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IPO-Markt in Asien stabil trotz Rezessionsängsten

Inmitten einer Verlangsamung des globalen IPO-Marktes und der Befürchtung einer weltweiten Rezession, entwickelt sich Asien IPO-Markt gut. Die Aktien der Rakuten Bank, Japans größtem Online-Kreditgeber, stiegen nach dem Börsendebüt des Unternehmens am 20. April um 40%. Und dies in einer Zeit, in der globale Finanzwerte unter der Pleite der US-Banken zu leiden haben.

Die virtuelle Bank, eine Tochtergesellschaft der Rakuten-Gruppe, hat insgesamt 83,3 Mrd. JPY (624 Mio. USD) eingenommen und ist damit Japans größter Börsengang der letzten vier Jahre. Die Aktien der Rakuten Bank wurden am Freitag an der Tokioter Börse für 1.400 JPY (10,43 USD) pro Stück gehandelt. Bis zum Ende des Tages stieg der Preis jedoch auf 1.930 JPY (14,38 USD).

Darüber hinaus wächst das Interesse der Investoren an japanischen Banken. Der Aktienkurs der SBI Sumishin Net Bank, die letzten Monat an die Börse ging, ist seit ihrem Debüt um 35,27% gestiegen. „Die Aussichten für japanische Banken im Jahr 2023 bleiben weitgehend stabil. Im Gegensatz zu vielen seiner globalen Konkurrenten verfügt der japanische Bankensektor über ein höheres kumuliertes Kapital, einen niedrigeren Anteil an notleidenden Krediten und eine bessere Basisprognose für die Wirtschaft“, so S&P Global.

Asiatische Unternehmen mit starken Debüts in den USA

Auch asiatische Börsengänge aus anderen Ländern florieren. An seinem ersten Tag an der NASDAQ in New York stiegen die Aktien des chinesischen EV-Startups U Power Ltd. um 640%. Der Aktienkurs des Unternehmens, das eine Batteriewechseltechnologie für Elektrofahrzeuge entwickelt, stieg zunächst von 6 USD auf 75 USD und schloss am 20. April, dem Tag des Börsengangs, mit 43,18 USD.

Damit übertraf das Unternehmen bei seinem Börsendebüt die Performance aller anderen Firmen, die in diesem Jahr bisher in den USA an die Börse gingen.

U Power Ltd. profitiert vom chinesischen E-Fahrzeugsektor, in dem die Hälfte aller E-Fahrzeuge der Welt verkauft werden. Der Anstieg des Aktienwerts des Unternehmens steht im Einklang mit den positiven Aussichten für den chinesischen EV-Sektor, der bis 2027 mit einer CAGR von 14,18% auf 323,60 Mrd. USD wachsen soll. Nach seinem fulminanten Debüt sind die Aktien des EV-Startups jedoch um 81,87% gefallen.

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Unterdessen stiegen die Aktien der Multi Ways Holdings Ltd. aus Singapur bei ihrem Handelsdebüt in den USA um 553%. Bis zum Ende des ersten Handelstages am 3. April stieg die Aktie um 255%. Damit war es der zweitbeste Börsengang in den USA nach U Power im Jahr 2023. Seitdem sind die Aktien des Unternehmens um 0,17% gefallen.

Multi Ways liefert schwere Baumaschinen an Unternehmen in Singapur, Australien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, auf den Malediven, in Indonesien und auf den Philippinen. Das Unternehmen ist bereits seit über 20 Jahren im Geschäft. Die anfängliche Aufregung um die Aktien des Unternehmens könnte daher rühren, dass trotz des Arbeitskräftemangels und der steigenden Baupreise ein Wachstum des Bausektors in Singapur um 2,1% auf 35.919 Mio. SGD (2,40 Mio. USD) im Jahr 2023 prognostiziert wird.

Außerdem soll der Weltmarkt für Baumaschinen bis 2030 voraussichtlich 161,99 Mrd. USD erreichen, mit einer CAGR von 3,9%.

