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Die Wirtschaftsleistung der ASEAN-Staaten bleibt inmitten all der Turbulenzen, von Wahlen bis hin zur Geopolitik, weitgehend unbeeindruckt. Im zweiten Quartal dieses Jahres beschleunigte sich das Wachstum in Vietnam, Malaysia und auf den Philippinen, während Singapur ein stabiles Wachstum verzeichnete. Für Thailand stehen die Zahlen noch aus, doch gehen die jüngsten Umfragen davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum des Landes etwas beschleunigt hat.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seiner Juli-Aktualisierung seine Wachstumsprognose für die ASEAN-5-Länder – Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur und Thailand – unverändert gelassen und erwartet ein Wachstum von 4,5% in diesem Jahr und 4,6% im Jahr 2025.
Die wirtschaftliche Zukunft der ASEAN scheint rosig zu sein. Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass das Wachstum der Region in den nächsten zehn Jahren sogar noch weiter an Dynamik gewinnen und das Wachstum Chinas übertreffen könnte.
Laut dem „Southeast Asia Outlook 2024-2034“ könnten Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam bis 2034 um durchschnittlich 5,1% jährlich wachsen. Dies würde das für China prognostizierte Wachstum von 3,5 bis 4,5% übertreffen.
Der Bericht des Angsana Council, der US-Beratungsfirma Bain & Co. und der DBS Bank aus Singapur sieht Vietnam mit 6,6% an der Spitze, gefolgt von den Philippinen mit 6,1%. Für Singapur wird mit 2,5% das langsamste Wachstum prognostiziert.
ASEAN-Wachstum – die individuellen Stärken nutzen
„In den letzten 30 Jahren hat Südostasien sein Potenzial nicht voll ausgeschöpft. Die Saat für einen Wiederaufschwung ist jedoch aufgegangen“, heißt es in dem Bericht. „Das Wachstum in Südostasien wird durch eine stärkere Binnenwirtschaft und eine Wiederbelebung der Investitionen angetrieben, die durch die Umstellung der Lieferketten auf ‘China + 1’ katalysiert wird.”
In den letzten Jahren hat sich eine wachsende Zahl von Unternehmen nach Südostasien verlagert, um von den niedrigeren Arbeitskosten, der guten Infrastruktur und der Exportstärke der Region zu profitieren. Der “Outlook 2024-2034” unterstreicht, dass jedes Land seine eigenen Stärken hat. „Malaysia verfügt über eine zuverlässige Infrastruktur für Datenzentren und die Halbleiterfertigung; Thailand kann seine Erfahrung mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf dem Markt für Elektrofahrzeuge nutzen; und Singapur kann seine fortschrittlichen Fertigungsfähigkeiten auf die nächste Generation von Halbleitern und Arzneimitteln anwenden.“
Auf der anderen Seite etabliert sich Indonesien aufgrund seiner reichen Nickelvorkommen als globales Zentrum für die Herstellung von Elektrofahrzeugen und Batterien.
Als eine der größten Wachstumschancen für Südostasien sieht der Bericht den grünen Wandel.
„Die Region verfügt über reichlich natürliche Ressourcen zur Erzeugung kostengünstiger Energie. Die Philippinen und Vietnam verfügen über ein beträchtliches Offshore-Windpotenzial, und die Region hat ein riesiges ungenutztes Angebot an Solar- und Wasserkraft“, heißt es in dem Bericht.
