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Asiens Halbleiterindustrie: Ist der Boom vorbei?

Asien spielt in der globalen Halbleiterindustrie eine zentrale Rolle. Der seit Jahren anhaltende weltweite Boom bei der Halbleiternachfrage hat die Branchenakteure in der Region entsprechend unterstützt und das Wachstum vorangetrieben.

Während vorläufige Schätzungen für alle geografischen Regionen ein zweistelliges Wachstum voraussagen, ist die Region Asien-Pazifik (ohne Japan) mit einem geschätzten Wachstum von 26,7% im Jahr 2021 Spitzenreiter, wie die Halbleitermarktprognose von World Semiconductor Trade Statistics (WSTS) zeigt. Für Japan wird ein Wachstum von 19,5% im Vergleich zum Vorjahr erwartet.

„Die Halbleiterhersteller in den Schwellenländern, insbesondere in den asiatischen Ländern wie China, Taiwan und Südkorea, profitieren von der zyklischen Preisgestaltungsmacht inmitten der weltweiten Chip-Knappheit“, sagt Todd McClone, Partner & Portfolio Manager bei William Blair & Company.

Der Gesamtumsatz des Halbleitermarktes wird laut einem vorläufigen Bericht von Gartner im Jahr 2021 um 25,1% auf 583,5 Mrd. USD steigen und damit erstmals die Schwelle von 500 Mrd. USD Schwelle überschreiten.

Halbleiterfertigung: Asien führt die Entwicklung an

Nach einem Bericht der Semiconductor Industry Association (SIA) ist fast 75% der weltweit installierten Halbleiter-Kapazität in Ostasien (Japan, Südkorea und Taiwan) und auf dem chinesischen Festland konzentriert. Dem Bericht zufolge sind die wirtschaftlichen Bedingungen für die Herstellung in Asien wesentlich günstiger, da dort Zugang zu höheren staatlichen Investitionsanreizen und niedrigeren Faktorkosten besteht.

Südkorea zum Beispiel plant, in den nächsten zehn Jahren rund 450 Mrd. USD für den Aufbau der weltweit größten Chipherstellung-Basis auszugeben. Mit Samsung Electronics und SK Hynix sind zwei der größten Halbleiterhersteller der Welt im Land ansässig.

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Auch China plant 150 Mrd. USD bis 2030 für den Aufbau eines florierenden heimischen Ökosystems für integrierte Schaltkreise (IC) zu investieren.

Um die heimische Chipindustrie wiederzubeleben, hat auch Japan Pläne ausgearbeitet, die Chipbranche über mehrere Haushaltsjahre hinweg kontinuierlich durch Subventionen und finanzielle Unterstützung für Zwecke wie den Bau von Fabriken zu fördern. Das taiwanesische Unternehmen TSMC, das im vergangenen Jahr angekündigt hat, ein Werk in der japanischen Stadt Kumamoto zu errichten, könnte der erste Subventionsempfänger im Rahmen dieser Regelung sein.

Gleichzeitig haben Branchenriesen wie TSMC, Samsung, SMIC und Renesas für das Jahr 2021 einen Rekordanstieg ihrer Umsätze vermeldet, der auf den Rekordabsatz von Chips zurückzuführen ist, der angesichts der Chip-Knappheit sprunghaft angestiegen ist.

Da die weltweite Angebotsknappheit in das zweite Jahr geht, haben diese Unternehmen auch Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar für neue Fabriken angekündigt. TSMC etwa hat mehr als 40 Mrd. USD für den Ausbau der Fertigung vorgesehen und angekündigt, bis 2022 mehr als 80.000 Mitarbeiter einzustellen, während das chinesische Unternehmen SMIC verlautbart hat, in diesem Jahr 5 Mrd. USD in den Ausbau der Kapazitäten zu investieren.

Darüber hinaus haben große chinesische Technologieunternehmen wie Alibaba, Baidu und Oppo Pläne zur Entwicklung eigener Chips angekündigt. Da Huawei Technologies weiterhin unter den Beschränkungen der USA leidet, hat sich der Tech-Gigant auch auf seine Expansion in die heimische Chipindustrie konzentriert.

In der Zwischenzeit nutzt ZTE, Chinas zweitgrößter Hersteller von Telekommunikationsequipment, die fortschrittlichen Chip-Produktions- und Packaging-Technologien von TSMC und konzentriert sich auf die Entwicklung eigener Basisstationsprozessoren, berichtet Nikkei.

Was kommt nach der Chip-Knappheit?

Bislang scheint 2022 ein vielversprechendes Jahr für die Halbleiterbranche im asiatisch-pazifischen Raum zu sein, meinen Experten.

John Patrick Lee, Produktmanager bei VanEck, schätzt, dass die Nachfrage nach Halbleitern in absehbarer Zeit nicht nachlassen wird. Dem Experten zufolge hat die derzeitige Chip-Knappheit zu einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage geführt, das auch in absehbarer Zukunft anhalten dürfte.

Laut Greg Kyung Mo Kang, Leiter des Research-Teams bei Eastspring Investments, wird die Dominanz Asiens in der globalen Halbleiter-Lieferkette in naher Zukunft wahrscheinlich unangefochten bleiben, da es „viel Zeit, Kapital, Fachwissen und ein unterstützendes Ökosystem braucht, um eine tragfähige Alternative aufzubauen“.

Andererseits stellen einige Experten die Frage, wie nachhaltig das Wachstum der Branche sein kann.

„Wir werden nicht mehr so einen Katapulteffekt wie bei der Pandemie erleben“, sagte SIA-CEO John Neuffer. Für dieses Jahr erwartet er, dass die jährlichen Chip-Verkäufe voraussichtlich ein nur moderates jährliches Wachstum erreichen werden.

WSTS senkte auch ihre Wachstumsprognose für den globalen Halbleitermarkt für 2022 auf 8,5% gegenüber der vorherigen Schätzung von 10,1%, und führt dies auf die niedrigeren Preise für dynamische RAM (Dynamic Random Access Memory, DRAM) und den Rückgang der Nachfrage bei Speichern zurück.

Andere Branchenexperten prognostizieren, dass die derzeitige Expansion irgendwann zu Überkapazitäten führen könnte. Während die Analysten des in Taipeh ansässigen Marktforschungsunternehmens TrendForce davon ausgehen, dass der Engpass bei den Chips erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 enden wird, prognostizieren die Experten von Deloitte Global, dass die Branche bis Anfang des Jahres 2023 ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage erreichen wird.

„Solange die derzeitige beispiellose Nachfrage anhält, gibt es keinen Grund zu erwarten, dass es in den nächsten zwei Jahren zu einem Überangebot an Chips kommen wird“, sagt Jim Handy von Objective Analysis, der auf Smartkarma veröffentlicht.

Allerdings zeigte er sich besorgt über die Möglichkeit, dass pandemiebedingte makroökonomische Ereignisse „einen globalen Finanzkollaps auslösen könnten, der den Halbleitermarkt mit sich reißen würde“.

Da die Chip-Preise derzeit hoch sind, würde dies zu einem riesigen Umsatzrückgang bei den Halbleitern führen, fügte Handy hinzu.

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