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Japan investiert kräftig in erneuerbare Energie

Japan kämpft seit Jahren mit Energieproblemen. Das ressourcenarme Land ist bei der Deckung seines Energiebedarfs zu fast 90% auf Importe angewiesen, wobei ein hoher Anteil an fossilen Brennstoffen verwendet wird. Die Bemühungen des Landes um eine Energiewende sind jedoch ein Lichtblick für Investoren, da der Sektor der erneuerbaren Energie jetzt verstärkt von der Regierung gefördert wird.

Bei einem kürzlichen Treffen zwischen Premierminister Fumio Kishida und Ministern anderer Ressorts wurde zugesagt, das Wasserstoffangebot bis 2040 um das Sechsfache auf 12 Millionen Tonnen zu erhöhen. Dies ist Teil einer geplanten Änderung der 2017 eingeführten Basis-Wasserstoffstrategie.

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) sind Kohle, Erdöl, Erdgas, Kernenergie und Wasserkraft die wichtigsten Quellen der Stromerzeugung des Landes. Biokraftstoffe und Photovoltaik haben einen der geringsten Anteile am Energiemix Japans.

Der neue Plan sieht jedoch vor, in den nächsten anderthalb Jahrzehnten 15 Bio. Yen (ca. 113 Mrd. USD) an Investitionen aus dem öffentlichen und privaten Sektor für den Wasserstoffsektor zu gewinnen. Japan hat bereits angekündigt, dass es bis 2050 Netto-Null-Emissionen anstrebt, und Wasserstoff soll eine zentrale Rolle bei der Erreichung dieses Ziels spielen.

GX-Anleihen zur Finanzierung der Energiewende

Die erhöhten Investitionen in den japanischen Sektor für erneuerbare Energien werden in Form von grünen Anleihen oder sogenannter GX-Anleihen für den wirtschaftlichen Übergang (GX Economic Transition Bonds) getätigt, einer neuen Art von Staatsanleihen, die Ende April zum ersten Mal ausgegeben werden sollen. “Es ist notwendig, die GX-Anleihen zu nutzen und Investitionen aus dem Privatsektor anzuregen”, sagte Kishida während des Treffens.

Die japanische Regierung plant, ab der zweiten Hälfte des Jahres 2023 GX-Anleihen im Wert von rund 20 Bio. Yen (ca. 151 Mrd. USD) auszugeben. Mehrere Unternehmen sind bereits dabei, im ganzen Land Wasserstofftankstellen einzurichten, um den Einsatz von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zu fördern. Auch die Automobil- und Stahlindustrie plant den Einsatz von grünem Wasserstoff in der Produktion.

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Ein weiterer Aspekt, der beim Treffen zwischen Kishida und anderen Ministern erörtert wurde, ist die Verwendung von sogenannten Perowskit-Solarzellen der nächsten Generation bis 2030.

Perowskit-Solarzellen sind derzeit vor allem auf Grund ihrer begrenzten Lebensdauer nicht kommerziell nutzbar, aber sie sind viel billiger in der Herstellung, lassen sich leichter auf gewölbten Oberflächen anbringen und haben auch eine bessere Leistung.

Einem Bericht von Nikkei Asia zufolge plant die Regierung, die Massenproduktion dieser Art von Solarzellen zu fördern, und wird japanische Unternehmen für erneuerbare Energien beim Aufbau von Lieferketten unterstützen.

Derzeit konzentriert sich die Produktion konventioneller Solarzellen weitgehend auf China, so dass Japan plant seine eigenen Produktionsstätten für diese flexiblen Solarzellen aufzubauen.

Perowskit-Solarpaneele wurden erstmals in Japan erfunden, und mehrere Unternehmen und Forschungsinstitute arbeiten bereits an der Entwicklung dieser neuen Technologie, um sie kommerziell nutzbar zu machen.

Anfang dieses Jahres erklärte die Stadtverwaltung von Tokio, dass sie gemeinsam mit Sekisui Chemicals mit der Forschung an Perowskit-Solarzellen beginnt. Japan setzt seine Hoffnungen auf die heimische Produktion dieser Photovoltaikzellen, da sie Jod verwenden, ein Material, das im Lande reichlich vorhanden ist.

Zu den japanischen Unternehmen, die derzeit in der Forschung und Entwicklung von Perowskit-Solarzellen führend sind, gehören unter anderem Panasonic, Toshiba, Sekisui Chemicals, NGK Insulators und das Privatunternehmen EneCoat Technologies.

“Es wird zwar noch einige Zeit dauern, bis sich der Markt entwickelt, aber die Kombination aus politischem Wandel und neuen Produktangeboten wird die Liquidität erhöhen und neue Marktteilnehmer ermutigen”, schätzt Bob Takai, Executive Advisor bei der European Energy Exchange (eine der führenden japanischen Handelsplattformen für Energiederivate) gegenüber dem britischen Beratungsunternehmen HC Group.

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