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Kann Indiens Spielzeugindustrie China überholen?

Die indische Spielzeugindustrie ist einer der größten Nutznießer der „Make in India“-Kampagne und das Land ist dabei, den Sektor noch weiter voranzutreiben. Am Montag kündigte Indien die Eröffnung eines 100 Hektar großen Spielzeugparks in Noida, in der Nähe von Neu-Delhi, an. Dieser Spielzeugpark wird mehrere Industrieanlagen für die Herstellung und den Export von Spielzeug beherbergen, darunter hochwertiges elektronisches Spielzeug, Spielplatzgeräte, Stofftiere, Rutschen, Plastikspielzeug, Holzspielzeug und Brettspiele.

Durch die Förderung der lokalen Spielzeugproduktion konnte Indien seine Abhängigkeit von Spielzeugimporten aus China verringern. Nach Angaben des Trade Promotion Council of India sind die Gesamteinfuhren von Spielwaren im Fiskaljahr 2013-14 von 257,65 Mio. USD auf 62,39 Mio. USD im Fiskaljahr 2022-23 deutlich um 75% zurückgegangen. Gleichzeitig stiegen die Spielzeugexporte von 36,91 Mio. USD im Jahr 2013-14 auf 153,88 Mio. USD im Jahr 2022-23. Vor allem der Import von Puppen, Rollern, Tretautos und Radspielzeug ist zurückgegangen. Gleichzeitig stiegen die Exporte von Spielkarten, Videospielkonsolen und Gesellschaftsspielen im selben Zeitraum um 105,8%.

Laut Narayan Rane, dem Minister für Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU), sind mehr als 9.600 registrierte KKMU aktiv dabei, das Land in ein pulsierendes Zentrum der Spielzeugproduktion zu verwandeln.

Spielzeug-Importe aus China stark rückläufig

Die Regierung ist einer der größten Motoren für die indische Spielzeugindustrie. Es gibt auch Pläne, die Spielwarenindustrie in die Liste der Branchen aufzunehmen, die von der produktionsabhängigen Anreizregelung (PLI) profitieren. Dieses Programm, das rund 23,70 Mrd. USD umfasst, bietet arbeitsintensiven Industrien über einen Zeitraum von fünf Jahren Anreize auf der Grundlage ihrer Umsatzsteigerungen.

Laut einer Studie von KPMG-FICCI liegt einer der größten Vorteile Indiens in den niedrigeren Arbeitskosten. In Indien liegen die Arbeitskosten pro Stunde bei 1,70 USD, in China dagegen bei 5,80 USD. Das verschafft dem Spielzeugsektor einen Wettbewerbsvorteil. Auch die logistische Effizienz ist laut der Studie besser als in China.

Zum chinesischen Markt für Plastikspielzeug sagte KPMG: „Wenn durch gezielte politische Maßnahmen auch nur 5% vom dem Markt erobert werden könnten, würde das den indischen Exporten sehr helfen, die Marke von einer halben Milliarde zu erreichen.“ KPMG geht außerdem davon aus, dass die indische Spielzeugindustrie bis 2024-25 auf 2 Mrd. USD anwachsen wird, wovon 40% auf die inländische Produktion entfallen werden. Das ist ein massives Wachstum im Vergleich zu den 15% inländischer Produktion in den Jahren 2019-2020.

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Ein weiterer wichtiger Grund für den Rückgang der Spielzeugimporte aus China sind die niedrigeren Qualitätsstandards dort. Die indische Regierung hat 2020 eine Verordnung zur Qualitätskontrolle von Spielzeug erlassen, um sicherzustellen, dass die importierten Spielzeuge den indischen Sicherheitsnormen entsprechen und das Standardzeichen (ISI-Zeichen) unter Lizenz der nationalen Normungsbehörde tragen. Spielzeuge aus China fallen doch immer wieder durch diese Prüfung.

Zudem hat die Regierung im Haushalt 2023-24 den Einfuhrzoll auf Spielzeug von 60% auf 70% erhöht, um die lokale Herstellung dieser Produkte zu fördern.

China dominiert den Spielzeugmarkt, doch Indien holt auf

Laut Statista war China mit einem Anteil von 59,2% am Gesamtwert des Spielwarenhandels im Jahr 2022 der größte Spielzeugmarkt der Welt. Aufgrund der schwachen Weltwirtschaft, der Handelsstreitigkeiten und der steigenden Produktionskosten sind die Spielzeugexporte des Landes jedoch rückläufig. Infolgedessen versucht Indien zu konkurrieren und einige Schlüsselmärkte zu erobern.

Mit einer Marktgröße von etwa 18,9 Mrd. USD ist Chinas Spielzeugmarkt fast achtzehnmal so groß wie der Indiens. Das Land hat auch mehr Erfahrung in der Herstellung von elektronischem und mechatronischem Spielzeug, wo Indien derzeit hinterherhinkt.

Angesichts der von der Regierung auferlegten Importbeschränkungen sind die indischen Spielzeughersteller jedoch gezwungen, ihre Produktionskapazitäten für elektronisches Spielzeug auszubauen. Indiens erstes Spielzeugproduktionszentrum in Koppal im südlichen Bundesstaat Karnataka, das sich über 400 Hektar erstreckt, arbeitet bereits auf dieses Ziel hin.

Um sich einen Vorteil gegenüber China zu verschaffen, konzentriert sich Indien verstärkt auf innovative Spielzeuge, die in seiner Kultur verwurzelt sind. Das Land will sich eine Nische für nachhaltiges und umweltfreundliches Spielzeug schaffen, das weltweit sehr gefragt ist. Außerdem versucht Indien, mehr End-to-End-Produktionscluster zu schaffen, um mit China zu konkurrieren.

Angesichts der aktuellen Zahlen hat Indien noch einen langen Weg vor sich, bevor es Chinas Spielzeugmarkt auf globaler Ebene einholen kann. Mit dem zunehmenden Fokus Indiens auf die Spielzeugherstellung im eigenen Land verliert China jedoch schnell einen wichtigen Exportmarkt.

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