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Die indische Wirtschaft hat im ersten Quartal 2023 mit einem Wachstum von 6,1% gegenüber dem Vorjahr an Fahrt aufgenommen. Dies markiert ein stetiges Wachstum der Wirtschaft in den letzten Quartalen. In den Quartalen Oktober-Dezember 2022 und Juli-September 2022 verzeichnete Indien Wachstumsraten von 4,5% bzw. 6,2%.
Das bringt das jährliche Wachstum der südasiatischen Wirtschaft im Fiskaljahr 22-23 auf 7,2%. Im vorangegangenen Fiskaljahr verzeichnete Indien ein Wachstum von 9,1%. Mit anderen Worten: Indien bleibt eines der am schnellsten wachsenden Schwellenländer, insbesondere angesichts der stotternden Erholung in China.
Die Inflation galt als eine der Hürden für Indiens Wachstum. Die Inflationsrate sank jedoch im April von 5,66% im Vormonat auf 4,7% und damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2021. Sie bleibt damit innerhalb des Toleranzbandes der Reserve Bank of India (RBI) von 2% bis 6%.
Die Zentralbank hat ihren Leitzins seit Mai letzten Jahres um 250 Basispunkte angehoben, er liegt bei 6,5%. Wirtschaftsexperten erwarten für 2023 keine weiteren Änderungen.
Die RBI prognostiziert für das im März 2024 endende Fiskaljahr ein Wachstum Indiens von 6,5%.
Was hat Indiens Wachstum angetrieben?
Der Dienstleistungssektor, der mehr als die Hälfte des indischen BIP ausmacht, war im abgelaufenen Fiskaljahr einer der Hauptmotoren der Wirtschaft.
Finanz-, Immobilien- und freiberufliche Dienstleistungen wuchsen um 7,1%, gegenüber 4,7% im GJ 21-22. Handel, Hotels, Transport, Kommunikation und Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Rundfunk wuchsen ebenfalls um 14%, ein moderates Wachstum im Vergleich zum Vorjahr (13,8%).
Im Baugewerbe verlangsamte sich das Wachstum jedoch auf 10% gegenüber 14,8% im Vorjahr. Auch das verarbeitende Gewerbe war mit einem Wachstum von nur 1,3% im gesamten Jahr gegenüber 11,1% im vorangegangenen Steuerjahr schwach.
Angesichts der weltweiten Konjunkturabschwächung und der Volatilität auf den Finanzmärkten warnen Wirtschaftsexperten, dass sich dies negativ auf die Wachstumsaussichten in den kommenden Quartalen auswirken könnte.
Darüber hinaus könnte das Auftreten des Wetterphänomens El Nino zu unzureichenden Regenfällen für Ernten wie Reis und Mais führen, was sich auf die ländliche Wirtschaft auswirken würde, die einen großen Teil des BIP des Landes ausmacht. Auch die Schaffung von Arbeitsplätzen für die große Zahl der Arbeitslosen in Indien bleibt eine große Herausforderung. Die Arbeitslosenquote stieg im April auf 8,11% und damit den vierten Monat in Folge.
„Unserer Ansicht nach wird 2023 ein Jahr der Anpassungen für Indien sein; das Wachstum könnte sich zwar verlangsamen, aber ausgleichen, und dies könnte den Weg zu einem nachhaltigeren Aufschwung ebnen, der wahrscheinlich von einer Wiederbelebung des verarbeitenden Gewerbes und der Investitionen angetrieben wird und Investoren mehrere Möglichkeiten eröffnet„, so Amundi Asset Management.
