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JinkoSolar, eine chinesische Holdinggesellschaft, ist ein bedeutender Hersteller und Lieferant von Solarmodulen und anderen Solarenergieprodukten wie Siliziumblöcken, Siliziumwafern, Solarzellen sowie mono- und multikristallinen Photovoltaikmodulen. Gemessen an den gelieferten Gigawatt (GW) ist es einer der größten Hersteller von Solarmodulen weltweit. Das Unternehmen begann 2006 als Hersteller von Siliziumwafern und hat seinen Hauptsitz in Shanghai, China.
Derzeit verfügt das Unternehmen über 14 Produktionsstätten auf der ganzen Welt, darunter in China, den USA, Malaysia und Vietnam. Trotz der Expansion in die Vereinigten Staaten und andere Märkte wie Chile, Thailand und Indien bleibt China der größte Markt des Unternehmens. Außerdem beliefert das Unternehmen Kunden in 160 Ländern auf der ganzen Welt.
JinkoSolar ist Mitglied der Silicon Module Super League, die später in Solar Module Super League umbenannt wurde. In dieser Liga sind die wichtigsten Anbieter von kristallinen Siliziummodulen in der Photovoltaik (PV)-Branche vertreten.
Aufgrund von Bedenken wegen des Einsatzes uigurischer Zwangsarbeiter hatte die US-Zollbehörde 2021 zunächst die Einfuhr von JinkoSolar-Produkten in die USA verboten. Inzwischen wurde das Unternehmen jedoch von der Verbotsliste gestrichen.
JinkoSolar Geschäftsmodel
Das erklärte Ziel von JinkoSolar ist es nach eigenen Angaben, „eine umfassende Lösung für saubere Energie aus einer Hand anzubieten und zum Maßstab der Branche zu werden“. Nach Angaben des Unternehmens haben seine Fabriken in China, Malaysia, Vietnam und den Vereinigten Staaten mit einer Kombination aus Wasser-, Sonnen- und Windenergie einen Anteil von 51,3% an sauberer Energie erreicht. Das Unternehmen hofft, diesen Anteil bis Ende 2023 auf 60% zu erhöhen.
Nachdem JinkoSolar mehrere Jahre lang auf eine „Asset-Lite“-Strategie gesetzt hatte, vollzog das Unternehmen einen bedeutenden Wandel hin zu einer „integrierten“ Produktwertschöpfungskette mit einer integrierten Jahreskapazität von 32,5 GW für Monowafer, 24 GW für Solarzellen und 45 GW für Solarmodule (Stand: 31. Dezember 2021). Mit anderen Worten: Das Unternehmen verfügt über Produktionskapazitäten für jede Fertigungsstufe und hat so eine bessere Kontrolle über Kosten und Produktion.
Nach Unternehmensangaben hat JinkoSolar bis 2021 in China 1.159 Patente angemeldet und beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung (F&E) sowie im technischen Bereich. Im Jahr 2022 investierte das Unternehmen rund 724 Mio. Yuan (105,4 Mio. USD) in Forschung und Entwicklung, was einem Anstieg von rund 57% gegenüber 461 Mio. Yuan (66,7 Mio. USD) im Jahr 2021 entspricht.
Auf Grund der verstärkten F&E-Anstrengungen gab das Unternehmen im Dezember 2022 bekannt, dass seine hocheffiziente monokristalline Silizium-Solarzelle vom Typ N mit einem Wirkungsgrad von 26,4% den bisherigen Rekord des maximalen Umwandlungswirkungsgrads von 26,1% übertroffen hat.
JinkoSolar unterhält auch eine Partnerschaft mit der Universität Nanchang in der chinesischen Provinz Jiangxi, um ein gemeinsames Forschungszentrum für PV-Materialien auf dem Campus der Universität zu errichten. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere führende Position in Bezug auf Forschung und Entwicklung, Masseneffizienz und Produktionskapazität beibehalten werden“, so das Unternehmen auf seiner offiziellen Website.
JinkoSolar ist seit acht Jahren in Folge auf der Fortune China 500-Liste und stieg von Platz 437 im Jahr 2015 auf Platz 309 im Jahr 2022.
Geschäftsentwicklung von JinkoSolar
Der Gesamtumsatz von JinkoSolar belief sich im vierten Quartal des Geschäftsjahres (GJ) 2022 auf 30,40 Mrd. Yuan (4,41 Mrd. USD), was einem Anstieg von 55,8% gegenüber dem Vorquartal und 85,5% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im gesamten GJ 22 beliefen sich die Einnahmen auf 83,53 Mrd. Yuan (12,11 Mrd. USD), ein Plus von 104,6% im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg der Einnahmen ist vor allem auf die Zunahme bei der Lieferungen von Solarmodulen zurückzuführen.
