Das ehrgeizigste philippinische Infrastrukturprojekt der Regierung Duterte ist auf dem Weg. Ende Februar begann der Bau der ersten U-Bahn-Linie der Philippinen in Manila. Es soll das Stauproblem in der Hauptstadt lösen. Das Vorbild ist Tokios Untergrundnetz und Japan unterstützt das Projekt mit Darlehen und Expertise.
Das U-Bahn-System soll bis 2025 voll funktionsfähig sein. Die U-Bahn-Linie wird sich über 36 Kilometer von Quezon City, einer Wohnstadt im Norden Manilas, bis zum Manila Ninoy Aquino International Airport im Süden erstrecken. Insgesamt umfasst das 22,4 Mrd. USD teure U-Bahn-Projekt sieben Städte und 15 Stationen. Es wird erwartet, dass das System im ersten Jahr täglich 370.000 Passagiere befördert. Darüber hinaus wird das U-Bahn-System auch mit zwei bestehenden Bahnlinien zu einem integrierten Eisenbahnnetz in Manila verbunden.
Der Sekretär des philippinischen Verkehrsministeriums, Arthur Tugade, sagte, dass der Plan zum Bau der U-Bahn bereits seit über 40 Jahren besteht. Allerdings gab es lange finanzielle Herausforderungen und Kritiker.
Investitionen aus Japan für Philippinen Infrastruktur
Unterstützung für das ehrgeizige Projekt kommt aus Japan. Die Japan International Cooperation Agency (JICA) gewährt für die erste Phase des Projekts, das den Bau von drei Stationen im Norden Manilas umfasst, Darlehen in Höhe von 936 Mio. USD.
Entwicklung und Bau werden ebenfalls von drei japanischen Unternehmen (Fujita, Shimizu und Takenaka Civil Engineering & Construction) in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen auf den Philippinen unterstützt. Darüber hinaus wird der Betreiber des Tokioter U-Bahn-Netzes, Tokyo Metro, das U-Bahn-Personal von Manila schulen.
Zudem entwickelt das japanische Unternehmen Sumitomo Mitsui Construction derzeit das Nord-Süd-Bahnprojekt von Manila. Die Pendelrstrecke soll ebenfalls 2025 in Betrieb genommen werden. Die japanische Regierung unterstützt auch dieses Projekt mit einem Darlehen in Höhe von 1,53 Mrd. USD.
Japan fördert die Philippinen außerdem bei einem Projekt zur Vorbeugung von Hochwasserschäden in der Metropolregion Manila mit 340,8. USD. Das Projekt umfasst die Durchführung von Verbesserungsarbeiten am Flusskanal, das Bauen von Kontrolltoren und anderen Konstruktionen am Fluss Pasig-Marikina. Besonders bei starken Regenfällen ist die Region um den Fluss von Überschwemmungen bedroht.
Die philippinische Infrastruktur-Transformation unter Duterte
Die Verkehrsüberlastung ist ein großes Problem für Manila. Nach Schätzungen des JICA belaufen sich die tägliche Verkehrskosten in der philippinischen Hauptstand auf mehr als 66 Mio. USD. Es wird erwartet, dass die Zahl bis 2035 auf 102 Mio. USD steigen wird, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Die Regierung Duterte setzt sich für eine umfassende Neugestaltung der Infrastruktur auf den Philippinen ein. Die so genannte “Build Build Build”-Kampagne wird innerhalb des nächsten Jahrzehnts voraussichtlich 180 Mrd. USD kosten. Das Manila U-Bahn-Projekt ist das bisher teuerste im Rahmen des Infrastrukturprogramms. Die Kampagne plant insgesamt 75 Projekte, darunter sechs Flughäfen, neun Eisenbahnlinien, 32 Straßen und Brücken sowie vier Seehäfen. Da das Hauptproblem bei der Entwicklung der philippinischen Infrastruktur die Finanzierung ist, beschloss Präsident Duterte, Investitionen aus dem Ausland zu holen. Bisher waren vor allem Japan und auch China an verschiedenen Infrastrukturprojekten beteiligt.
Langfristig wird die Weiterentwicklung der Infrastruktur zu einer Verbesserung der Wirtschaft auf den Philippinen führen. Es wird erwartet, dass das Projekt Manila Subway während des Baus mindestens 5.000 Arbeitsplätze schaffen wird und 2.000, sobald es in Betrieb geht.