (YMTC), auf die 6 % des Weltmarktes für 3D-NAND-Speicherchips entfallen, wurde Ende letzten Jahres von der US-Regierung auf die „Entity List“ gesetzt. Damit wurde dem Unternehmen der Zugang zu US-Produkten und Dienstleistungen ohne vorherige Genehmigung der Regierung abgeschnitten.
Als Folge hat das Unternehmen dann große Aufträge an inländische Chiplieferanten vergeben. Dazu gehört auch die Naura Technology Group, die im vergangenen Jahr eine robuste Umsatzentwicklung verzeichnete.
Der Umsatz von Naura, Chinas führender Hersteller von Chips, versechsfachte sich im Jahr 2022 gegenüber 2017 auf 14,6 Mrd. CNY (2,11 Mrd. USD ), kurz bevor der Handelskrieg zwischen den USA und China begann. Außerdem hat das Unternehmen mit dem Bau eines Werks in Shanghai im Wert von 1,5 Mrd. CNY (0,22 Mrd. USD) begonnen.
Advanced Micro-Fabrication Equipment, Chinas zweitgrößter Hersteller von Werkzeugen für die Chipherstellung, hat seinen Umsatz im Jahr 2022 im Vergleich zu 2017 verfünffachen. Auch der Umsatz von NSIG hat sich zwischen 2017 und 2022 verfünffacht, und das Unternehmen hat im letzten Jahr 10 Mrd. CNY (1,44 Mrd. USD) an Finanzmitteln aufgenommen.
Insgesamt hat sich der Umsatz mit Materialien für die Chip-Herstellung in China zwischen 2017 und 2022 versechsfacht und erreicht 53 Mrd. CNY (7,7 Mrd. USD) bzw. 62 Mrd. CNY (8,97 Mrd. USD). Trotz eines Rückgangs von 5% stand China 2022 zum dritten Mal in Folge an der Spitze des weltweiten Absatzes von Chipherstellungsgeräten und wird diese Position auch in diesem Jahr behalten, so der globale Branchenverband SEMI.
„Trotz der düsteren kurzfristigen Aussichten warnen einige Branchenexperten – sogar in den USA -, dass die jüngsten vorgeschlagenen Beschränkungen Chinas Mikrochiptechnologie nicht lange aufhalten werden. Die meisten chinesischen technischen Systeme basieren auf lokal hergestellten, weniger anspruchsvollen Mikrochips – Produkte, die von den US-Exportkontrollen nicht erfasst werden“, schreibt Chi Lo, Senior Market Strategist APAC bei BNP Paribas Asset Management.
„Außerdem ist China technisch in der Lage, modernste Halbleiter zu produzieren, um die Entwicklung von KI, 5G und Quantentechnologie voranzutreiben; es fehlt nur an der kommerziellen Fähigkeit, die Produktion zu steigern“, fügt er hinzu.
