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Player in Chinas Halbleiter-Sektor

Halbleiter werden im Kontext von Geopolitik oft als «neues Öl» bezeichnet, weil sie in fast allen Bereichen unseres Lebens immer mehr eingesetzt werden. Der frühere US-Präsident Donald Trump glaubte, dass Sanktionen chinesische Tech-Unternehmen vom Zugang zu High-End-Chips abhalten würden, aber stattdessen hat die chinesische Halbleiterindustrie einen Schub bekommen, weil sie sich bemüht, im eigenen Land konkurrenzfähige Chips zu entwickeln.

China ist zwar weit davon entfernt, ein führender Anbieter von Halbleitern zu werden, macht aber rund 60% des weltweiten Verbrauchs an Chips aus, wie Daten des auf China spezialisierten Research-Unternehmens Daxue Consulting zeigen. Allerdings verfügt das Land nicht über die technologischen Fähigkeiten, um High-End-Chips zu produzieren, die in den Flaggschiff-Elektroprodukten verschiedener verbraucherorientierter Unternehmen zum Einsatz kommen.

So kurbelt China den Halbleitersektor an

Pekings Bemühungen, seine heimische Chipversorgung zu verbessern und unabhängig zu werden, werden von den USA behindert. So sollen die USA beispielsweise das niederländische Unternehmen ASML Holding NV gedrängt haben, seine Chipfertigungsprodukte nicht an China zu verkaufen. Trotzdem, laut Branchenverband SEMI war China im Jahr 2021 der weltweit größte Markt für Halbleiterproduktionsanlagen, mit einem Umsatzwachstum von 58% auf 29,6 Mrd. USD.

Chinas Bemühungen, autark zu werden, haben dazu geführt, dass die inländische Chip-Produktion im Jahr 2021 um 33,3% gestiegen ist, wie das Nationale Amt für Statistik mitteilte. Das ist ein großer Sprung im Vergleich zu 2020, als Chinas Produktion von integrierten Schaltkreisen (IC) um 16,2% stieg. Der Verband der Halbleiterindustrie (Semiconductor Industry Association, SIA) geht davon aus, dass Chinas Chipindustrie bis 2024 einen Anteil von 17,4% am weltweiten Gesamtumsatz haben wird, gegenüber 9% im Jahr 2020.

Die Halbleiterproduktion im Land ist sprunghaft angestiegen, da die Unternehmen von der Regierung zusätzliche Vorteile in Form von Steuererleichterungen, Anreizen und Subventionen erhalten, um die Produktion zu steigern. Letztes Jahr beschränkte Peking Steuererleichterungen und staatliche Unterstützung auf Unternehmen, die den Durchbruch geschafft haben. Anfang dieses Jahres kündigte die Stadtregierung von Shanghai neue Maßnahmen an, um aufsteigende Talente der Halbleiterbranche anzuziehen, und führt ein neues Lernfach namens Integrated Circuit Science and Engineering ein.

Insgesamt will China bis 2030 etwa 150 Mrd. USD investieren, um seine Halbleiterproduktionskapazitäten auszubauen. Das Problem ist nur, dass während China versucht, mit Taiwan, Südkorea und den USA gleichzuziehen – diese Länder wiederum bereits auf dem Weg sind, modernere Chips zu entwickeln und ihre Produktionskapazitäten zu erweitern.

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«Alles deutet darauf hin, dass Chinas schnelles Wachstum im Bereich der Halbleiterchips weiter anhalten wird, was zum großen Teil auf das unerschütterliche Engagement der Zentralregierung und die robuste politische Unterstützung angesichts der sich verschlechternden Beziehungen zwischen den USA und China zurückzuführen ist», heißt es in einem Bericht der SIA. «Auch wenn China noch einen weiten Weg vor sich hat, um zu den bestehenden Branchenführern aufzuschließen – insbesondere beim Aufbau von Foundries für fortgeschrittene Fertigungen, sowie bei Anlagen und Materialien -, wird sich der Abstand im Laufe des nächsten Jahrzehnts voraussichtlich verringern…»

Chinesische Halbleiterhersteller für die Watch-List

China baut seine Lieferkette für die Halbleiterproduktion in rasantem Tempo aus und kündigte für 2021 28 zusätzliche Fabrikbauprojekte mit einem Gesamtvolumen von 26 Mrd. USD an neuen Mitteln an. Mehrere große Chiphersteller arbeiten mit der lokalen Regierung zusammen und haben Joint Ventures gegründet. China hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 völlig autark in der Technologiebranche zu sein. Nachhfolgend einige Unternehmen, die diese Revolution anführen könnten.

