Die Ant Group – früher Ant Financial – und die chinesischen Regulierungsbehörden haben sich offenbar auf einen Restrukturierungsplan geeinigt. Wie Bloomberg News berichtet, soll der Fintech-Riese von Jack Ma demnach in eine Finanzholding umgewandelt werden. Diese unterliegen ähnlichen Kapitalanforderungen wie Banken. Chinas Regulatoren würden also mehr Kontrolle über das Fintech bekommen.
Der Plan sieht laut Bloomberg vor, alle Ant-Geschäfte in die Holding einzubringen, darunter auch die Angebote in Bereichen wie Blockchain und Essenslieferung. Ein erster Vorschlag der Ant Group an die Regulierungsbehörden sah vor, nur die Finanzgeschäfte in eine neue Struktur einzubringen.
Wie Forbes berichtet, hat Alibaba-CEO Daniel Zhang erst vor Kurzem in einer Telefonkonferenz mit Analysten vor “erheblichen Unsicherheiten” bezüglich der Geschäftsaussichten und der Pläne für den Börsengang der Ant Group gewarnt.
Laut Bloomberg ist der Börsengang nicht ganz aufgegeben. Unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person, prüfe Ant immer noch Möglichkeiten zur Wiederbelebung seines Börsengangs. Der Zeitpunkt für eine neue mögliche Genehmigung sei allerdings unklar und könnte unter dem neuen Dach der Finanzholding eine Weile dauern.
Chinas Zentralbankchef sagte jedenfalls Ende Januar auf einem Panel des Weltwirtschaftsforums, dass die Ant Group ihre Pläne für einen Börsengang wieder aufnehmen könne, sobald die Probleme gelöst seien.
Der Spinn-off von Alibaba wollte am 3. November 2020 sowohl in Shanghai als auch in Hongkong an die Börse gehen. Die Behörden stoppten den rund 37 Milliarden Dollar schweren Börsengang aber kurz vorher.