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Indiens ehrgeiziger Sprung in Richtung erneuerbare Energien

Indien, eine der am schnellsten wachsenden großen Volkswirtschaften der Welt, befindet sich an einem kritischen Punkt seiner Energiewende. Mit seinem enormen und steigenden Energiebedarf, der durch eine verbrauchsorientierte Wirtschaft angeheizt wird, steht Indien vor großen Herausforderungen, die durch eine hohe Abhängigkeit von Energieimporten und eine starke Luftverschmutzung noch verschärft werden.

Indien importiert über 80 % seines Erdöls und fast die Hälfte seines Erdgases. Darüber hinaus manifestiert sich die Klimakrise in greifbaren Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit. Einem Bericht von IQAir zufolge lagen im vergangenen Jahr 83 der 100 Städte mit der weltweit schlimmsten Luftverschmutzung in Indien, wobei die Luftqualitätsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation jeweils um mehr als das Zehnfache überschritten wurden.

Vor diesem Hintergrund ist der Übergang Indiens zu erneuerbaren Energien von entscheidender Bedeutung. Premierminister Narendra Modi hat sich zu einer umfassenden Klimaagenda verpflichtet und zugesagt, dass erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie bis zum Ende dieses Jahrzehnts 50% des indischen Energiebedarfs decken sollen. Zudem strebt er an, bis 2030 500 Gigawatt nicht-fossile Energieerzeugungskapazität zu schaffen. Darüber hinaus hat Modi das nationale Ziel gesetzt, bis 2070 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Und Indien scheint auf einem guten Weg zu sein, diese Ziele zu erreichen. Laut dem REN21 Renewables 2023 Global Status Report steht Indien bei der installierten Kapazität an erneuerbaren Energien weltweit bereits an vierter Stelle, bei der Windkraftkapazität ebenfalls an vierter und bei der Solarenergiekapazität an fünfter Stelle. Im März 2024 belief sich die installierte nicht-fossile Kapazität des Landes auf mehr als 198,75 GW (einschließlich großer Wasserkraftwerke und Kernkraftwerke), was etwa 45% der Gesamtkapazität des Landes entspricht. Die installierte Solarenergiekapazität hat sich in den letzten neun Jahren um das 30-fache erhöht.

«Das bedeutet, dass das Land in seiner wirtschaftlichen Entwicklungskurve früher sauberer wird als alle anderen großen Volkswirtschaften, einschließlich China», betont Eric Carlson, Head of Sustainability, Emerging Markets Equity Team, bei Morgan Stanley Investment Management.

«Trotz der Skepsis gegenüber Indiens Zielsetzung hat sich das Land bewusst um die Dekarbonisierung seiner Wirtschaft bemüht», meint Carlson.

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Indiens ehrgeiziges Projekt: Khavda Renewable Energy Park

Ein Beispiel für die Energiewende des Landes ist eine Initiative von Adani Green Energy Limited (AGEL). Die Adani-Gruppe, die traditionell für ihre bedeutenden Beteiligungen an Kohleimporten und Bergbau bekannt ist, wendet sich nun der sauberen Energie zu. Das jüngste Projekt der Gruppe, der Khavda Renewable Energy Park in Gujarat, soll der größte Park für erneuerbare Energien (EE Park) der Welt werden. Mit einer Fläche von 538 Quadratkilometern – fünfmal so groß wie Paris – soll dieses 20-Mrd.-Dollar-Projekt nach seiner Fertigstellung genug Strom für 16 Millionen Haushalte erzeugen und jährlich 58 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermeiden.

Der Erfolg des EE-Parks ist für Indien von entscheidender Bedeutung, da er wesentlich zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaziele des Landes beitragen wird. Anfang dieses Jahres gab AGEL bekannt, dass es innerhalb von 12 Monaten bereits 551 MW Solarkapazität im EE-Park in Betrieb genommen und Strom in das nationale Netz eingespeist hat. Ziel ist es, innerhalb der nächsten fünf Jahre eine jährliche Kapazität von 30 GW an erneuerbaren Energien zu erreichen, was etwa 9% des indischen Kapazitätsziels für nicht-fossile Brennstoffe bis 2030 entspricht.

«Trotz seines Rufs als ökologischer Nachzügler legt Indien jetzt den Grundstein für eine saubere und erneuerbare Zukunft. Wir sind der Meinung, dass sich dadurch zahlreiche Investitionsmöglichkeiten ergeben, und wir glauben, dass diese Möglichkeiten nur noch weiter zunehmen werden», so Carlson.

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