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Indien und China führen Asien Unicorns Liste an

In der globalen Start-up-Szene haben sich China und Indien zu den asiatischen Spitzenreitern entwickelt. Zwar bleiben die beiden größten Volkswirtschaften der Welt immer noch hinter den USA zurück, zeigen aber eine steigende Tendenz bei der Gründung von Asien Unicorns – Start-up-Unternehmen mit einer Bewertung von mindestens 1 Mrd. USD.

Die jüngste Liste des Global Unicorn Index, die vom Hurun Research Institute in Shanghai erstellt wurde, bezeichnete 2021 als ‚das erfolgreichste Jahr für Start-ups‘. Waren es im Jahr 2020 noch 472 Einhörner, verzeichnete die Liste für das Jahr 2021 ein massives Wachstum mit insgesamt 1.058 Unicorns weltweit im Gesamtwert von 3,7 Bio. USD.

Während die USA mit insgesamt 487 Unternehmen den ersten Platz belegten, fiel auf China mit 301 die zweitgrößte Anzahl. Seit Ende November kamen für die USA 254 neue Unicorns hinzu, für China rund 74. Indien belegte den dritten Platz, nachdem 33 indische Unternehmen in die Liste aufgenommen wurden und sich die Gesamtzahl des Landes somit auf 54 erhöhte.

Interessanterweise verzeichnete China in diesem Jahr ein langsameres Wachstum für Unicorns im Land und fiel bei der Zahl der Start-ups weiter hinter die USA zurück. Hingegen nahm in Indien im Jahr 2021 die Zahl der 1-Mrd. USD-Start-ups außergewöhnlich stark zu.

Daten von Tracxn zufolge haben 2021 rund 211 Venture-Capital-Gesellschaften in Indien Erstinvestitionen getätigt, im Vergleich zu 64 im Jahr 2020, wie NikkeiAsia im November berichtete. ‚Die regulatorischen Auflagen im Technologiesektor hat die Attraktivität Chinas als Investitionsziel erster Wahl für globales Venture Capital in Asien beeinträchtigt‘, so der Bericht weiter.

China 2021: weniger einladend für Start-ups

Laut dem Global 500 Report 2021 des Hurun Research Institute ist die Anzahl der chinesischen Unicorns in der Liste der 500 größten Unternehmen von 51 im Vorjahr auf 47 gesunken. ByteDance wurde mit einer Bewertung von 360,7 Mrd. USD zum größten Einhorn der Welt und überholte damit die Ant Group, die mit einer Bewertung von 156 Mrd. USD den zweiten Platz belegte. Das dritte chinesische Unternehmen, das es in die Top-10-Liste schaffte, war eine weitere Firma der Alibaba Group, Cainiao, mit einer Bewertung von 34 Mrd. USD.

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Laut neuestem Update der QUICK-FactSet-Datenbank sind Tencent Holdings und die Alibaba Group Holding aus den weltweiten Top 10 der Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung ausgestiegen, sodass keine chinesischen Unternehmen mehr auf der Liste stehen. Daten von Atomico zeigen, dass in China in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 45 Mrd. USD in Venture Capital investiert wurden, verglichen mit 52 Mrd. USD für das gesamte Jahr 2020.

Analysten zufolge sorgt Xi Jinpings Vorgehen gegen Unternehmen im Rahmen der „Initiative zur Verbesserung des gemeinsamen Wohlstands“ für Unbehagen unter Investoren. Im vergangenen Jahr haben die chinesischen Regulierungsbehörden monatelange strenge Vorschriften gegen einige der erfolgreichsten und größten Unternehmen des Landes eingeführt, um die staatliche Kontrolle über den privatwirtschaftlichen Sektor zu stärken. Die Regierung hat Sondierungen eingeleitet, Börsengänge gestoppt und eine Reihe von Regulierungsmaßnahmen eingeführt, um einen freien, fairen und gesetzlich geregelten Marktwettbewerb zu fördern.

Nach Einschätzung von Eastspring Investments erholt sich die chinesische Wirtschaft derzeit noch immer von den Auswirkungen einer Vielzahl von regulatorischen Eingriffen in ausgewählte Sektoren, darunter in Internetplattformen, private Bildung und Immobilien.

