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Other / International
Die Indonesien Wirtschaft ist die 16. größte Volkswirtschaft der Welt mit einem nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,19 Bio. USD im Jahr 2021. Sie ist die größte Volkswirtschaft Südostasiens und gilt weltweit als eine der aufstrebenden Marktwirtschaften.
Indonesien gehört zu den Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen und wird als Schwellenland eingestuft. Das Land ist Mitglied der Gruppe der Zwanzig (G20), eines zwischenstaatlichen Forums, das sich gemeinsam mit Fragen der Weltwirtschaft befasst.
Die indonesische Wirtschaft hängt hauptsächlich vom Binnenmarkt und den Ausgaben des Staatshaushalts sowie von den staatlichen Unternehmen ab.
Seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1945 wurde das Wirtschaftswachstum des Landes durch politische Instabilität, ein hohes Maß an Regulierung und die Abhängigkeit von den Ölpreisen immer wieder gestoppt. In den 1990er Jahren war die Korruption in der Regierung am höchsten, was zu weiteren wirtschaftlichen Verzerrungen führte. Nach der asiatischen Finanzkrise von 1997 übernahm die Regierung jedoch die Kontrolle über die Vermögenswerte des Privatsektors, die später zur Privatisierung verkauft wurden.
Indonesien jährliche BIP-Wachstumsrate (in%)
Im Jahr 2012 übertraf das Land Indien und wurde zur am zweitschnellsten wachsenden Volkswirtschaft in der G20, nur hinter China. Nach mehr als zwei Jahrzehnten stetigen Wachstums verzeichnete das Land jedoch 2020 seine erste Rezession. Die Wirtschaft schrumpfte auf Grund der Coronavirus-Pandemie um 2,07%.
Im Jahr 2021 wuchs das BIP wieder um 3,69%. Dies ist auf die Erleichterung der pandemiebedingten Eindämmungsmaßnahmen, eine starke Unterstützung durch die Regierung und die gestiegenen Rohstoffpreise zurückzuführen, die die Exporte auf ein Rekordniveau ansteigen ließen.
Im Oktober 2022 korrigierte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine BIP-Wachstumsprognose für Indonesien von 5,6% auf 5,3% für dieses Jahr und senkte auch seine Prognose für 2023 von 6,0% auf 5,0%.
Als Gründe für die Abwärtskorrektur nannte der IWF die weiterhin bestehende Unsicherheit durch die Pandemie, die globale Straffung der Geldpolitik und die Rücknahme der geld- und fiskalpolitischen Anreize durch Indonesien selbst.
Währung und Zentralbank
Die offizielle Währung Indonesiens ist die Rupiah, deren Name vom Sanskrit-Wort rupyakam abgeleitet ist, was Silber bedeutet. Sie ist in 100 Sen unterteilt, aber aufgrund der hohen Inflation sind alle Münzen und Banknoten in Sen veraltet.
Die Bank Indonesia (BI) ist die Zentralbank des Landes und wird derzeit von Gouverneur Perry Warjiyo geleitet. Die Bank wurde 1953 gegründet, nachdem die private niederländische Bank, De Javasche Bank oder Bank of Java, drei Jahre nach der Unabhängigkeit des Landes von den Niederlanden verstaatlicht worden war.
Indonesien Inflation (in %)
Während sich die Zentralbank im vergangenen Jahr auf die makroökonomische und finanzielle Stabilität konzentrierte, hat sie in letzter Zeit einen schärferen Ton angeschlagen und plant, im März mit der Rückführung der lockeren Geldpolitik zu beginnen, indem sie den Mindestreservesatz anhebt.
Während sich die Zentralbank im Jahr 2021 auf die makroökonomische und finanzielle Stabilität konzentrierte, hat sie im Jahr 2022 einen aggressiven Ton angeschlagen.
Um die Inflation zu bekämpfen, hat die BI die Zinssätze um 175 Basispunkte angehoben und wurde dafür im November mit einer nachlassenden Inflation belohnt. Die Gesamtinflationsrate lag bei 5,42%, verglichen mit 5,71% im Oktober.
Industrie und Handel
Indonesien hat eine junge Bevölkerung von 278 Millionen Menschen, darunter 131,05 Millionen Erwerbsbevölkerung (Stand 2021). Im Laufe der Jahre hat sich die Indonesien Wirtschaft von einer Agrar- zu einer ausgewogeneren Wirtschaft gewandelt und sich von seiner früheren Abhängigkeit von Primärexporten gelöst.
Der indonesische Agrarsektor trägt 13% zum BIP des Landes bei und beschäftigt 27% der Arbeitskräfte. Das Land ist der zweitgrößte Produzent von Naturkautschuk weltweit. Weitere wichtige landwirtschaftliche Produkte sind Reis, Zuckerrohr, Kaffee, Tee, Tabak, Palmöl, Kokosnüsse und Gewürze.
