Die indische Regierung verfolgt ein ehrgeiziges Privatisierungsprogramm, um sich aus den Überbleibseln der einstigen sozialistischen Ökonomie zu befreien. Das Besondere an der Maßnahme ist die Art und Weise, wie Indien die Anteile zurückgibt: Die Anteile an den Staatsunternehmen werden in einen Exchange Traded Fund eingebracht, der dann frei an der Börse erworben und gehandelt werden kann. Es ist geplant, die Staatsanteile mit einem Discount an den Fonds abzugeben. Die indische Bank ICICI wird den ETF verwalten. Transparenter kann man den Prozess nicht gestalten, da das Portfolio des ETF öffentlich ist. Die folgenden Unternehmen sollen enthalten sein:
- ONGC Ltd., BPCL, IOC and Coal India (Energie)
- SBI, Bank of Baroda, Indian Bank, Rural Electrification Corp. Ltd., Power Finance Corp. Ltd. and Axis Bank (Banken)
- Power Grid Corp., NTPC, Gail, NHPC, NLC and SJVN (Versorger)
- Bharat Electronics, Engineers India and NBCC. (Industrie)
- ITC Ltd. and National Aluminium Co. Ltd. (Rohstoffe)
Die indische Regierung erhofft, rund 12 Mrd. USD mit der Maßnahme einzunehmen. 1999 hatte die Regierung von Hong Kong eine ähnliche Maßnahme unternommen mit dem Hong Kong Tracker fund. Zahlreiche Staats-Beteiligungen an Unternehmen wurden so in den Markt gebracht – transparent und nachvollziehbar. In Europa gab es in den vergangenen Jahren ähnliche Versuche, die jedoch an den nationalen Interessen gescheitert sind. Umfangreiche Privatisierungen nach der Finanzkrise 2008/2009 wie die der griechischen Flughäfen wurden nach Gutsherrenart vorgenommen.