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Die in Osaka ansässige Daikin Industries Ltd. wurde 1924 von Akira Yamada als Osaka Kinzoku Kogyosho LP gegründet und erhielt 1982 ihren neuen Namen. Sie hat ihr Geschäft mit Klimaanlagen, Fluorchemikalien und Filtern in über 160 Ländern und Produktionsstätten an über 100 Standorten ausgebaut. Mit Innovation und Nachhaltigkeit als Kernstrategie hat Daikin Technologien wie Klimaanlagen mit variablem Kältemittelfluss (VRF), Split-System-Klimaanlagen und die R-410A-Kältemitteltechnologie zusammen mit der Carrier Global Corporation entwickelt. Mittlerweile ist Daikin der weltweit größte Hersteller von Klimaanlagen (AC).
Daikin auf Expansionskurs
Das japanische Unternehmen hat im Jahr 2020 einen strategischen Managementplan namens „FUSION 25“ eingeführt, um kurzfristige Gewinne und langfristiges Wachstum und Entwicklung zu erzielen. „Im Rahmen von FUSION 25 planen wir, über einen Zeitraum von drei Jahren bis zum Geschäftsjahr 2023 137,0 Mrd. Yen (ca. 937 Mio. USD) in digitale Technologien zu investieren. Diese digitale Technologie wird insbesondere für die beiden Themen von FUSION 25 – Geschäftsinnovation und Prozessinnovation – eingesetzt werden“, sagte Masanori Togawa, Präsident und CEO von Daikin.
„Der wachsende weltweite Bedarf an Raumkühlung ist eines der wichtigsten, aber oft übersehenen Energieprobleme unserer Zeit. Der Energiebedarf für Klimaanlagen wird sich bis 2050 mehr als verdreifachen“, so die Internationale Energieagentur (IEA). Daikin will seine Barreserven in Höhe von 6,6 Mrd. USD für diese Expansion nutzen, indem es Unternehmen aufkauft, um die steigende Nachfrage aufgrund der globalen Erwärmung und des wachsenden Wohlstands in den Schwellenländern zu decken. Das Unternehmen hat drei große Übernahmen getätigt – 2006 (OYL Industries, Malaysia), 2012 (Goodman Global Group, USA) und 2019 (AHT Cooling Systems, Österreich).
Das japanische Unternehmen plant außerdem, bis 2024 über 294,9 Mio. USD (40 Mrd. Yen) in Polen in eine Produktionsstätte für energieeffiziente Heizungsanlagen zu investieren. Nach der Fertigstellung wird die Anlage eine jährliche Produktionskapazität von 400.000 Wärmepumpen haben. Die europäischen Staaten fördern den Umstieg von Heizkesseln mit fossilen Brennstoffen auf Wärmepumpen mit Subventionen und eröffnen Daikin Industries damit einen neuen Markt auf dem Kontinent. Im Mai 2022 ist der Wärmepumpenabsatz des Unternehmens in Europa um mehr als 50% gestiegen.
Daikins Aktien, die an der Tokioter Börse gehandelt werden, haben sich in den letzten zehn Jahren verneunfacht und sind auf eine Marktkapitalisierung von 6,5 Bio. Yen (44 Mrd. USD) gestiegen, was mehr ist als die der Konkurrenten Hitachi Ltd. und Panasonic Corp. Die Daikin-Aktie gilt als stark, da sie über einen Zeitraum von 10 Jahren eine Kursrendite von 428,26% erzielt hat, die höchste unter allen Konkurrenten, wie beispielsweise Carrier Global Corporation und Johnson Controls International. Der Verschuldungsgrad des Unternehmens ist in den letzten 5 Jahren von 51,8% auf 30,9% gesunken, wobei die kurzfristigen Vermögenswerte die kurzfristigen Verbindlichkeiten übersteigen und die Kapitalrendite (ROA) über dem Branchendurchschnitt liegt.
In den letzten 12 Monaten ist der Aktienkurs von Daikin um mehr als 10% gesunken. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 31,41 und das erwartete KGV bei 25,16. Das aktuelle Kurs-Buchwert-Verhältnis von Daikin liegt bei 3,08.
Auf der Suche nach nachhaltigem Wachstum
Der weltweite Markt für Klimaanlagen hatte 2021 ein Volumen von 129,38 Mrd. USD und soll laut einem Bericht von Emergen Research bis 2030 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 5,9% verzeichnen. Die Wachstumsaussichten für Daikin Industries sind vielversprechend, und das Unternehmen setzt auf mehrere Märkte und Produktionsstätten, z. B. in Indien und Nigeria, um neue Einnahmequellen zu erschließen und die Inputkosten zu senken.
Der indische Markt für Klimaanlagen hat nach Angaben des Unternehmens einen Wert von 2,1 Mrd. USD und nur 5% der indischen Haushalte und Unternehmen verfügen derzeit über Klimaanlagen. Daher plant Daikin, seinen Absatz in dem Land bis 2025 zu verdoppeln und baut ein drittes Werk in Indien mit einer jährlichen Produktionskapazität von 3 Millionen Geräten. Die Produktionsstätte wird auch für den Export in den Nahen Osten und nach Afrika genutzt. Daikin baut auch Klimaanlagen in Nigeria in einer lokalen Produktionsstätte zusammen mit einem lokalen Händler. Das Unternehmen eröffnete zudem in Jahr 2019 sein erstes Büro im ostafrikanischen Land Kenia und 2020 eine Vermietung in Tansania. Außerdem kündigte Daikin an, im September 2022 sein erstes Schulungszentrum für lokale Arbeitskräfte in Nigeria zu eröffnen.
Überdies plant Daikin Industries bis März 2024, seine Lieferkettenabhängigkeit von in China hergestellten Teilen zu verringern. Daikin ist seit Mitte der 2010er Jahre bei der Beschaffung von Teilen weitgehend von China abhängig und importierte 2020 wertmäßig 35% seines Bedarfs, 2021 waren es 20%. Die Lockdowns in Schanghai in diesem Jahr als Folge der strengen Null-Covid-Politik Pekings führten jedoch zu einem Rückgang der Herstellung verschiedener Teile, was sich auf die Produktion von Daikin auswirkte.
Das Unternehmen sucht jetzt nach Zulieferern, die außerhalb Chinas produzieren, und hat auch begonnen, Komponenten in Japan herzustellen.