HiSilicon: HiSilicon Technologies ist ein «fabless» Halbleiterhersteller (d.h. ohne eigene Fertigungsstätten) mit Sitz in Shenzhen, der dem von den USA auf die schwarze Liste gesetzten Technologieunternehmen Huawei gehört. Einem Forschungsbericht von Gartner zufolge ist der Umsatz des Unternehmens im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 81% gesunken, was eine direkte Folge der US-Sanktionen ist. Vor kurzem hat das Unternehmen den Kirin 9000-Prozessor auf den Markt gebracht, der auf der 5nm-Fertigungstechnologie basiert und international als einer der besten 5G-Chips ausgezeichnet wurde. Allerdings verfügt das Unternehmen nicht über eine eigene Chip-Fertigungsanlage und ist auf inländische und andere kleine Foundries (Gießereien) angewiesen. Stattdessen investiert HiSilicon in Unternehmen, die sich auf Lichtquellentechnologie für die Halbleiterfertigung, EDA-Software (Electronic Design Automation) und 5G-RF-Chips spezialisiert haben, und so weiter. Das Unternehmen fördert auch optoelektronische Chips, die nach eigenen Angaben die US-Technologie überholen würden.

Will Semiconductor: Diese Chipdesign-Firma schaffte es 2022 in die Top-10-Liste der weltweiten IC-Design-Firmen. Ihre Gewinne stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 60%. Das Unternehmen hat kürzlich die Kamerachip-Hersteller OmniVision und Superpix übernommen. Ende letzten Monats verlautbarten Will und OmniVision, dass sie die EDA-Lösung (Electronic Design Automation) von Beijing Huada Jiutian Technology Co. adaptieren, um das Chipdesign zu optimieren. Dieses Lösung wird auch von Unternehmen wie Diodes Incorporated und Monolithic Power Systems aus den USA sowie Renesas und Ricoh aus Japan eingesetzt.

SMIC: Semiconductor Manufacturing International Corporation ist Chinas staatliches Foundry-Unternehmen, das Chips für HiSilicon und andere herstellt. Sie ist die fortschrittlichste Foundry in China und stellt Chips im 14-nm-Prozess her, was die USA mit einem Exportstopp für Anlagen an SMIC blockieren wollen. Obwohl SMIC im Vergleich zu anderen Unternehmen weltweit recht klein ist, konnte es seinen Umsatz in den letzten 18 Monaten verdoppeln.

ZhiXin: ZhiXin Semiconductor ist ein relativ neues Unternehmen, das Low- und High-End-Chips für den Automobilsektor herstellt. Erst kürzlich hat ZhiXin in einer Serie-A-Finanzierungsrunde frisches Kapital aufgenommen. Das Unternehmen wird wahrscheinlich von Chinas Vorstoß in die Elektromobilität profitieren, da es sowohl analoge als auch Mixed-Signal-ICs für Anwendungen wie Komfortsteuerung, Antriebssysteme, Sicherheit, Infotainment und Cluster-Konnektivität herstellt.

Wingtech: Das in Shanghai börsennotierte Unternehmen konzentriert sich auf Chipdesign, Waferfertigung und die Herstellung von Kommunikationsgeräten. Wingtech besitzt die niederländische Chipfirma Nexperia, deren Deal zur Übernahme des britischen Chipherstellers Newport Wafer Fab von Großbritannien untersucht wird. Ein bemerkenswertes Projekt sind die intelligenten Cockpits des Unternehmens für Smart-Autos, die nach eigenen Angaben bald serienreif sein werden.

UNISOC: Dieses «fabless» Halbleiterunternehmen mit Sitz in Shanghai erzeugt Chips für IoT-Module und liegt beim weltweiten Marktanteil auf Platz zwei hinter Qualcomm. UNISOC füllt die von HiSilicon hinterlassene Lücke und arbeitet an fortschrittlichen Mobilfunktechnologien. Ein namhafter Kunde ist China Mobile.

Dies sind nur einige der interessanten Unternehmen aus China. Weitere sind Firmen wie Sanchips, YTMC, GigaDevice, CR Micro und Silan.

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