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Japanische Aktien 2022: Ausblick und Trends

Im Jahr 2021 blieb der Aufschwung in Japan hinter dem anderer Industrieländer zurück. Nach einer deutlichen Trendwende gegen Ende des Jahres wird jedoch erwartet, dass die japanische Wirtschaft 2022 wieder wächst. Die Bank of Japan (BOJ) hob ihre Prognose für das im April beginnende Fiskaljahr 2022 von 2,9% auf 3,8% an. Für das GJ 2021 senkte die Zentralbank ihre Wachstumsprognose allerdings von 3,4% auf 2,8%.

Laut Archibald Ciganer, Portfoliomanager bei T. RowePrice, haben makroökonomische Maßnahmen, regulatorische Verbesserungen und robuste staatliche Unterstützung zu einer Erholung der Wirtschaft geführt. Die Befürchtungen einer Konjunkturabschwächung haben sich nach Ansicht des Portfoliomanagers gelegt, insbesondere seit Premierminister Fumio Kishida seit November 2021 im Amt ist.

Die neue Regierung verabschiedete im November ein Konjunkturpaket in Höhe von rund 490 Mrd. USD, das umfangreicher war als erwartet. «Durch dessen zeitnahe Umsetzung hofft Kishida, die von der Pandemie gebeutelte Wirtschaft des Landes möglichst schnell wieder auf Wachstumskurs zu bringen», so Ciganer in einem kürzlich veröffentlichten Marktausblick.

Japans digitale Reform soll Wachstum fördern

Eine weitere entscheidende Rolle bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Erholung spielt laut Ciganer Japans neue Digitalagentur, die im September 2021 ihre Arbeit aufnahm. Bei der Nutzung digitaler Technologien zur Umsetzung landesweiter Maßnahmen sei Japan noch längst nicht so weit wie andere Länder.

«Die stärkere Nutzung von digitalen Technologien könnte zum Wirtschaftswachstum beitragen, da sie die Produktivität im öffentlichen und privaten Sektor erhöhen. Die Digitalbehörde könnte dies mit Standards für Innovationen unterstützen», so Ciganer.

Darüber hinaus hat der Erfolg Japans bei der Erhöhung der Impfraten die Erwartungen geschürt, dass das Land endlich aus der durch Covid-19 verursachten wirtschaftlichen Dämpfung herauskommen könnte. Japans Covid-19-Impfprogramm hat im Mai aufgeholt, und nun liegt der Prozentsatz der vollständig geimpften Bevölkerung bei 80% der 126 Millionen Einwohner und ist höher als in den USA (62%) und Europa (71%). Allerdings bestehen weiter Ungewissheiten aufgrund der Covid-19 Omikron-Variante.

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Richard Kaye, Portfoliomanager bei Comgest, ist jedoch der Ansicht, dass 2022 ein starkes Jahr für das Gewinnwachstum japanischer Unternehmen trotz der Ängste um die Omikron-Variante sein wird.

«Die meisten Covid-19-Einschränkungen in Japan wurden aufgehoben, sodass sich eine Erholung abzeichnet. Das betrifft insbesondere Unternehmen, die in den kommenden Monaten von Nachholeffekten in den Konsumausgaben profitieren können», so Kaye.

Japan Aktien: «Was man sieht, ist was man bekommt»

Kaye erwartet außerdem, dass 2022 das Jahr sein wird, in dem die Inflation weltweit anspringt. «Wenn dem so ist, könnte sich Japan als sicherer Hafen erweisen. Trotz der gigantischen Liquiditätsprogramme der Zentralbank gibt es seit den 1990er Jahren aufgrund der alternden Bevölkerung und der abnehmenden Konsumneigung im Land keine Inflation. Für globale Investoren, denen bei anhaltender Inflation die Kluft zwischen ausgewiesenen und realen Erträgen Sorge bereitet, kann Japan daher einen Zufluchtsort bieten», sagt Kaye.

Die Inflation in Japan ist historisch niedrig. Die Zentralbank hat ihre Prognose für das im April beginnende Haushaltsjahr gerade von 0,9% auf 1,1% nach oben korrigiert.

Kay erwartet zudem, dass der japanische Aktienmarkt aufgrund der geographischen, historischen und kulturellen Nähe nach wie vor eine sehr gute Plattform bleibt, um von den Bedürfnissen der aufstrebenden asiatischen Konsumschicht und der Industrie zu profitieren. Japanische Unternehmen könnten daher vom asiatischen Markt profitieren und gleichzeitig die Unwägbarkeiten vermeiden, die sich aus regulatorischen Änderungen, Liquidität, einer kürzeren Börsengeschichte oder Corporate Governance ergeben. «Pigeon, beispielsweise, ein japanisches Unternehmen und Chinas größter Anbieter von Babyflaschen, profitiert von der wachsenden Zahl chinesischer Mütter, die Milchpulver verwenden.»

Naoki Kamiyama, Chefstratege von Nikko Asset Management, erwartet ebenfalls, dass japanischen Aktien 2022 an Fahrt gewinnen werden. Nach einem Plus von knapp 5% im Jahr 2021 könnte der Nikkei seiner Meinung nach in diesem Jahr um mehr als 10% zulegen.

Japan, «bereit, die Probleme anzugehen»

Laut Kamiyama war der Hauptgrund für die schwache Performance des Marktes im Jahr 2021 das begrenzte Ausmaß der staatlichen Konjunkturmaßnahmen, die die Inlandsnachfrage nicht wesentlich ankurbeln konnten. Ein weiterer Faktor, den er nennt, ist die langsame Reaktion Japans auf die Pandemie, wobei das Gesundheitssystem kaum mit dem Anstieg der Infektionen im Jahr 2021 Schritt halten konnte.

Japan scheint jedoch bereit zu sein, die Probleme anzugehen, die seinen Aktienmarkt 2021 belastet haben, so Kamiyamas Einschätzung. Er nennt das Steuerpaket vom November als eine der bereits ergriffenen Maßnahmen.

Darüber hinaus werden Japans Exporte eine Schlüsselrolle bei der Ankurbelung der Wirtschaft spielen und es dem Aktienmarkt ermöglichen, seine Gewinne im Jahr 2022 auszubauen, so Kamiyama. «Dank der starken Nachfrage in den USA, die durch die robuste Konjunkturpolitik Washingtons ausgelöst wurde, verzeichneten die japanischen Exporte (ohne Berücksichtigung von Wechselkurseffekten) zuletzt das stärkste Wachstum seit der globalen Finanzkrise. Wenn die US-Nachfrage auch 2022 robust bleibt, könnten japanische Unternehmen ihre überschüssigen Barmittel endlich dazu nutzen, die Produktion von Exportgütern zu steigern.»

Kamiyama ist zuversichtlich angesichts der anstehenden Umstrukturierung der Tokioter Börse (TSE), die die weltweite Wettbewerbsfähigkeit verbessern soll. Im April 2022 wird die TSE ihre Marktsegmente in drei neue umgestalten: Prime, Standard und Growth.

«Die Änderungen werden nicht dazu führen, dass sich die an der TSE notierten Unternehmen von heute auf morgen wandeln werden. Aber wir gehen davon aus, dass die Umstrukturierung einen stetigen, langfristigen positiven Wandel einleiten wird, indem sie die Unternehmen, insbesondere die im Prime-Segment, dazu ermutigt, die Vielfalt in ihren Vorständen (vor allem die externen Direktoren) zu erhöhen und den Abbau von Überkreuzbeteiligungen voranzutreiben», so Kamiyama.

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