Australien
China
Indien
Indonesien
Japan
Malaysia
Philippinen
Singapur
Südkorea
Taiwan
Thailand
Vietnam
Germany
Hong Kong
USA
Singapore
United Kingdom
Other / International
Chinas KI-Industrie ist dabei intensiver in das KI-Wettrennen einzusteigen. Tencent ist einer der jüngste chinesische Tech-Riesen, der ein von künstlicher Intelligenz gesteuertes großes Sprachmodell vorgestellt hat.
Tencents KI-Modell namens Hunyuan ist in der Lage, Bilder zu erstellen, Texte zu verfassen, Texte zu erkennen und Kundendienste zu leisten. Vorerst ist Hunyuan für einheimische Unternehmen gedacht. Das Unternehmen hat noch keine genauen Angaben dazu gemacht, wann der Chatbot für die breite Öffentlichkeit zugänglich sein wird.
Der Tencent-Chatbot folgt damit seinen chinesischen Counterparts. ByteDance, Baidu und SenseTime haben bereits KI-Chatbots vorgestellt. Auch Alibaba Cloud hat den Anmeldeprozess für sein großes Sprachmodell abgeschlossen und signalisiert damit seinen baldigen Eintritt in die Wettbewerbsarena.
Baidu wird voraussichtlich Ende 2023 bereits die nächste Version seines generativen Sprachmodells, Ernie 4, veröffentlichen und damit den globalen KI-Wettlauf weiter anheizen.
«Chinas strategischer Vorteil liegt in seiner Fülle an Daten und einem hochqualifizierten Pool an Informatikern und Ingenieuren. Auch die Marktdynamik treibt vielfältige KI-Anwendungen an und fördert Innovationen. Dank günstiger politischer Rahmenbedingungen und Flexibilität weist Chinas KI-Sektor ein bemerkenswertes Wachstum auf und fördert Pionierunternehmen», schreibt Sauradeep Bag, Associate Fellow bei der Observer Research Foundation.
Können es Chinas KI-Chatbots mit ChatGPT aufnehmen?
Chinas KI-Chatbots sind auf dem Vormarsch und wollen vor allem den dominanten Akteuren in den USA Konkurrenz machen. Aber auch diese entwickeln sich weiter. So hat OpenAI zum Beispiel im März 2023 sein neuestes großes Sprachmodell, GPT-4, vorgestellt.
Bei privaten Investitionen in KI haben die USA einen deutlichen Vorsprung. Im Jahr 2022 flossen in den USA 47,4 Mrd. USD an privaten Investments in KI und übertrafen damit die 13,4 Mrd. USD in China um das 3,5-Fache. Diese beträchtliche Diskrepanz unterstreicht die finanzielle Unterstützung, die den KI-Fortschritt in den Vereinigten Staaten weiterhin vorantreibt.
Auch bei der Gesamtzahl der neu gegründeten KI-Unternehmen behalten die USA ihre Führungsposition. Sie haben 1,9-mal mehr neu gegründete KI-Unternehmen als die Europäische Union und das Vereinigte Königreich zusammen und bemerkenswerte 3,4-mal mehr als China.
Auf der anderen Seite sticht China in der globalen KI-Landschaft hervor, indem es seine Führungsposition bei Research-Veröffentlichungen (u.a. auf Konferenzen und in KI-Journalen) hält.
«US-basierte Tech-Unternehmen wie OpenAI, Microsoft und Alphabet haben die Diskussion über KI dominiert. Das könnte sich jedoch angesichts der Entwicklungen von Unternehmen wie Baidu und der starken Basis Chinas für die weitere Entwicklung von KI ändern», so Global X.
Herausforderungen für Chinas noch jungen KI-Chatbot-Markt
Die Expansion des chinesischen KI-Chatbot-Marktes ist mit erheblichen Herausforderungen verbunden, und das gilt nicht nur für die Konkurrenz aus westlichen Ländern wie den USA. Ein großes Hindernis für Chinas generative KI-Industrie ist, dass chinesische Unternehmen ihre Dienste nur einer begrenzten Anzahl von Nutzern anbieten dürfen, bis sie die Genehmigung für eine breitere öffentliche Nutzung erhalten.
Zudem hat die chinesische Cyberspace-Verwaltung betont, dass das Land zwar KI-Innovationen und -Anwendungen unterstützt, dass aber KI-generierte Inhalte mit den sozialistischen Grundwerten Chinas in Einklang stehen müssen. Diese Faktoren können zu unvorhersehbaren Ergebnissen für KI-Chatbots führen, die möglicherweise übermäßig vorsichtige oder ausweichende Antworten geben, was zu einer weniger zufriedenstellenden Nutzererfahrung führt.
Damit Chinas KI-Chatbots auf globaler Ebene wettbewerbsfähig sind, müssen sie sich außerdem an internationale Standards und Erwartungen anpassen. Die Überwindung von Sprachbarrieren, der Umgang mit kulturellen Unterschieden und die Anforderungen an den grenzüberschreitenden Datentransfer stellen eine große Herausforderung dar.
Insgesamt befindet sich der chinesische Markt für künstliche Intelligenz noch in der Anfangsphase, wobei eine umfassendere Gesetzgebung zu erwarten ist. Es wird erwartet, dass China noch in diesem Jahr einen Gesetzesentwurf zur künstlichen Intelligenz ausarbeitet.
«China ist gerade dabei, einige der weltweit frühesten und detailliertesten Vorschriften für künstliche Intelligenz (KI) einzuführen. Diese neue KI-Regelungsrahmen wird die Art und Weise, wie die Technologie innerhalb Chinas und international entwickelt und eingesetzt wird, neu gestalten und sich sowohl auf chinesische Technologieexporte als auch auf globale KI-Forschungsnetzwerke auswirken», schreibt Matt Sheehan, Fellow bei der Carnegie Endowment for International Peace.
Das Investmentbanking-Unternehmen CLSA geht davon aus, dass China bis 2026 einen Anteil von mehr als 6% der geschätzten weltweiten KI-Ausgaben in Höhe von 1 Bio. USD erreichen und damit seine Position als zweitgrößter KI-Markt weltweit hinter den USA festigen wird.
