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Other / International
Hongkong verzeichnete im ersten Quartal 2024 ein moderates Wirtschaftswachstum. Nach Angaben des Census and Statistics Departments wuchs die Wirtschaft um 2,7% im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Wachstum wurde in erster Linie durch den Export von Dienstleistungen und eine Verbesserung der Gesamtexporte von Waren angetrieben. Auch der private Verbrauch und die gesamten Investitionsausgaben nahmen zu. Trotz dieser positiven Indikatoren gibt es Bedenken hinsichtlich der Zukunft Hongkongs als einer der führenden internationalen Finanzzentren.
Die Regierung von Hongkong ist optimistisch, was die Aussichten der Wirtschaft für den Rest des Jahres angeht, und hält ihre Wachstumsprognose für das gesamte Jahr bei 2,5% bis 3,5%. Es wird erwartet, dass der Tourismus eine entscheidende Rolle bei diesem Wachstum spielen wird, da die Zahl der Ankünfte in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich gestiegen ist. Die Zahl der Touristenankünfte stieg um 154,3% auf 11,22 Millionen, wobei 77,4% dieser Zahl auf Besucher vom chinesischen Festland entfielen. Der stellvertretende Wirtschaftsexperte der Regierung, Adolf Leung Wing-sing, merkte an, dass die Wiederbelebung des Tourismus nach der Pandemie den Export von Dienstleistungen fördern und die Wirtschaft unterstützen würde.
Die allgemeine Wirtschaftslage bleibt jedoch schwierig. Das reale BIP liegt immer noch unter dem Niveau von vor fünf Jahren, und die Immobilienwerte sind seit ihrem Höchststand im Jahr 2019 um etwa 25% gesunken, wie die Investmentgesellschaft Northern Trust feststellt. Auch der Aktienmarkt hat zu kämpfen, der Hang Seng Index gehörte zu den Aktienmärkten mit der schlechtesten Performance weltweit im Jahr 2023. Laut Vaibhav Tandon, Chief International Economist im Global Risk Management bei Northern Trust, hat der Index vier Jahre in Folge negative Renditen erzielt und in den letzten drei Jahren fast 50% seines Wertes verloren.
„Die Fundraising-Aktivitäten sind 2023 auf ein Zwei-Dekaden-Tief gefallen. Auch die Zahl der Delistings ist im Steigen begriffen. Diese Trends könnten die Stellung Hongkongs als internationales Finanzzentrum gefährden“, so Tandon.
Er führte diese schwache Performance zu einem großen Teil auf die Konjunkturabschwächung in Festlandchina und die geopolitischen Spannungen mit den USA zurück, die die Stimmung der Investoren getrübt haben. Darüber hinaus haben sich die hohen Zinssätze negativ auf das Umfeld für die Mittelbeschaffung ausgewirkt.
Trotz dieser Herausforderungen wies Tandon darauf hin, dass Hongkong nach wie vor ein wichtiges globales Finanzzentrum ist, nicht nur für chinesische Unternehmen, sondern auch für internationale Firmen. Die Stadt beherbergt eine große Anzahl von globalen Fondsmanagern, Beratungsunternehmen und Privatbanken und ist außerdem das weltweit größte Clearingzentrum für den Yuan außerhalb des chinesischen Festlands, das fast zwei Drittel der grenzüberschreitenden Yuan-Zahlungen abwickelt.
„Der Glanz der Hongkonger Märkte hat sich in den letzten Jahren zwar verflüchtigt, aber die Lichter werden nicht so bald ausgehen,“ so seine abschließende Einschätzung.