In Indonesien hat PT Trimegah Bangun Persada, besser bekannt als Harita Nickel, beim größten Börsengang des Landes in diesem Jahr 10 Bio. INR (672 Mio. USD) eingenommen. Zum Börsendebüt gab das Unternehmen rund 8 Milliarden Aktien zu je 1.250 INR (0,084 USD) aus. Bis zum Ende des ersten Handelstages am 18. April 2023 stieg der Aktienkurs um 4,4% auf 1.305 INR (~0,087 USD). Die Aktie ist bis zum 24. April um 10,73% gestiegen. Wie der Name sagt, setzt das Unternehmen auf Nickel. Nickel ist ein wichtiger Rohstoff für Elektrofahrzeuge, und Indonesien strebt danach, ein bedeutender Teilnehmer auf dem globalen EV-Markt zu werden.

„Die indonesische Regierung hat dem Aufbau der EV-Wertschöpfungskette Priorität eingeräumt und ehrgeizige Ziele für die Produktion und Nutzung von E-Fahrzeugen gesetzt. Indonesien will bis 2030 600.000 E-Fahrzeuge produzieren und fünf Jahre später eine Million, unterstützt durch einheimische Nickelvorkommen, eine verbesserte Verhüttungsinfrastruktur und lokal produzierte E-Fahrzeugbatterien“, so ING.

Asiatische IPOs führen den Markt an

Laut einem Bericht von Ernst & Young (EY) machte der asiatisch-pazifische Markt in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 59% aller weltweiten Börsengänge aus.

Die IPO-Aktivitäten in Südostasien stiegen von 29 IPOs, die 1 Mrd. USD im ersten Quartal 2022 einbrachten, auf 51 IPOs, die 1,4 Mrd. USD im ersten Quartal 2023 einbrachten. Indonesien war mit 30 Börsengängen, die 828 Mio. USD einbrachten, am aktivsten. Thailand lag mit zehn Börsengängen und einem Gesamterlös von 322 Mio. USD auf dem zweiten Platz. Auch Malaysia sammelte mit zehn Börsengängen 238 Mio. USD ein, während Singapur mit einem einzigen Börsengang 15 Mio. USD einnahm.

Dies steht in krassem Gegensatz zum Rest der Welt, wo die weltweiten IPO-Deals um 8% zurückgingen, während die Erlöse aus IPOs im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 61% sanken. In diesem Zeitraum verzeichnete der US-Börsenmarkt 40 Börsengänge von insg. 2,6 Mrd. USD, was einem Anstieg von 11% bzw. 9% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies liegt jedoch immer noch unter den Werten der letzten zehn Jahre.

Außerdem gingen die IPO-Deals in Europa, dem Nahen Osten, Indien und Afrika um 19% zurück. Indien verzeichnete die höchste Anzahl von Börsengängen.

„Das erste Quartal war ein weiterer Tiefpunkt inmitten von Zinserhöhungen, einem lauwarmen Aktienmarkt, hartnäckiger Inflation und unerwarteten Turbulenzen im globalen Bankensektor. Trotz dieser anhaltenden Unsicherheit über das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld wächst die IPO-Pipeline weiter und es besteht Hoffnung auf eine Trendwende im Laufe des Jahres“, heißt es in dem Bericht von EY.

„Unternehmen werden sich noch eine Weile mit hohen Kosten und geringer Liquidität arrangieren müssen. Sobald es Anzeichen für einen stabileren Markt mit höherer Sicherheit gibt, dürfte das Vertrauen der Investoren zurückkehren, und prominente Unternehmen, die ihre IPO-Pläne verschoben hatten, könnten einen Neustart wagen, wenn auch zu bescheideneren Bewertungen“, meint Paul Go, EY Global IPO Leader in Asien-Pazifik.

 

Anmerkung der Redaktion: Alle Daten vom 24. April 2023, wenn nicht anders angegeben.

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