Land und Ökonomie
Malaysias Ökonomie hat sich gewandelt, vom Rohstoffproduzenten in den siebziger Jahren zum diversifizierten Industriestandort mit einem mittleren Einkommensdurchschnitt. Bereits heute hat der Dienstleistungssektor die Sektoren Industrie und Landwirtschaft überholt. Das Wirtschaftswachstum liegt jedoch unter den Erwartungen, die an ein Schwellenland bestehen.
Die Bruttoinlandsprodukt-Wachstumsrate in Malaysia lag von 2000 bis 2018 bei durchschnittlich 1,21 Prozent und erreichte im dritten Quartal 2002 ein Allzeithoch von 5,50 Prozent und im ersten Quartal 2001 ein Rekordtief von -5,90 Prozent.
Die Regierung unternimmt zahlreiche Maßnahmen, um Einkommen und Konsum zu steigern, um den hohen Exportanteil zurückzufahren. Der Anteil lag 2015 noch bei mehr als zwei Dritteln des Sozialprodukts. Exportiert werden in erster Linie Elektronik, Öl und Gas sowie Palmöl. Singapur ist dabei der größte Abnehmer (13.9%), gefolgt von China (13%) und Japan (9,5%). In die USA wandern 9,4% der Exporte. Da die Einnahmen aus Rohstoffen dem Land zufließen, ist die Lage durch die niedrigen Rohstoffpreise angespannt. Die Regierung hat bereits reagiert und erschließt weitere Einnahmequellen wie etwa durch eine moderate Mehrwertsteuer. 2009 wurde zudem ein Fonds eingerichtet, in den die Einnahmen aus der Rohölproduktion fließen. In der Folge des Preisverfalls bei Rohstoffen und dem Einbruch bei den Staatseinnahmen hat auch die Währung von Malaysia, der Ringgit, stark gelitten und gehört zu den instabilsten Währungen der ganzen Region. Ein anderer Grund könnte der Missbrauch von Verantwortung und Korruption beim großen Staatsfonds gewesen sein, der 2009 eingerichtet und aufgrund von Überschuldung mittlerweile abgewickelt werden muss – für Ausgleich muss der Staat sorgen. Über 3 Mrd. USD sollen verschwunden sein, Ermittlungen laufen weltweit.
Bislang ist die Staatsverschuldung niedriger als bei vielen europäischen Ländern. Der öffentliche Schuldenstand im Verhältnis zum BIP in Malaysia liegt derzeit bei rund 51 Prozent. Von 1990 bis 2017 lag er bei durchschnittlich 48,50 Prozent und erreichte 1990 mit 80,74 Prozent ein Allzeithoch und 1997 mit 31,80 Prozent ein Rekordtief.
In der Landeswährung gerechnet wächst die Volkswirtschaft dennoch mit dem raschen Tempo eines Entwicklungslandes. Typisch für Entwicklungsländer und auch für Malaysia ist die günstige demographische Entwicklung.
Große Unternehmen aus Malaysia
Unter den größten Unternehmen befinden sich Rohstoffproduzenten und Banken. Der große Ölproduzent Petronas befindet sich im Staatsbesitz. Die Banken Maybank und CIMB sind in ganz Asien tätig.
Kapitalmarkt
Das Finanzsystem ist vergleichsweise liberal und offen für Kapital aus Drittländern. Islamic Banking ist weit verbreitet, die Mehrzahl der Bevölkerung des Landes ist muslimisch. Der Aktienhandel verläuft nach westlichen Standards. Der Handel findet an der einzigen Börse des Landes statt, der Kuala Lumpur Stock Exchange (KLSE). Wie so oft bei Schwellenländern ergibt die Kapitalisierung an der Börse kein vollständiges Bild der Volkswirtschaft. So wird der FTSE KLCI der Bursa Malaysia von Finanzwerten dominiert und erscheint sehr volatil.
Beschränkungen für Anteilsbesitz aus Drittländern, wie es sie in China, Vietnam oder Indien gibt, sind in Malaysia nicht bekannt. Lediglich die komplette Übernahme von Finanzunternehmen wird erschwert, indem maximal 70% übernommen werden können – Ausnahmen möglich. Staatsanleihen werfen rund 4 Prozent ab, wobei die Qualität mit A3 bewertet wird.
Risiken
Bei Malaysia gilt es die typischen Risikofaktoren von Schwellenländern zu beachten: Politik (siehe auch Staatsfonds-Krise), Währungsschwankungen, Export-Abhängigkeiten.
Fazit für langfristige Investoren
Die Malaysische Wirtschaft wuchs in 2016 langsamer als in den Vorjahren. Der Skandal rund um den Staatsfonds ist noch nicht ausgestanden und es steht zu vermuten, dass in der Regierung eine Bereicherung im großen Stil stattgefunden hat, der weiterhin vertuscht wird – keine guten Voraussetzungen für volkswirtschaftliches Wachstum und einen stabilen Kapitalmarkt. Die Verzinsung von Staatsanleihen ist vergleichbar mit China, wobei Malaysia ein A4-Rating besitzt und China mit AAA bzw. AA+ punktet.
Malaysia-Fonds
ISIN | Fondsname | Typ | Gesellschaft | Ertragsverwendung | Fondswährung | Tags |
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FR0010397554 | Lyxor ETF MSCI Malaysia C € | ETF | Lyxor-ETF | thesaurierend | € / EUR | #Malaysia #Aktien #Passiv |
DE000A1JF7S5 | HSBC MSCI MALAYSIA ETF (DE) | ETF | HSBC-ETF | ausschüttend | US$ / USD | #Malaysia #Aktien #Passiv |
LU0048587868 | Fidelity Malaysia A $ | Fonds | Fidelity International | ausschüttend | US$ / USD | #Malaysia #Aktien #Aktiv |
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