Im vergangenen Jahr wurden 46.580 MW (44.520 MW Solarmodule und 2.060 MW Zellen und Wafer) ausgeliefert, was einem Anstieg von 84,5% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Bruttogewinn belief sich auf 12,35 Mrd. Yuan (1,79 Mrd. USD), was einem Anstieg von 85,4% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Bruttomarge lag im GJ22 bei 14,8%, gegenüber 16,3% im GJ21. Der Rückgang ist hauptsächlich auf den Anstieg der Siliziumpreise zurückzuführen.
Im GJ22 stieg der Nettogewinn des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 1,7% auf 1,44 Mrd. Yuan (208,3 Mio. USD). Die Stammaktionäre von JinkoSolar hatten Anspruch auf 665,2 Mio. Yuan (96,4 Mio. USD) Nettogewinn, ein Rückgang gegenüber 721,0 Mio. Yuan (104 Mio. USD) im Jahr 2021.
Der den Stammaktionären zurechenbare bereinigte Nettogewinn belief sich auf 1,44 Mrd. Yuan (~208,3 Mio. USD), gegenüber 538,7 Mio. Yuan (78,39 Mio. USD) im Jahr 2021.
Bis Ende 2022 hat das Unternehmen weltweit 130 GW an S olarmodulen geliefert. Außerhalb Chinas erwirtschaftete das Unternehmen 82,5%, 81,9% bzw. 75,2% seines Gesamtumsatzes in den Jahren 2019, 2020 und 2021 – was die globalen Märkte zu einem wichtigen Absatzmarkt macht.
Aktiendynamik von JinkoSolar
JinkoSolar ging 2010 an die New Yorker Börse (NYSE: JKS). Das Unternehmen hat eine Marktkapitalisierung von 2,5 Mrd. USD. Die Aktie des Unternehmens ist im letzten Jahr um über 11% gestiegen (Stand: 14. März 2023). Es hat ein KGV von 25,53 und ein Forward KGV von 8,98.
Das Unternehmen hat ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,28. Seit April 2021 ist die Aktie um über 19% gestiegen und hat im Juli 2022 ein Allzeithoch erreicht.
Wie geht es für JinkoSolar weiter?
Laut dem Global Solar Energy 2023 Outlook von Bloomberg Intelligence stieg die weltweite Solarnachfrage im Jahr 2022 um fast 40%, während der Branchenumsatz um rund 50% zunahm. Der Bericht geht davon aus, dass die Solarnachfrage 2023-25 um mehr als 20% steigen wird, wobei der Umsatz der Branche 2023 voraussichtlich 220 Mrd. USD erreichen wird.
Mit diesem Marktpotenzial scheint JinkoSolar gut positioniert zu sein und will expandieren. „Bis Ende 2023 erwarten wir, dass unsere jährliche Produktionskapazität für Monowafer, Solarzellen und Solarmodule 75 GW, 75 GW bzw. 90 GW erreichen wird“, erklärt das Unternehmen auf seiner Website. „Wir gehen davon aus, dass unsere Modullieferungen im ersten Quartal 2023 zwischen 11 GW und 13 GW und im Gesamtjahr 2023 zwischen 60 GW und 70 GW liegen werden“, heißt es weiter.
Im Januar 2023 vereinbarte das Unternehmen den Bau einer 11 GW Hocheffizienz-Solarzellen- und einer 15 GW Hocheffizienz-Modulanlage in der Stadt Haining in der chinesischen Provinz Zhejiang. Die Vereinbarung umfasst auch ein 10-GWh-Energiespeicher-Integrationssystem und eine 10-GWh-Batteriezellenanlage.
Das Unternehmen rechnet mit einem jährlichen Produktionswert von 25 Mrd. Yuan (ca. 3,6 Mrd. USD) aus der Energiespeicheranlage und 30 Mrd. Yuan (ca. 4,34 Mrd. USD) aus dem Projekt für hocheffiziente Zellen und Module, wenn es fertiggestellt ist. Mehrere andere Projekte befinden sich entweder im Bau oder in der Vorbereitungsphase.
„Wir wollen die Art und Weise verändern, wie wir Strom erzeugen und nutzen, unser Energieportfolio optimieren und Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft übernehmen, indem wir die saubersten, effizientesten und wirtschaftlichsten Solarenergielösungen anbieten“, sagte Daniel Liu, Leiter von Süd- und Zentralasien bei JinkoSolar, im Jahr 2021 gegenüber einem indischen Medienunternehmen.
„Wir setzen uns auch dafür ein, die breite Anwendung der solaren Stromerzeugung weltweit zu fördern und damit den umfassenden Ersatz konventioneller Energiequellen durch Solarenergie und den Aufbau einer nachhaltigen, grünen Welt voranzutreiben. Wir werden weiterhin Methoden optimieren, die helfen, Kohlenstoffneutralität zu erreichen, und andere Organisationen und Industrien dazu befähigen, dasselbe zu tun“, fügte er hinzu.
