Australien
China
Indien
Indonesien
Japan
Malaysia
Philippinen
Singapur
Südkorea
Taiwan
Thailand
Vietnam
Germany
Hong Kong
USA
Singapore
United Kingdom
Other / International
Japan hat Mitte Juni seine Grenzen für den Tourismus teilweise wieder geöffnet. Nach mehr als zwei Jahren der Abschottung wurde nun erwartet, dass sich der japanische Tourismussektor erholt und der Wirtschaft Auftrieb gibt. Allerdings scheinen die ausländischen Touristen noch nicht in Japan-Reisestimmung zu sein.
Der Inselstaat erlaubt nun Touristen aus mehr als 100 Ländern die Einreise und hat die tägliche Einreisegrenze auf 20.000 Besucher verdoppelt. Nach vorläufigen Zahlen der japanischen Tourismusbehörde kamen jedoch zwischen dem 10. und 30. Juni nur 252 Touristen im Rahmen der neuen Reiseregelung ins Land.
Derzeit müssen alle ausländischen Touristen, die Japan besuchen, eine private Versicherung abschließen, die im Falle einer Covid-19 Erkrankung die dadurch verursachten medizinischen Kosten abdeckt, und in einer organisierten Reisegruppe reisen, die von einem anerkannten Veranstalter geleitet wird. Zudem gilt in geschlossenen Räumen und in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht. Individualtouristen ist die Einreise derzeit nicht gestattet, soll aber bis Ende 2022 möglich sein. Japans derzeitige Grenzregelungen für ausländische Touristen gehören zu den restriktivsten in Asien, mit Ausnahme von Chinas Null-Covid-Politik.
Nach Angaben der Japan National Tourism Organization (JNTO) sanken die Ankünfte aus dem Ausland im Juni auf 120.400, ein Rückgang um 18% gegenüber 147.000 im Mai, als die Grenzen geschlossen waren. Die meisten Besucher kamen aus Vietnam (39.000), gefolgt von China (17.600) und Südkorea (8.700). Trotz des niedrigsten Wechselkurses seit 24 Jahren (136 Yen zum US-Dollar) ist es Japan nicht gelungen, mehr Touristen anzuziehen.
Japans Tourismussektor führte den Reise- und Tourismusentwicklungsindex 2021 des Weltwirtschaftsforums an, eine Premiere für das Land. Japan setzte sich gegen 117 im Index erfasste Volkswirtschaften durch und belegte bei der Anzahl der kulturellen Ressourcen und der Infrastruktur einen Spitzenplatz.
Japans Tourismus vor und nach der Pandemie
Im Jahr 2019 verzeichnete die japanische Tourismusbranche einen Rekord von 31,9 Millionen ausländischen Besuchern. Die Reise- und Tourismusbranche trug in diesem Jahr insgesamt 359 Mrd. USD zum japanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei.
«Tourismusbezogene Branchen beeinflussen nicht nur die Beherbergungs-, Aktivitäts-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, sondern auch die Landwirtschaft», sagte Satoshi Yoshida, Leiter der Kutchan Tourism Association, gegenüber der Japan Times. In Anbetracht der aktuellen Touristenzahlen und der Auswirkungen auf die Wirtschaft steht für Japan viel auf dem Spiel, denn das Land will bis 2030 60 Millionen ausländische Besucher verzeichnen.
«Wir ändern das Ziel für 2030 nicht und versuchen herauszufinden, wie wir es erreichen können», sagte Kyoji Kuramochi, Executive Vice President der JNTO in einem Interview im Jahr 2021. Er äußerte sich außerdem optimistisch, dass Japans hohes Hygieneniveau und das vielfältige Angebot an Outdoor-Aktivitäten in der Nach-Covid-Ära ein wichtiges Verkaufsargument sein werden.
Japans Reise- und Tourismussektor könnte bis 2023 das Niveau vor der Pandemie erreichen, schätzt der Economic Impact Report (EIR) des World Travel and Tourism Council (WTTC). Der Beitrag des Sektors zum japanischen BIP könnte bis Ende 2023 fast 40 Billionen Yen (292 Mrd. USD) erreichen, 2,2% weniger (in Yen) als im Jahr 2019. Unabhängig davon ergab eine Umfrage der Development Bank of Japan zu potenziellen Reisezielen nach der Covid-Pandemie, dass Reisende aus Asien Japan an die erste Stelle setzten, während Touristen aus Europa, Amerika und Australien das Land an die zweite Stelle wählten.
«Nach dem Schmerz, den Japans Reise- und Tourismusbranche erlitten hat, sind die Aussichten für die Zukunft viel besser», sagte Julia Simpson, Präsidentin und CEO des WTTC. «Die Beseitigung von Tests und die Erleichterung des internationalen Reiseverkehrs werden das Wachstum des Sektors weiter ankurbeln und die Erholung beschleunigen.»
– Bericht von Sakshi Dahiya
