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Asiatische Finanzmärkte beenden September mit saurer Note

Die erste Hälfte des Jahres 2022 war für die Anleger rund um den Globus schwierig, und obwohl für die zweite Hälfte eine Trendwende erwartet wurde, ist die Inflation zu einem Stolperstein für die Zentralbanken geworden. Die asiatischen Finanzmärkte erlebten im September den schlechtesten Monat seit Beginn der Pandemie, da die Angst vor einer Rezession und ein steigender US-Dollar die Optimisten eines anderen belehrte.

Der MSCI Asia ex-Japan Index, der die großen und mittelgroßen Unternehmen in 10 asiatischen Ländern mit Ausnahme Japans abbildet, ist allein im September um rund 13% gesunken und hat damit den größten Rückgang seit März 2020 verzeichnet. Die asiatischen Finanzmärkte zeigten sich durchwachsen, wobei einige Aktienmärkte trotz der wirtschaftlichen Einbußen weiter im Aufwind blieben, während die Devisenmärkte durchweg rote Zahlen schrieben. Die asiatischen Anleihenmärkte waren von Volatilität geprägt, erholen sich jetzt aber wieder mit steigenden Emissionen.

Die globalen Finanzmärkte leiden unter der aggressiven Haltung der US-Notenbank, die die Zinssätze zum dritten Mal in Folge um 75 Basispunkte anhob. Die überproportionale Zinserhöhung war zwar erwartet worden, doch deuten die Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powel darauf hin, dass die Zinserhöhungen der Zentralbank noch lange nicht abgeschlossen sind. Die Besorgnis über eine Rezession in den USA nimmt zu, während sich die Aussichten für Europa verdüstert haben, da die Region zu Beginn des Winters aufgrund von Lieferproblemen aus Russland mit einer Energiekrise konfrontiert ist.

In Asien gibt es jedoch einen Silberstreif am Horizont. “Asiatische Qualitätsstrategien, die sich auf Unternehmen mit einer stärkeren finanziellen Gesundheit und Preissetzungsmacht konzentrieren, werden widerstandsfähiger gegen weitere Inflations- und/oder Rezessionsschocks sein”, so Cambridge Associates in einem Insight.

Gewinner und Verlierer an den asiatischen Finanzmärkten

Investoren meiden China, weil die strenge Null-Covid-Regelung des Landes die Geschäftsergebnisse börsennotierter Unternehmen beeinträchtigt. Die Weltbank hat kürzlich erklärt, dass sie für China im Jahr 2022 ein Wachstum von 2,8% erwartet, gegenüber 8,1% im Jahr 2021. Die steigende Inflation hat auch China erreicht, aber die Zentralbank zögert, die Zinssätze zu erhöhen, um die Liquidität auf dem Markt für ein besseres Wirtschaftswachstum sicherzustellen. Die Anleger an den Anleihenmärkten sahen jedoch kaum eine Auswirkung. Der S&P China Bond Index verzeichnete im September einen geringfügig niedrigeren Verlust.

Der CSI 300, ein nach Kapitalisierung gewichteter Börsenindex, der 300 an den Börsen von Shanghai und Shenzhen notierte Unternehmen umfasst, verlor im vergangenen Monat mehr als 5%. Die chinesischen Finanzmärkte standen dabei aufgrund des taumelnden Immobiliensektors weiterhin unter Druck, auch wenn die Regierung versucht, Maßnahmen zur Unterstützung von Immobilienfirmen umzusetzen.

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Der Yuan leidet unter den Auswirkungen der Zinserhöhung der US-Notenbank, die das Währungspaar USD/CNY über den wichtigen Schwellenwert von 7 trieb. Die sich ausweitende geldpolitische Diskrepanz schwächte den Wert des Yuan gegenüber dem US-Dollar, der gegenüber allen wichtigen Währungen hoch im Kurs steht.

Das exportorientiere Südkorea bekommt die Auswirkungen der weltweiten Konjunkturabschwächung zu spüren. Die Bank of Korea hat die Zinssätze schnell erhöht, um die Inflation zu bekämpfen, aber die fiskalischen Maßnahmen haben die Stimmung der Anleger beeinträchtigt. Der Korea Composite Stock Price Index (KOSPI) ist im September um mehr als 10% gesunken.

Der koreanische Won gehört zu den Währungen, die sich in Asien am schlechtesten entwickelt haben; er fiel letzte Woche auf den niedrigsten Stand seit über 13 Jahren. Dies veranlasste die koreanischen Behörden zu Devisenmarktinterventionen, wobei sie in den drei Monaten bis Juni 15,4 Mrd. USD an den Devisenmärkten verkauften. Die Daten zeigen, dass die Währungsreserven der koreanischen Zentralbank im August auf 436,4 Mrd. USD gesunken sind, das Land aber trotz der Konjunkturabschwächung weiterhin einen Leistungsbilanzüberschuss aufweist.

In Japan haben Aktien und die Währung unter dem Einfluss der aggressiven US-Notenbank Fed gelitten. Der TOPIX sank im September um mehr als 4%, während der Yen einen Stand erreichte, der zuvor während der asiatischen Finanzkrise von 1998 verzeichnet wurde. Die Bank of Japan hat an ihrer ultralockeren Geldpolitik festgehalten und ist nun die einzige Zentralbank der Welt mit negativen Zinssätzen.

Chancen in ASEAN und Indien

Auch indische Aktien litten unter dem Gegenwind der globalen Märkte im September, wobei der Sensex und der Nifty50 jeweils mehr als 4% einbüßten. Unter den verschiedenen asiatischen Finanzmärkten hat sich Indien jedoch im vergangenen Quartal als widerstandsfähig erwiesen. Der MSCI India Index verzeichnete in dem am 30. September zu Ende gegangenen Quartal einen Anstieg von fast 10%. Das Interesse von Investoren an Indien nimmt zu, als Alternative zu China, das seit Anfang 2021 einen Aktienabfluss von 5 Bio. USD hinnehmen musste.

“Indien ist die größte Demokratie der Welt und verzeichnet allmählich einen deutlichen Anstieg der Investitionen von multinationalen Unternehmen, die ihre Lieferketten diversifizieren wollen, die zuvor zu sehr den Risiken im Zusammenhang mit China ausgesetzt waren”, sagte Colin Croft, Investment Manager, Global Emerging Market Equities, bei Jupiter Asset Management, AsiaFundManagers in einem Interview.

Die indische Rupie hat jedoch ihre Talfahrt fortgesetzt und ist gegenüber dem Dollar über 81 Punkte gefallen und hat damit ein Allzeittief erreicht. Auch der philippinische Peso erreichte im September ein Allzeittief. Der Philippines Stock Exchange Composite Index (PSEi) ist im vergangenen Monat um über 13% gefallen.

In anderen Ländern in Asien-Pazifik sieht es ähnlich aus. Der indonesische Jakarta Composite Index fiel um 6,18%, der thailändische SET Index um fast 4%, der singapurische STI um 3,37%, der Bursa Malaysia KLCI um 6,9 %, der taiwanesische TAIEX um fast 10% und der australische S&P/ASX 200 um 5,77%.

Wie aus verfügbaren Marktdaten hervorgeht, schneiden die ASEAN-Länder allerdings weitaus besser ab als ihre anderen asiatischen Konkurrenten. Der MSCI ASEAN Index stieg in dem am 30. September zu Ende gegangenen Quartal um etwa 1,4% und entwickelte sich besser als die Indizes MSCI Asia Pacific ex-Japan und MSCI World.

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