Die nachlassende globale Nachfrage und die Auswirkungen der chinesischen Null-Covid-Regeln haben das Wirtschaftswachstum in Hongkong beeinträchtigt. Im letzten Quartal 2022 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Hongkongs um 4,2%. Dies ist das vierte Quartal in Folge, in dem die Sonderverwaltungszonen einen Rückgang der Wirtschaft verzeichnete.
Das letzte Quartal 2022 war auch das zweitschlechteste seit dem zweiten Quartal 2020, als Hongkongs Wirtschaft um 9,4% schrumpfte. Insgesamt fiel der Rückgang jedoch geringer aus als im dritten Quartal 2022, als die Wirtschaft um 4,6% schrumpfte.
Was drückt auf Hongkongs BIP?
Für das Gesamtjahr 2022 sank das BIP Hongkongs um 3,5% und damit stärker als die Markterwartungen von 3%. Morgan Stanley, Hang Seng Bank, Natixis und DBS erwarteten für das letzte Quartal 2022 einen Rückgang der Wirtschaft zwischen 2,8% und 3,1%.
Einer der Hauptgründe für den Rückgang war der schwache Handel und die nachlassende Binnennachfrage.
Die Exporte der Sonderverwaltungszone fiel im Dezember um 28,9%, der stärkste monatliche Rückgang seit sieben Jahrzehnten, da Unterbrechungen im grenzüberschreitenden Verkehr den Handel beeinträchtigten. Im November waren die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 24,1% zurückgegangen. Im Dezember verzeichnete Hongkong ein Handelsdefizit von 51,6 Mrd. HK-Dollar, während die Einfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 23,5% zurückgingen. Für das gesamte Jahr verzeichnete die Stadt einen Rückgang der Ausfuhren um 8,6%, während die Einfuhren um 7,2% zurückgingen.
Nach Angaben der Regierung wird sich das BIP von Hongkong im Jahr 2023 jedoch voraussichtlich erholen. “Während das schwächere Wachstum der fortgeschrittenen Volkswirtschaften weiterhin eine Herausforderung für Hongkongs Warenexporte darstellen wird, dürften das erwartete schnellere Wachstum der Wirtschaft auf dem Festland und die Lockerung der Beschränkungen für den grenzüberschreitenden LKW-Verkehr eine gewisse Unterstützung bieten”, hieß es.
Die Inflationsrate in Hongkong lag im Dezember bei etwa 2% im Vergleich zum Vorjahr, und die Straffung der Geldpolitik in den Volkswirtschaften rund um den Globus wird sich wahrscheinlich stärker auf die Wirtschaft auswirken.