Der Industriesektor trägt zu etwa 38,2% des BIP bei und beschäftigt 22,6% der Arbeitskräfte. Zu den in Indonesien hergestellten Produkten gehören Textilien, Zement, chemische Düngemittel, elektronische Produkte, Gummireifen, Kleidung und Schuhe.
Der indonesische Dienstleistungssektor trägt mit 44,4% am meisten zum BIP des Landes bei und beschäftigt 49,6% der Arbeitskräfte. Das Bankwesen und der Tourismus sind zwei der größten Dienstleistungssektoren des Landes.
Bei den Gesamtexporten steht das Land weltweit auf Platz 29. Seine wichtigsten Exportprodukte sind Kohlebriketts, Palmöl, Erdölgas, Kraftfahrzeuge und Gold. Indonesien verfügt über die größten Nickelreserven der Welt und ist auch ein wichtiger Erzeuger mehrerer anderer wichtiger Metalle wie Bauxit, Zinn und Nickelerz. Indonesien ist außerdem der weltweit größte Produzent und Exporteur von Palmöl und der siebtgrößte Exporteur von Flüssigerdgas der Welt.
China, die USA, Japan, Singapur und Indien sind die wichtigsten Exportpartner Indonesiens.
Gleichzeitig liegt das Land bei den Gesamteinfuhren auf Platz 30, wobei raffiniertes Erdöl, Rohöl, Fahrzeugteile, Telefone und Erdölgas die wichtigsten Importprodukte Indonesiens sind. Die wichtigsten Importpartner des Landes sind China, Singapur, Japan, Thailand und die USA.
Indonesien Wirtschaft Handelsbilanz
Börsen und Kapitalmärkte
Die Indonesia Stock Exchange entstand aus der Fusion der Jakarta Stock Exchange und der Surabaya Stock Exchange im Jahr 2007 und zählt 777 börsennotierte Unternehmen mit insgesamt mehr als 6,4 Millionen Aktieninvestoren (Stand: Januar 2022).
Der Jakarta Composite Index (JCI) und der Jakarta Islamic Index (JII) sind die beiden primären Börsenindizes, die zur Messung der Performance der Indonesia Stock Exchange verwendet werden. Mit Stand Juli 2022 liegt die indonesische Börse auf Platz 12 in Asien-Pazifik nach Marktkapitalisierung.
Anleihenmarkt
Der Anleihenmarkt in Indonesien hat in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum erfahren. Derzeit bietet er eine vielfältige Auswahl an Schuldtiteln, die sowohl lokale als auch ausländische Investoren ansprechen. Anleihen können in Form des von der Bank Indonesia ausgegebenen Zertifikats der Zentralbank oder Sertifikat Bank Indonesia (SBI), Staatsanleihen oder Staatsschuldverschreibungen und Unternehmensanleihen ausgegeben werden.
Indonesien-Anleihen haben sich im Jahr 2022 besser entwickelt als die meisten Schwellenländeranleihen. Aus einem Bericht von Bloomberg geht hervor, dass globale Fonds im November Indonesien-Anleihen im Wert von 1,5 Mrd. USD aufkauften, so viel wie seit drei Jahren nicht mehr.
Die aktuelle Rendite für 10-jährige indonesische Staatsanleihen liegt bei 6,9%, während der Leitzins der Bank Indonesia bei 5,25% liegt.
Immobilienmarkt
Nachdem die Immobilienpreise in Indonesien in den Jahren 2020 und 2021 relativ stabil geblieben waren, begannen die Preise im Jahr 2022 zu fallen. Die realen Wohnimmobilienpreise in den 14 größten Städten des Landes fielen im zweiten Quartal um 2% gegenüber dem Vorjahr, nachdem sie im ersten Quartal um 0,51% gesunken waren. Nach Angaben der Bank Indonesia stiegen die Verkäufe von Wohnimmobilien im zweiten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch um 15,2%, während in den letzten vier Quartalen jeweils Rückgänge zwischen 10% und 15,2% zu verzeichnen waren.
Indonesien Housing Index (in %)
Es wird erwartet, dass der indonesische Immobilienmarkt im Zeitraum 2018-2027 eine CAGR von 17,63% verzeichnen wird. Das Marktforschungsunternehmen Morder Intelligence führt dies auf die günstige demografische Zusammensetzung des Landes, die zunehmende Verstädterung, das steigende Pro-Kopf-Einkommen und eine bedeutende junge Bevölkerung zurück, die in den nächsten Jahren zum ersten Mal Wohneigentum erwerben wird.
Erschwingliche Wohnungsbauprojekte in Indonesien, die von der Regierung, ausländischen Investoren und Organisationen wie der Weltbank unterstützt werden, dürften den Immobilienmarkt in Zukunft ankurbeln. Im Jahr 2015 startete die indonesische Regierung das Programm “One Million Houses” (OMH), das den Bau von mindestens einer Million Häusern pro Jahr vorsieht. Im Jahr 2022 wurde dieses Ziel im November mit 1,05 Millionen Wohneinheiten erreicht.
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