Pekings immer härteres Durchgreifen bei wettbewerbswidrigen Praktiken hat mittlerweile Hunderte von Milliarden Dollar an Marktwert von Technologieriesen wie die Alibaba Group Holding Ltd., Tencent Holdings Ltd. und Didi Global Inc. zunichtegemacht. Trotzdem haben sich die technologiebedingten Handelsspannungen zwischen den USA und China zunehmend verschärft, was chinesische Start-ups vor weitere Hürden stellt, sich im Ausland listen zu lassen. Darüber hinaus versucht Washington selbst, chinesische Unternehmen fernzuhalten, was einige Offshore-Notierungen nahezu unmöglich gemacht hat.

Auch zeichnet sich noch mehr Gegenwind für wachsende Start-up-Zahlen in China ab. Neue Beschränkungen aufgrund steigender Covid-19-Fälle, ein unter Druck stehender Arbeitssektor sowie schwache Wirtschaftsindikatoren dämpfen die Aussichten für das Jahr 2022.

Der Aufstieg indischer Unicorns

Auf der anderen Seite erwies sich 2021 als ein goldenes Jahr für indische Start-ups. Auch wenn es im Vergleich zu den USA und China bei der Anzahl von Unicorns weit zurückliegt, zählt Indien als eines der fünf besten Start-up-Länder der Welt. Angefangen mit einem einzigen Unicorn in den Jahren 2011, 2012 und 2013, erlebte Indien 2018 einen regelrechten Aufstieg der Milliarden-Start-ups, als 10 Unternehmen in den inoffiziellen Club aufgenommen wurden. Seitdem entwickelt sich der Trend exponentiell.

Indien hat in diesem Jahr etwa vier Unicorns pro Monat hervorgebracht, gegenüber sieben im Jahr 2020 und sechs im Jahr 2019. Allein in den ersten vier Monaten brach das Jahr 2021 den Vorjahresrekord von 11 neuen Unicorns.

Der verblassende chinesische Glanz erweist sich für Indien als vorteilhaft. Daten von CB Insights zufolge hat dort der Zufluss von Venture Capital in den ersten neun Monaten bis September ein Allzeithoch von 19,5 Mrd. USD erreicht. Unterdessen beliefen sich die gesamten Venture-Investments in China im gleichen Zeitraum auf 67,4 Mrd. USD. Im Quartal Juli-September wurden in Indien Venture-Investments im Wert von 9,9 Mrd. USD getätigt, während es in China 25,5 Mrd. USD waren.

Jüngste Analysen legen nahe, dass neue Unternehmen im Vergleich zu früher in einem Bruchteil der Zeit Bewertungen in Milliardenhöhe erreichten. Im Jahr 2021 war Mensa Brands das schnellste Start-up, das in weniger als 6 Monaten den Einhorn-Status erreichte. Es folgten der Anbieter für personalisierte Inhalte mit KI-Bezug Glance (18 Monate), die E-Commerce-Plattform Paytm Mall (19 Monate), die B2B-E-Commerce-Plattform Udaan (22 Monate), Ola Electric (25 Monate) und die professionelle Networking-Plattform Apna (28 Monate).

Positive makroökonomische Faktoren in Indien, wie die von der Regierung angeführte digitale Revolution, erfolgreiche Börsengänge, eine günstige Demografie und ein förderliches regulatorisches Umfeld, haben den Start-ups im Land vielfältige Wachstumschancen geboten.

In einem Bericht von Bain & Co vom Dezember heißt es, dass die Zahl der SaaS-Einhörner in Indien rasant angestiegen ist, nämlich von 1 im Jahr 2018 auf 13 im Jahr 2021. Laut dem Beratungsunternehmen stiegen die Investitionen in indische SaaS-Unternehmen im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 170 Prozent auf 4,5 Mrd. USD. Ein weiterer CLSA-Bericht vom November vermerkte, dass sich Indien zu einem der größten Fintech-Märkte der Welt entwickelt und 14 Fintech-Einhörner im Wert von 50 Mrd. USD besitzt.

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