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Die Wirtschaft Singapurs verzeichnete im ersten Quartal 2023 ein annualisiertes Wachstum von 0,4%. Im Quartalsvergleich und saisonbereinigt schrumpfte die Wirtschaft allerdings um 0,4%, verglichen mit 0,1% Wachstums im vierten Quartal 2022.
Das singapurische Ministerium für Handel und Industrie (MTI) rechnet jedoch nicht mit einer technischen Rezession in diesem Jahr. „Angesichts der Abwärtsrisiken und der sich abschwächenden Aussichten können wir nicht ausschließen, dass es in diesem Jahr einige Quartale mit negativem Q-o-Q-Wachstum geben könnte. Aber das ist nicht unsere Ausgangsbasis“, sagte Yik Wei Yong, Chefvolkswirtin der MTI.
Eine technische Rezession ist definiert als zwei aufeinanderfolgende Quartale mit Kontraktionen. Andere Ökonomen stimmen mit der MTI Einschätzung nicht überein und weisen darauf hin, dass es noch nicht sicher ist, ob und wann sich ein Schub durch die Wiedereröffnung Chinas auf den Staat auswirken wird.
Unterdessen ging die Inflationsrate in Singapur von 6,3% im Februar auf 5,5% im März zurück und erreichte damit den niedrigsten Stand seit April 2022, da die Lebensmittelpreise so wenig wie seit drei Monaten nicht mehr gestiegen waren. Im April stieg die Rate jedoch leicht auf 5,7% an.
Wie hat sich Singapurs Wirtschaft entwickelt?
Das verarbeitende Gewerbe schrumpfte im Jahresvergleich um 5,6%, da die Nachfrage nach Exporten in wichtige Handelspartner wie China und Taiwan schwächer war. Der Finanz- und Versicherungssektor verzeichnete einen Rückgang von 0,9% gegenüber dem Vorjahr.
Der Bausektor wuchs im Jahresvergleich um 7,2%, wobei sowohl die öffentliche als auch die private Bauproduktion im Laufe des Quartals zunahm. Der Immobiliensektor verzeichnete ebenfalls ein Wachstum von 9,2% im Vergleich zum Vorjahr. Das Segment der privaten Wohnimmobilien sowie die Segmente der gewerblichen Büro- und Industrieflächen trugen zum Wachstum bei.
Die Wiedereröffnung der Volkswirtschaften in der Region half der Luftfahrt- und Tourismusindustrie des ASEAN-Landes. Yong räumte zwar die Abwärtsrisiken durch die Weltwirtschaft ein, doch die Aussichten für den Luftverkehrs- und Tourismussektor seien nach wie vor robust, so die Chefökonomin des MTI.
Da der Inselstaat jedoch stark vom Handel abhängig ist, können die negativen Auswirkungen der Konjunkturabschwächung in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften und des Abschwungs in der Elektronikbranche auf Singapur nicht ignoriert werden.
„Selbst wenn die Wirtschaft Singapurs in eine technische Rezession abrutschen sollte, ist sie doch sehr stark vom verarbeitenden Gewerbe und vom Handel abhängig“, räumte Yong ein.
