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Mit einem Wachstum von 4,9% gegenüber dem Vorjahr ist Chinas Wirtschaft im dritten Quartal schneller gewachsen als erwartet. Die durchschnittliche Marktprognose für den Zeitraum Juli bis September 2023 lag bei 4,4%. Auf vierteljährlicher Basis wuchs die chinesische Wirtschaft im dritten Quartal um 1,3%, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Wachstum von 0,8% im Vorquartal darstellt.
«Die Dienstleistungssektoren blieben der wichtigste Wachstumstreiber, wie das Wachstum der Wertschöpfung der tertiären Industrie um 6,0% im Jahresvergleich zeigt… und die Wertschöpfung der sekundären Industrie stieg um 4,4% im Jahresvergleich (im 3. Quartal)… Die kürzlich veröffentlichten monatlichen Aktivitätsdaten wiesen auch auf eine Verbesserung des Konsums und der Industrieproduktion als Ergebnis der politischen Anreize hin», so Marcella Chow, Global Market Strategist bei JPMorgan Asset Management.
Im dritten Quartal führte China mehrere Zinssenkungen durch, um die Kreditaufnahme von Unternehmen und Haushalten zu fördern. Zu den Maßnahmen gehörte auch die Senkung der Anzahlungsschwellen für den Kauf neuer Häuser, um die Nachfrage im angeschlagenen Immobiliensektor des Landes anzukurbeln.
«Wir glauben, dass die chinesischen Behörden auch Druck verspüren, das Beschäftigungsniveau zu halten und die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen», so Robeco. In diesem Sinne ist die Arbeitslosenquote in China von 5,2% im August 2023 auf 5% im September dieses Jahres gesunken.
Chinas BIP durch Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze gestärkt
Die chinesische Wirtschaft wurde im dritten Quartal durch die Industrieproduktion angekurbelt, die im September um 4,5% gegenüber dem Vorjahr stieg. Vor allem die Produktion von Solarzellen stieg seit dem letzten Jahr um 63,2% an. Im gleichen Zeitraum stieg die Produktion von Fahrzeugen mit neuen Energien, einschließlich Elektrofahrzeugen, um 26,7%.
Außerdem stiegen die Einzelhandelsumsätze im September um 5,5% im Vergleich zu 4,6% im August und übertrafen damit das erwartete Wachstum von 4,9%. Unterdessen stiegen die Anlageinvestitionen in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 um 3,1% im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Diese Wachstumsrate lag leicht unter dem Median der Prognose von 3,2%.
Auch die Investitionen in die Infrastruktur und das verarbeitende Gewerbe stiegen um jeweils 6,2%. Ohne die Investitionen ländlicher Haushalte beliefen sich die Investitionen in Sachanlagen in den ersten drei Quartalen dieses Jahres auf 37,5 Bio. Yuan (5,1 Mrd. USD), was einem Anstieg von 6% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 entspricht.
Dennoch übt der Immobiliensektor des Landes weiterhin einen negativen Einfluss auf die Gesamtwirtschaft aus. Die Immobilieninvestitionen verzeichneten im Zeitraum von Januar bis September einen deutlichen Rückgang von 9,1% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
«Obwohl die chinesische Wirtschaft nach wie vor Schwächen aufweist, war der jüngste Konjunkturbericht positiv genug, um den CNY zu stützen, der von seinem frühen Handelsstand von etwa 7,3115 auf 7,3037 fiel», schreibt Robert Carnell, Regional Head of Research, Asia-Pacific bei ING.
«Chinas Wirtschaft macht Fortschritte. Die Schwachstellen werden das Wachstum wahrscheinlich noch eine Zeit lang bremsen, aber andere Teile der Wirtschaft holen den Rückstand auf, und vorsichtiger Optimismus ist wahrscheinlich gerechtfertigt», fügt er hinzu.
Mit Blick auf die Zukunft hat sich die chinesische Regierung für 2023 ein BIP-Wachstum von 5% zum Ziel gesetzt, aber die Behörden bleiben angesichts der aktuellen makroökonomischen Situation im Lande vorsichtig. «Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass das externe Umfeld komplexer und schwieriger wird, während die Inlandsnachfrage weiterhin unzureichend ist und die Grundlage für die wirtschaftliche Erholung und das Wachstum weiter gefestigt werden muss», erklärte das Nationale Statistikamt Chinas am Mittwoch.
