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Neue EU-Zölle – werden sie Chinas EV-Hersteller wirklich ausbremsen?

Die Europäische Union erhöht die Zölle auf importierte Elektrofahrzeuge (EVs) aus China. Zu den bestehenden EU-Zöllen von 10% werden zusätzliche Zölle zwischen 17,4% und 38,1% hinzukommen. Die Höhe der Zölle hängt vom jeweiligen Fahrzeughersteller ab, so die Europäische Kommission in einer Erklärung. Auf die Elektroautos von BYD werden 17,4% erhoben, auf die Geely Holding 20% und auf die staatliche SAIC Motors 38,1%.

Die Ausgleichszölle sind zu diesem Zeitpunkt noch vorläufig, werden aber ab dem 4. Juli eingeführt, falls die Verhandlungen mit den chinesischen Behörden nicht zu einer Lösung führen.

Die Europäische Kommission hat im Oktober 2023 eine Antisubventionsuntersuchung zu E-Fahrzeugimporten aus China eingeleitet. Die EV-Industrie des Landes „profitiert von einer unfairen Subventionierung, die die Gefahr einer wirtschaftlichen Schädigung mit sich bringt“, so die Kommission am Mittwoch.

Der Schritt der EU folgt auf die Ankündigung der USA im vergangenen Monat, 100% Zölle auf aus China importierte Elektrofahrzeuge und 25% auf Lithium-Ionen-Batterien und Batterieteile zu erheben.

China hat bereits auf die Ankündigung der EU reagiert und erklärt, der Schritt würde die Handelsspannungen verschärfen und den europäischen Verbrauchern schaden. Für Peking ist die EU ein wichtiger und wachsender Markt für seine Autoindustrie, insbesondere für Elektrofahrzeuge. Das Handelsministerium erklärte, es werde „alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen entschieden zu verteidigen.“

Europäischen Automobilhersteller äußerten sich nach der Ankündigung der neuen Zölle besorgt. In einer Erklärung sagte Volkswagen, dass der Zeitpunkt der Entscheidung der EU-Kommission der derzeit schwachen Nachfrage nach BEV-Fahrzeugen in Deutschland und Europa abträglich sei. „Die negativen Auswirkungen dieser Entscheidung überwiegen jeden potenziellen Nutzen für die europäische und insbesondere die deutsche Automobilindustrie.“

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Ola Kaellenius, CEO von Mercedes Benz, sagte gegenüber Reuters: „Als Exportnation brauchen wir keine zunehmenden Handelshemmnisse. Wir sollten im Sinne der Welthandelsorganisation auf den Abbau von Handelshemmnissen hinarbeiten.“

Viele europäische Autohersteller haben Produktionsstätten in der Volksrepublik und verkaufen nicht nur dort, sondern liefern auch nach Europa.

Das Marktforschungsunternehmen Rhodium Group sieht große Preisunterschiede in beiden Märkten für Elektroautos. Dies habe die Hersteller ermutigt, ihre Autos von China nach Europa zu exportieren. „Der intensive Wettbewerb auf dem gesättigten chinesischen Markt hat dort zu einem Preiskrieg geführt und die Hersteller gezwungen, ihre Effizienz zu steigern, um die Produktionskosten zu senken“, so die Rhodium Group.

Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens stiegen die EU-Importe von Elektroautos aus China von 1,6 Mrd. USD im Jahr 2020 auf 11,5 Mrd. USD im Jahr 2023 und machten damit 37% aller Elektroautoimporte aus.

Tun die neuen Zölle wirklich weh?

Eine Studie der Rhodium Group kommt zu dem Ergebnis, dass die EU-Zölle auf chinesische E-Fahrzeugimporte wahrscheinlich nicht hoch genug sind, um die Marktanteilsgewinne chinesischer Autohersteller zu bremsen.

„Zölle in der Größenordnung von 40-50% – für vertikal integrierte Hersteller wie BYD wahrscheinlich sogar noch höher – wären wahrscheinlich notwendig, um den europäischen Markt für chinesische EV-Exporteure unattraktiv zu machen“, so die Studie.

Bisher zeigt die Preisanalyse, dass Exporte in die EU für chinesische Hersteller sehr profitabel sind. Rhodium nennt BYD als Beispiel.

Laut ihrer Analyse macht der chinesische Elektroautohersteller mit jedem in der EU verkauften SEAL U-Modell rund 14.300 Euro Gewinn, im Gegensatz zu 1.300 Euro für in China verkaufte Einheiten. Die Rhodium Group argumentiert, dass selbst ein Zoll von 30% dem Unternehmen immer noch eine EU-Prämie von 15% (4.700 €) im Vergleich zu seinen Gewinnen in China bescheren würde, „was bedeutet, dass Exporte nach Europa weiterhin sehr attraktiv wären. Außerdem würden Zölle in dieser Höhe BYD Spielraum für Preissenkungen verschaffen, um Marktanteile in Europa zu gewinnen.“

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